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Das Mysterium Des Himmels

Das Mysterium Des Himmels

Titel: Das Mysterium Des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Gardein
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den Wald hinein. In der rechten Hand hielt sie stoßbereit eine ihrer Lanzen und in der linken die andere. Matu folgte ihr dicht auf und trug die erhobene Axt in der Faust. Ekuos blieb hinter ihnen zurück, falls sich Feinde in ihrem Rücken aufgestellt hatten, um den Fluchtweg zu sichern. Doch ihre Vorsicht erwies sich schnell als unbegründet. Neben einem Weg hatten sich Leute unter den Bäumen versteckt. Ihre zwei- und vierrädrigen Wagen waren mit Zweigen getarnt und dahinter standen Pferde. Als Ekuos erschien, da verloren sie ihre Angst. Zu seinem Erstaunen befand sich Amadas unter diesen Personen. Der bat ihn gleich zu sich und ging mit ihm an den Rand eines Steilhanges, der tief zu einem Flusslauf abfiel. In einiger Entfernung sah Ekuos auf der anderen Flussseite drei Männer. Vorn stand einer allein auf Wache und hinter ihm folgten zwei weitere nach. Es mussten die Männer sein, die seinen Bruder Atles und die Freunde geraubt hatten. Amadas zeigte auf ihrer Seite des Flusses in Richtung Waldrand. Dort hatten die Feinde mehrere Bäume gefällt und sich offenbar ein Floß gebaut, um über das Wasser zu kommen, das an dieser Stelle sehr schnell floss. Amadas machte eine Ruderbewegung und Ekuos verstand die Geste. Sie liefen zurück und gingen tiefer in den Wald hinein, um miteinander reden zu können. Das heißt, Amadas versuchte Matu etwas zu erklären und Ekuos schaute ihnen zu. Die Fuhrleute hatten Angst. Sie redeten von sehr vielen Feinden, berichtete Amadas, und wagten deshalb keine Flussüberquerung. Ekuos schloss daraus, dass sich hinter der Biegung des Flusses ein größerer Trupp Feinde befand. Er musste den Gedanken nicht zu Ende führen, denn das Fällen von Bäumen war inzwischen mehr als deutlich zu hören, was nichts anderes bedeutete, als dass die Feinde bereits sehr viele Tage am Flussufer verbracht haben mussten. Wenn sie auf dem Wasser fahren wollen, müssen sie die Flöße gut bauen, denn sonst würde sie der reißende Fluss zerfetzen. Sie hatten die Feinde aus dem Norden gefunden, lauschten ihnen aus sicherer Entfernung.
    »Eon«, sagte Matu, nachdem Amadas den Namen des Flusses wissen wollte.
    »Inn«, verstand Amadas und wurde gleich korrigiert.
    »Der Name Eon sagt uns, dass das Wasser schäumt und tobt«, ergänzte Matu leise.
    Amadas verstand den Hinweis. Dieser Fluss war gefährlich, aber es war unumgänglich. Sie mussten über das Wasser kommen. Einer der Fuhrleute erklärte, wo sie eine Furt finden würden. Dazu war es nötig, am Flussufer hinaufzureiten, um die Feinde zu umgehen, damit die mit einem rückwärtigen Angriff überrascht werden konnten. Amadas wollte sich unbedingt anschließen und Ekuos erlaubte es nickend, weil der Fremde ein Pferd besaß und ein Kurzschwert am Gürtel trug. Das Pferd hatte er vor Tagen bereits von einem der Fuhrleute erworben, die sich tief im Wald versteckt hielten. Von dort kam nun ein anderer Mann, verbeugte sich tief vor Ekuos und brachte eines seiner Tiere mit. Im Zeichen der Göttin Epona übergab der es in die Hände von Palmira.
    Eine Gruppe aus Frauen und Mädchen trat hinzu. Die Älteste von ihnen trug eine aus Stein gefertigte Eule in den Händen, das Symbol der Großen Göttin Mutter Erde. Ekuos verneigte sich und bat die Große Göttin um Hilfe. Sie knieten nieder und drückten ihre Stirnen auf den Boden. Die Alte griff unter die Felle, die auf einem der zweirädrigen Wagen lagen und zog ein breites Tuch hervor. Auf ihm waren die Augen der Eule in Rautenform dargestellt, so wie es üblich war, denn die Augen der Großen Göttin durften bildhaft nicht gezeigt werden. Aber jeder wusste, was das Rautenmuster zu bedeuten hatte. Die Frauen zerteilten den Stoff und gaben ihn Palmira, die ihn an Matu und Ekuos weiterreichte. Es war ein weißblaues Muster, wie es die Leute im Umland gerne anfertigten. Ekuos nahm es an sich, legte es wie das Rückenteil eines Kleides über und befestigte es mit einer Nadel am Hals. Palmira und Matu taten es ihm nach. Amadas verstand die Zeremonie nicht, aber da ihm niemand eine Erklärung schuldig war, schwieg er. Während der Übergabe hatte niemand gesprochen. Zum Abschied gab es gute Wünsche, denn die Fuhrleute fürchteten die Gewalt der Feinde.
    Palmira ritt an der Spitze, ihr folgte Matu und dahinter ritt Amadas, der ein Kurzschwert in Händen hielt. Ekuos blieb zurück und beobachtete die Schatten des Tages. Während sie den schmalen Weg entlangritten, zermarterte er sich das Gehirn, weil er weder für die

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