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Das Mysterium der Wölfe: Die Reise zu Kyrion (German Edition)

Das Mysterium der Wölfe: Die Reise zu Kyrion (German Edition)

Titel: Das Mysterium der Wölfe: Die Reise zu Kyrion (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Brocks
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ich seinem Blick aus, um Schlimmeres zu vermeiden.
    Na toll, jetzt bin ich noch nervöser als zuvor: "Dann bin ich wohl an der Reihe...mein Name ist Jessica. Ich weiß eigentlich erst seit kurzem, dass ich eine Wölfin bin und selbst wäre ich auch nie darauf gekommen. Lange Zeit lebte ich mit meinen menschlichen Adoptiveltern in einer kleinen Stadt. Zu Anfang war ich sehr glücklich dort, aber bald änderte sich das. Ich wollte weg von dort und in die Welt hinausziehen. Da kam wie aufs Stichwort Jake in meine Heimatstadt. Er verbrachte viel Zeit mit mir und durch ihn erfuhr ich letztendlich, dass ich eine Wölfin bin. Mit dieser Erkenntnis kamen viele Fragen auf: Wer bin ich? Wo bin ich aufgewachsen? Wer sind meine Eltern? Und was ist meine Bestimmung? Ich möchte unbedingt Antworten auf all diese Fragen! Das Geheimnis um meine Vergangenheit muss gelüftet werden. Erst dann kann ich eine richtige Wölfin sein und meiner Bestimmung folgen, was auch immer diese ist..." Stille. Keiner sagt etwas. Die Spannung, die in der Luft liegt, erdrückt mich fast. Cyrus macht keine Bewegung, rührt keinen Muskel. Er sieht mich nur emotionslos an und ich warte hoffnungsvoll auf seine Antwort. Ich spüre, wie ich noch mehr zu zittern beginne.
    Dann bricht er endlich die Stille: "Dein Grund ist...ausreichend." Was für ein Glück! Mir fällt ein Stein vom Herzen und ich höre augenblicklich auf zu zittern. Kurzfristig war ich mir wirklich nicht sicher, wie seine Antwort ausfallen würde, aber jetzt ist ja alles gut. "Aber das heißt noch nicht, dass ich dich passieren lasse!" Wie war das gerade? Der will mich doch auf den Arm nehmen!
    Leise und unsicher stottere ich vor mich hin: "W-was? W-wie meinen Sie d-d-das? Ich habe d-doch..."
    Jake hilft mir zum Glück: "Das kann doch nicht Euer Ernst sein! Sie hat einen guten Grund abgeliefert, wie Sie es verlangt haben! Jessica hat keine bösen Absichten, sie hat genauso das Recht Kyrion zu sehen, wie wir alle hier!" Er klingt wirklich sauer, aber ich muss zugeben, dass er genau das gesagt hat, was ich nicht sagen konnte. Leider scheint das den anderen Wölfen gar nicht zu gefallen. Sie sind alle aufgestanden und sehen uns nun verachtend an. Langsam gehen sie auf uns zu und der ein oder andere knurrt oder fletscht die Zähne...wollen die uns etwa angreifen?
    Chris flüstert etwas zu uns rüber: "Gut gemacht, du Hornochse! Jetzt hast du sie auch noch verärgert!"
    Jake fährt scharf zurück und macht sich nicht die Mühe seine Stimme zu senken: "Irgendwer musste dem Typen doch mal die Meinung sagen!" Da stimme ich ihm schon zu, aber ob das so klug war...
    "Genug!" Cyrus' Befehl lässt alle Wölfe verstummen und sie beruhigen sich augenblicklich. "Ich werde noch eine Weile über meine Entscheidung nachdenken müssen. Bis dahin werdet ihr drei hier bleiben, als unsere Gäste." Er schaut wieder durch die Menge auf sein Rudel. "Und sie werden gut behandelt, habt ihr das verstanden? Wer sich meinem Befehl widersetzt, wird sofort hart bestraft!" Demütig senken die Wölfe ihre Köpfe und gehorchen ihrem Anführer. Sie scheinen ihn wirklich sehr zu respektieren...oder sie haben einfach Angst vor ihm.
    Chris meldet sich zu Wort: "Und wie lange wird die Entscheidung dauern? Wir haben nicht mehr allzu viel Zeit! Wenn der Winter einbricht, wird unsere Reise umso schwerer!"
    Nun mischt sich Nolan wieder in das Geschehen ein: "Ihr werdet geduldig sein müssen! Die Entscheidung unseres Meisters braucht Zeit! Keine Sorge, es wird euch hier an nichts mangeln. Euer Aufenthalt wird so angenehm wie möglich gestaltet."
    Jake gibt auch noch nicht auf und macht einen Schritt nach vorn: "Aber..."
    Doch Nolan unterbricht ihn sofort: "Es reicht! Dies war keine Bitte, sondern ein Befehl, also befolgt ihn. Andernfalls könnte es für euch sehr ungemütlich werden und das wollt ihr doch nicht, oder?" Mit finsterem Blick geht Jake wieder zurück und gibt sich geschlagen. Uns bleibt wohl nichts anderes übrig, als hier zu bleiben. Hier ist es zwar schön, aber die ganze Sache ist mir nicht geheuer. Ich werde meine Zeit hier auf jeden Fall damit verbringen rauszufinden, was es mit diesem Rudel auf sich hat. Irgendwas haben sie zu verbergen und mich würde tierisch interessieren, was das ist...

    Trotz der unangenehmen Situation gestern muss ich zugeben, dass ich wirklich gut geschlafen habe. Nolan hat uns noch zu einem kleinen Plätzchen geführt, wo wir uns etwas ausruhen konnten. Wir haben unter einem großen Baum

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