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Das Mysterium Des Himmels

Das Mysterium Des Himmels

Titel: Das Mysterium Des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Gardein
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Das einfache Volk besaß solche nicht. Andererseits traute Amadas der Tochter der Kij eine solche Reaktion durchaus zu, was seine Gedanken in Richtung Ekuos lenkte. Deshalb beschloss er, die Erzählung von Irscha an Matu weiterzugeben, und zwar genau dann, wenn Ekuos in der Nähe war und zuhören musste.
    Sie liefen gemächlich zurück und verabredeten sich für den nächsten Tag. Während Irscha zum Hafen ging, spazierte Amadas zur großen Mauer. Er wollte in die Stadt, um etwas richtig Gutes zu essen. Erstaunlich für ihn war, dass es am Tor keine Schwierigkeiten für ihn gab. Er sah die Blicke der Leute. Sie sahen nicht ihn an, sondern sein Hemd, das von der Sippe der Kij stammte. Das war die Erklärung dafür, dass sich ihm niemand in den Weg stellte. Aber der Andrang, in die Stadt zu kommen, war unerschöpflich und so betrachtete Amadas den Torbogen und die Mauer linkerhand, an der eifrig gearbeitet wurde. Neben ihm wartete ein Mann mit einem Wagen voller Roggenfladen. Schweine und Ziegen wurden in die Stadt gebracht. Amadas überlegte, bei wem er ein schmackhaftes Mahl bekommen könnte und da er niemanden sonst kannte, würde er Matu suchen müssen. Zur Tochter der Kij würde er sicher nicht gehen. Mit der angebrachten Muße und Geduld während der Wartezeit blickte er auf das Tor. Anders als bei den Burgen, die er bisher gesehen hatte, war das Stadttor ein Durchlass in einer mächtigen Mauer. Es gab zwei Zugänge. Linkerseits ging man in die Stadt hinein, während die Wagen und Menschen auf der rechten Seite den Ort verließen. Dadurch kam man sich nicht in die Quere. Von der Straße aus wurde der Zugang durch zwei Mauern begrenzt, die geschickt vor dem eigentlichen Tor angebaut worden waren, was eine absolute Kontrolle der Zugangswilligen ermöglichte. Auf den Mauern standen bewaffnete Männer, die von oben jeden Wagen und jede Person kontrollieren konnten. Auch im Tor selbst, mitten in der Durchfahrt, wurden die Wagen und Personen inspiziert. So versuchte die Stadt, das Eindringen von Feinden oder anderen üblen Personen zu verhindern. Als sich die Wagenkolonne endlich durch das Nadelöhr des Stadttors gezwängt hatte, lief auch Amadas völlig unbehelligt in den Ort hinein. Er ging die lange und breite Straße hinunter und kannte sich absolut nicht aus. Wohin sollte er sich wenden? Es gab so viele Häuser in den verschiedensten Größen, diverse Handwerker und Arbeiter waren in ihre Tätigkeiten vertieft, Reiter und Wagen passierten ihn, dass ihm davon ganz schwindelig wurde. Stank es nicht nach dem verbrannten Holz der Schmelzöfen, dann kamen die Gerüche von den vielen Kochstellen in den Häusern. Sein Hunger wurde dadurch nicht gestillt, denn allein vom Duft des Essens wurde niemand satt. Amadas beschloss, nach einem Tempel Ausschau zu halten, denn wo Ekuos war, konnte Matu nicht weit sein. Die Tochter der Kij hatte er dabei ganz aus seinen Gedanken verloren. Zwei Männer stellten sich ihm plötzlich in den Weg und es gab für ihn keine Möglichkeit, sich anders zu entscheiden und ihnen nicht zu folgen. Sie führten ihn über die Straße und zunächst glaubte Amadas, sie würden ihn zum Stadttor hinauswerfen. Unvermittelt stand er in einem Innenhof und die Pracht des Gebäudes machte ihm schnell klar, dass hier niemand von den dunkelhäutig gewordenen Erzschmelzern wohnte. Es gab ein lang gestrecktes Gebäude direkt an der Straße, wenn man aber um diese Behausung herumging, dann fand der Besucher ein schönes Haus vor, hinzu kamen ein weiteres für die Vorräte und noch eins für die Tiere. Entlang der Mauer des schönen Hauses wuchsen Pflanzen, die Amadas nicht kannte. Die leichten Bodenwellen im Innenhof hatte man durch das Aufschütten von Sand geebnet und eine niedrige Mauer umfasste eine Feuerstelle, an der eine Frau einen Braten zubereitete. Der Duft ließ Amadas an nichts anderes mehr denken als an seinen Hunger, der alsbald durch ein Stück Fleisch und eine Suppe mit dicken Bohnen gestillt wurde. Dazu hatte man ihn aber nicht in das Haus geführt, sondern ließ ihn gleich neben der Feuerstelle essen. Er hockte auf einem niedrigen Stuhl und musste dort nicht lange nachdenken, was man von ihm wollte. Die ältere Frau am Feuer fragte ihn direkt, wohin sein Weg führen wird, und er schüttelte den Kopf, weil er es selbst noch nicht wusste. Zu seinem Erstaunen ließ man ihn nach der Speisung wieder gehen. Doch kaum hatte er die breite Straße wieder erreicht, da spürte er die beiden Männer erneut

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