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Das Mysterium Des Himmels

Das Mysterium Des Himmels

Titel: Das Mysterium Des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Gardein
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lange würde es noch dauern, bis man sich wegen weniger als einem Eimer Wasser die Köpfe einschlug? Ekuos hatte sich durchgesetzt und so wurde beschlossen, durch das Flusstal in die Berge zu steigen und den Flussläufen folgend in das Land zu gehen, in dem es Licht und Nahrung gab. Quintus Tessius nahm das mit sehr gemischten Gefühlen auf, während Jantumara mit ihrem Mann und Amadas schimpfte, weil die Menschen einfach keine anderen Möglichkeiten hatten. Sie ließ es auch nicht gelten, als Amadas sagte, die Menschen im Süden würden sich gegen diese Menschenflut zur Wehr setzen.
    »Der Stärkere wird überleben«, antwortete Jantumara.
    Ekuos sah sich die Friedensstifterin am Fluss genauer an. Sie war vom Kopf bis zu den Füßen in einen weißen Umhang gehüllt, sodass ihr Gesicht nicht zu sehen war. Aber als sie sich bewegte, da erinnerte er sich an diesen schwebenden Gang und diese Durchsichtigkeit ihres Körpers. Es war Rinna die weiße Frau. Um sie herum wachten sechs Frauen, die sie beschützten und vor Annäherungen bewahrten. Ekuos blieb daher auf Distanz und seine Frage, warum sie an diesem Ort war, blieb unbeantwortet.
    Sie war es, die sich an die Spitze setzte und als sich der Menschenstrom in das Tal ergoss, da wurden auch die Unentschlossenen mitgerissen, die sich vor der Fremde und dem Unbekannten gefürchtet hatten. Jantumara hielt die Zügel in der Hand, denn Quintus Tessius konnte es noch nicht verwinden, dass man ihm seine Pferde und die Wagen genommen hatte. Aber nicht nur er hatte abgeben müssen. Rinna der weißen Frau folgten gut bewaffnete Reiter und in den Wagen dahinter saßen weise Frauen und Männer in ihren dunkelbraunen Umhängen und mit Speeren bewaffnete Jäger, denn der Rat der Weisen hatte die Jagd erlaubt. Es war dringend erforderlich, dass die Leute wieder zu Kräften kamen.
    Ekuos ließ die Menschen an sich vorüberziehen. Als Werena und Atles an ihm vorbeikamen, nickten sie sich zu. Am Ende der Kolonne ritten die Männer mit Äxten und Speeren, die erprobt im Kampf waren und ein Gespür für Gefahren hatten. Sie zogen den Eon entlang und erreichten bald den Weg der Händler nach Süden. Bei ihrem Anstieg in den Berg sah Ekuos die Masse der Menschen erst in ihrem ganzen Ausmaß. Er selbst blieb auf dem Pferd und bewegte sich nicht.
    Atles blickte von der Anhöhe hinab und sah seinen Bruder Ekuos. Dann wurde er abgelenkt, denn ein Trupp Treiber kreiste einen Eber ein, der sich zu nahe an die Menschen herangewagt hatte. Einen der Treiber trafen die Hauer des Ebers, dass er gegen den Felsen krachte und die Knochen barsten. Das alles passierte mit solch einer Präzision und Geschwindigkeit, dass Atles einen Augenblick brauchte, um es zu glauben. Der Eber war längst wieder hinter den Büschen in den nahen Wald verschwunden und Atles hatte seinen Platz wieder eingenommen, als er gewahr wurde, dass Ekuos sich umgedreht hatte und in die Richtung zu den Bergen ihrer Heimat blickte. Der Regen setzte wieder ein und über den Gipfeln der fernen Berge im Süden tobte ein Sturm. Der tote Treiber wurde auf einen Wagen gelegt, dass man nicht anhalten konnte. Erst am nächsten Abend, wenn man wegen der Dunkelheit rasten musste, würde er in die Erde kommen können. Werena stand neben Atles und sie sah, was er auch erblickte. Amanda saß nun hinter Ekuos auf dem Pferd und Matu bestieg soeben ein kleineres Pferd, was so gar nicht zu diesem Koloss passte.
    »Vielleicht werden wir niemals mehr lächeln, wenn wir hinter den Bergen nachgesehen haben«, sagte Werena.
    Atles nickte nur. Sie wollten zu Ekuos, der offensichtlich dem Flusslauf des Eon nach Westen folgen wollte. Der Fluss zog seine Bahn durch das Land, das es nun nicht mehr gab. Sie benötigten einen halben Tag, bis sie wieder vor den Toren der Stadt standen, aber das war einerlei. Natürlich waren Ekuos, Amanda und Matu längst verschwunden, aber Atles wusste genau, wie er sich zu orientieren hatte. Sie hatten am Berg zwei Hasen gefangen und sich mit Quellwasser versorgt, nun liefen sie still am Eon entlang. Ein Toter trieb im Wasser den Fluss hinab.
    Ekuos blieb an seinem Platz und rührte sich nicht. Er hörte, wie Matu ganz kurz gackerte wie ein Huhn. Das war wohl als Zustimmung für den Angriff gedacht. Nachdem sie an dem Ort vorbeigekommen waren, hatte er das Gefühl, jemand würde ihnen folgen. Es war Zeit, die Sache zu beenden. Doch die geplante Attacke lief ins Leere. Sie entdeckten niemanden.
    Am Flussufer war man in heller

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