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Das Mysterium Des Himmels

Das Mysterium Des Himmels

Titel: Das Mysterium Des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Gardein
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Wölfin gegeben hat, darüber wollte er gar nicht erst nachdenken. Wobei ihn das Verhalten von Kida der Wölfin gegenüber Ekuos nicht ohne Eindruck gelassen hatte. Für einen Moment beschlich ihn der Gedanke, sich abzusetzen und wieder allein auf die Reise zu gehen. Inzwischen hatte er ein Alter erreicht, in dem die Männer ihren Söhnen die Arbeit überließen und sich der wohlverdienten Muße hingaben. Doch noch hielt ihn die Neugier in diesem Land der Berge, Seen und Flüsse. Was ihn wirklich wunderte war die Tatsache, dass Palmira und Matu so völlig abhängig von den Entscheidungen Ekuos waren. Sie taten praktisch nichts, wenn er keine Anweisungen gab. Die bestanden in der Regel aus Bewegungen mit dem Kopf oder kleinen Zeichen mit den Fingern. Amadas hob den Kopf. Es hatte aufgehört zu regnen. Wo sammelte sich nur all das Wasser, das vom Himmel gefallen war?
    Als Ekuos aus dem Wald an das Ufer des Flusses trat, gab es dort noch kein Weiterkommen. Der Weg am Ufer war noch immer überschwemmt. Also entschied er, dass sie durch den dichten Wald ritten und auf diese Weise versuchten, die Verfolgung der Feinde wieder aufzunehmen. Matu war davon nicht begeistert. Er fürchtete den dunklen Forst und die vielen Geräusche dort, die er nicht hören wollte. Nun musste er auch noch vorne reiten und so begann er zu pfeifen, um die bösen Geister von sich fernzuhalten. Hinter ihm folgte Palmira nach, die ihr Rautentuch an ihre Lanze geknüpft hatte. Amadas betrachtete ihren kräftigen Rücken. Dann dachte er über Ekuos nach, der sich seiner Ansicht nach in den letzten Tagen verändert hatte. Der ließ sie immer in der Nähe des Eon reiten, damit sie sich stets am Rauschen des Wassers orientieren konnten.
    Ekuos atmete tief ein. Der Geruch der Mutter Erde und der Bäume nach dem Regen gab ihm ein tiefes Gefühl der Zufriedenheit, obwohl er nicht wusste, was aus Atles und den anderen geworden war und er doch eigentlich eine innere Unruhe verspüren müsste, aber dem war nicht so. Allerdings war der Ritt nach einem kurzen Weg zu Ende. Auch zu Fuß kamen sie nicht entscheidend voran. Außerdem konnte man sie hören, denn durch das Unterholz kamen die Pferde nicht, ohne Geräusche zu verursachen. Zur Verwirrung trug darüber hinaus bei, dass sie keinen Himmel sahen und ständig den Eindruck hatten, genau an der Stelle, die sie soeben passierten, bereits gewesen zu sein. Endlich betraten sie eine Waldschneise, in deren Mitte sich ein qualmender Meiler befand. Der Köhler war nicht zu sehen. Matu war ein geübter Fallensteller und erkannte die Fallgrube in der Nähe eines kleinen Wasserlaufs, die mit geflochtenen Zweigen abgedeckt worden war. In ihr fand er den Köhler, einen Mann mit schwarz gebeizter Haut, vielen Brandnarben und von bescheidener Höhe. Seine Aufgeregtheit legte sich, als er Ekuos sah. Vor diesen Leuten brauchte er sich also nicht zu fürchten. Er kannte die Wälder am Fluss und führte die Gruppe über einen schmalen Pfad, der oberhalb des Wasserlaufes lag und nur den wenigen Menschen bekannt war, die im Wald lebten. Am Ende des schmalen Weges durfte der Mann wieder gehen. Ekuos setzte sich nun an die Spitze und ritt den unbewachsenen Abhang hinab auf eine Sandbank zu, die einen Kontrast zu den aufschäumenden und tobenden Wassermassen bot, denn der Sand wirkte sehr einladend auf seine Betrachter. Etwas voreilig hüpfte Palmira vom Pferd und versank bis zu den Knien in dem unerwartet morastigen Untergrund. Matu musste ihr zu Hilfe eilen, denn aus eigener Kraft konnte sie sich nicht befreien. Ihr Pferd war klüger als sie und rührte sich nicht vom Fleck.
    Amadas schaute den Flusslauf hinab bis zu einem Bogen, den der Wasserlauf beschrieb, dahinter verschwand er ins Unbekannte. An Ekuos’ Gesicht meinte er erkennen zu können, dass dort Gefahr lauerte. Sie gingen zu Fuß weiter. Vor ihnen lief Palmira mit der Lanze, dann kam Amadas mit dem Schwert in der Hand und Ekuos folgte ihm. Matu blieb mit den Pferden etwas zurück. Vorsichtig näherten sie sich der Flussbiegung. An dieser Stelle hatte das Wasser jede Pflanze mit sich gerissen. Da es keinen Schutz gab, duckten sie sich tief ab und tasteten sich bis zu einer Felsnase vor. Dort kletterte Palmira hinauf und so konnte sie die Ebene überblicken. Sie gab Zeichen, dass man weitergehen konnte, aber sie musste etwas entdeckt haben, denn ihr Gesichtsausdruck hatte sich verändert. Ekuos fragte sie nicht, sondern ging um den Felsen herum und blickte in das Tal

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