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Das Mysterium Des Himmels

Das Mysterium Des Himmels

Titel: Das Mysterium Des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Gardein
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Nähe der Birkenstange ankamen. Ein Mann führte die flache Hand über die Augen. Matu sah Ekuos und fast hätte er vor Freude geschrien, denn an ein Wiedersehen hatte er nicht mehr glauben können, nach dem, was er auf ihrer Flucht hatte sehen müssen. Matu rief etwas. Auf einem Felsen saß ein großer grauer Wolf. Matu zeigte mit ausgestrecktem Arm in die Richtung und sie sahen den Wolf bewegungslos auf dem Felsen verharren. Hatten die Götter sein Flehen erhört und ihm Kida zurückgegeben? Der Wolf ist das genaue Ebenbild von Kida, dachte Ekuos. Am Lagerplatz fanden sie neben Matu auch Atles und Werena. Etwas versetzt von ihnen hockten drei Kräuterfrauen, unter ihnen war Rosmerta. Während Amanda zu den Frauen ging, schauten die Männer hinunter in das Tal.
    »Wir waren zunächst da unten«, berichtete Atles, »doch es ist unerträglich. Viele Menschen sind krank oder verwundet. Sie belagern Veldidena, aber es ist aussichtslos. Wenn das so weitergeht, werden alle umkommen.«
    Ein neuer Gedanke beschäftigte Ekuos und er konnte nur hoffen, dass sie so reagierten, wie er es beabsichtigte. Sie würden sich zunächst weiter über das Tal verteilen müssen, um sie voreinander zu schützen. Das würde es Ekuos erleichtern, sie zu überzeugen.
    »Es ist der junge Eon, an dem sie lagern. Wir wissen nicht, wie sein Wasser wirkt, wenn sie es trinken und sie trinken es. Wir haben hier oben eine kleine Quelle.« Matu zeigte dort hinüber, wo die Frauen hockten. »Rosmerta hatte sie gefunden.«
    Es war inzwischen die hohe Zeit des Tages, an der die Sonne ihre Reise in die zweite Tageshälfte begann, aber sie war nicht zu sehen. Tiefschwarze Wolken verdunkelten noch immer die Erde und es war schwer, bis in das Tal sehen zu können. Ein heftiger Windstoß zündete einen Busch direkt am Ufer des Flusses an. Die Menschen in der Ebene erschraken und knieten nieder. Sie versuchten, die verschiedenen Zeichen der Götter zu deuten und sie flehten um Gnade.
    Ekuos’ Augen schauten direkt in das Gesicht des Todes, der alle Schritte der Menschen hinter dem Fluss ohne Regung beobachtete. Gab er ein Signal? Zwei Fremde sicherten dort unten mit ihren Spießen das Gebiet gegen den Wolf ab, den sie inzwischen entdeckt hatten. Ekuos musste handeln, denn der Tod würde nicht mehr lange warten.
    Amanda kam zurück, weil sie Ekuos so nahe am Abgrund stehen sah. Mit wem sprach er dort? Sie konnte niemanden entdecken.
    »Wenn es nur noch Nacht ist, werden unsere Gesichter vor Schmerzen so entstellt sein, dass die Götter uns nicht mehr erkennen werden. Das Antlitz der fernen Stille wird so leiden, wie wir es tun. Wir werden nicht mehr sprechen, nicht einmal leise atmen. Schwarzes Blut wird aus unseren Körpern tropfen und nichts wird mehr sein.«
    Der Tod hatte zugehört, sah Ekuos an und stieg dann den Berg hinauf. Als er nicht mehr zu sehen war, erschien weit hinter den südlichen Bergen ein kurzer heller Schimmer. Kurz entschlossen stieg Ekuos den Berg hinab. Ihm folgten Amanda und dann Matu und Atles.
    Der Fluss schimmerte wie ein schwarzgrüner Stein im dunklen Licht. In den Bäumen hob ein Summen an, als würden die Feen zur Harfe singen. Die Menschen blickten ablehnend und neugierig auf die Ankommenden. Ekuos wurde als Hirte und Seher erkannt und die Leute wendeten sich ab. Nur einer wies immer wieder zu dem Wolf hinüber, der weiter unbewegt auf dem Felsen stand. Ekuos flüsterte Amanda etwas zu, die danach vortrat.
    »Der Wolf bleibt, bis ihr gehen werdet. Hinter den Bergen des Südens wartet das Land des Lichts und das Leben. Bleibt ihr, wird euch die ewige Nacht verschlingen.« Amanda senkte den Kopf.
    »Für euch alle wird der Platz in der Anderswelt nicht ausreichen. Ihr werdet euch entscheiden müssen.« Wie immer sprach Ekuos sehr leise, aber jeder hatte ihn verstanden.
    Es wurde geflüstert und getuschelt, während Ekuos einfach weiterging und sich auf den Ort zubewegte, wo man ihn keineswegs freudig erwartete. Ekuos wusste, wie man dort dachte. Das war nicht schwer zu verstehen. Eine Familie konnte von einem vollen Suppentopf leben, aber nicht ein Lager voller Menschen. Dennoch, sie würden sich entscheiden müssen. Entweder werden sie die Geschundenen ausstatten, so gut es ihnen möglich war, oder es würde das Nichts nach dem Kampf geben. Ekuos irrte nicht. Tatsächlich wählten die Anführer im Ort vier Männer aus. Während zwei gegen den vermeintlichen Feind vorrückten, ritt der Anführer an das Wasser und ließ sein Pferd

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