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Das Mysterium Des Himmels

Das Mysterium Des Himmels

Titel: Das Mysterium Des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Gardein
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Gleich darauf verschoben sich einige Wolken und verschwanden hinter dem Horizont in die andere Welt.
    Das Licht!
    Es war erloschen. Nur die unzähligen sprühenden Sterne waren zu sehen, bis sich ein einziges rotes Meer einstellte und Feuer vom Himmel kam. Heulend und zischend fiel es und fiel, bis es auf die Erde aufgeprallt war und dumpfe Schläge zu hören waren. Feuerlinien gingen in weiß glühende Kreise über. Ein schauderhafter Knall ließ Himmel und Erde erbeben.
    Ekuos stürzte zu Boden und schaute über das weite Land. Es brannte nicht nur ein Baum, nur ein Strauch, nur eine Wiese, es brannte alles auf einmal und das überall dort, wo er von seinem Platz auf dem Felsen aus hinsehen konnte. Amanda stöhnte auf und ihr Herz raste. Sie wollte sich schnell in der Höhle im Berg verkriechen, doch Ekuos hielt sie fest. Beide hatten sie schon Dörfer abbrennen sehen, wenn einer der Eisenschmelzöfen übergelaufen war und die erste Hütte sich entzündet hatte. Das dort unten war etwas anderes. Von den Füßen der Berge an bis weit hinter dem großen See stand die Erde in Flammen. Hoch schossen die gelben Brandfackeln in den Nachthimmel und Ekuos weigerte sich, daran zu denken, was in diesem Moment mit seiner Sippe geschah. Aber es war noch nicht genug. Aus dem steten Donnern war ein Gewitterkrachen geworden, wie man es auf Erden noch niemals gehört hatte. Der Lärm wurde so heftig, dass die Ohren schmerzten und die Köpfe vibrierten. Der Himmel wurde zu einem einzigen riesigen Feuerball und als die Erde bebte, als würden sogleich sämtliche Berge einstürzen, rutschten Amanda und Ekuos der Länge nach über den felsigen Boden und sie hielten sich mit aller Kraft an einer Baumwurzel fest. Vom Himmel war ein riesiger glühender Berg auf die Erde gestürzt.
    Als sie sich erhoben, wuchs ein Rauchpilz zum Himmel, wurde größer und größer, bis schließlich das gesamte Firmament nur noch aus diesen Rauchschwaden zu bestehen schien. Es regnete Asche vom Himmel und es fiel immer schwerer zu atmen. Aus der Erde schossen plötzlich brennende Steinbrocken in die Luft und es schien, als würde sich die Mutter Erde gegen den Angriff der Götter zur Wehr setzen.
    Ekuos schob Amanda in die Höhle, die sie durchstiegen, um den Weg durch eine weitere Höhle fortzusetzen. Erst auf der anderen Seite des unheimlichen Berges sahen sie die Sonne wieder. Sie saßen nebeneinander auf einem Felsvorsprung und blickten hinab auf das Land. War das alles wirklich? Gab es den Anblick tatsächlich oder träumten sie nur davon? Hatte der unheimliche Berg sie getäuscht, sie überlistet und ihre Köpfe verwirrt? Oder waren sie in einem anderen Leben angekommen, inmitten der anderen Welt? Sie blieben und ruhten sich eine Weile aus. Ekuos musste es genau wissen. Er stand auf und lief zurück. Amanda folgte ihm. Sie passierten den Höhleneingang und eilten den Weg hinab, so schnell es die Gegebenheiten zuließen. Als sie die Höhle verließen, brannte das Land noch immer. Auch der Himmel blieb schwarz und es roch verkohlt. Ekuos stieg weiter hinab. Er wollte die kleine Siedlung erreichen und sehen, was mit Atles, Werena, Matu und den weisen Frauen geschehen war. Doch er konnte nicht den Weg durch den Wald nehmen. Je tiefer er hinabstieg, desto schärfer wurde der beißende Gestank und das Atmen wurde ihm unmöglich, bis ein starker Husten seine Rückkehr erzwang. Auf halber Höhe blieb er hocken und wartete. Er gab Amanda ein Zeichen, damit sie ihm nicht mehr folgte. Eine Nacht, eine weitere und eine dritte Nacht. Aber aus dem Dunst und der ewigen Dunkelheit kam niemand hervor. Der Wille der Götter war geschehen und er hatte sich zu fügen. Ekuos erhob sich und wollte den Berg hinauf, als er ein leichtes Wimmern vernahm. Er kehrte um und stieg wieder bis zu den Büschen hinab, die nun nicht mehr grün, sondern pechschwarz geworden waren. Sie lag auf der Seite und sah ihn entsetzt an. Hatte sie das Ende der Heimat mit ansehen müssen? Ekuos hob sie hoch und stieg mit ihr auf den Armen in den Berg. Amanda sah sie kommen, sie legte eine Hand auf den Mund und die andere über die Augen. Sie hatte die Brandwunden sehen können, die schweren Verletzungen am gesamten Körper. Vorsichtig trug Ekuos sie bis zu einem schmalen Wiesengrund, wo er sie ablegte und wo sie noch einmal ihren Kopf zu heben versuchte.
    Kida die Wölfin, die treue Gefährtin seit seiner Kindheit, sie war tot.
    Drei Tage und drei Nächte blieb er bei ihr. Dann erst erhob Ekuos

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