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Das nasse Grab

Das nasse Grab

Titel: Das nasse Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Hoffmann
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sich wohl auch andere Verfemte vor ihnen retten können.
    Er ging auf sie zu. Nur einen Schritt vor ihr blieb er stehen.
    »Ihr lebt«, sagte sie, bevor er eine Frage stellen konnte. »Zweimal wurdet ihr vom Meer verschlungen, und zweimal stiegt ihr aus den Tiefen wieder auf.« Ihre Blicke drückten aufrichtige Bewunderung aus. »Kommt mit mir. Ihr habt die Probe bestanden, und es ist die Zeit gekommen, euch zu den Tritonen zu führen.«
    »Wir hatten bereits das Vergnügen«, knurrte der Gorganer.
    Dorgele winkte ab.
    »Du verstehst mich nicht. Sie wollen euch sehen und mit euch reden. Ich bin nur ihre bescheidene Dienerin und kenne ihre Beweggründe nicht.«
    »Höre nicht auf sie«, sagte Kalisse grimmig. »Schon einmal bekamen wir solche Worte zu hören und wurden getäuscht. Es ist wieder nur eine Falle.«
    Mythor wiegte den Kopf. Prüfend sah er in die Augen der jungen Verfemten.
    »Nein, Kalisse«, sagte er dann. »Ich glaube, diesmal wissen wir alle, was auf uns zukommt. Und wenn es jemanden gibt, der uns die Antworten auf alle Fragen geben kann, so sind sie es, die Tritonen.«
    »Yacubs Brut!« zischte Scida. »Wir können uns nicht auf etwas einlassen, während sie heranwächst!«
    »Auch deshalb müssen wir zu den Tritonen. Ihnen kann nicht entgangen sein, daß Yacub kam und seine Nester anlegte. Dann werden sie uns weiterhelfen müssen.«
    »Ha!« machte Kalisse. »Und wenn sie mit ihm im Bunde sind?«
    »Genau«, hakte Gerrek schnell nach. »Das ist viel zu gefährlich, Honga. Außerdem – wie stellst du dir das vor, daß wir zu ihnen gebracht werden sollen? Wir müßten ja ins Wasser!« Er schüttelte sich. »Ganz tief ins Wasser!«
    »Wir werden sehen«, sagte Mythor nur. Fragend blickte er Dorgele an.
    »Kommt mit mir«, forderte sie die vier auf.
    Mythor nickte den Amazonen zu. Sein Blick richtete sich in die Ferne, als er der Tempeldienerin folgte.
    Irgendwo auf diesen Inseln war Yacub selbst, vielleicht sogar auf Asingea, wenngleich Mythor nicht daran glaubte.
    Und wehe dem, der seinen Weg kreuzte. Yacub mochte einiges von seinen Schrecken verloren haben – so die Fähigkeiten des Gestaltwandelns und des Steinwerdens. Was durch Gaidels Tod auf ihn eingeströmt war, machte ihm zu schaffen. Vielleicht war es für ihn gerade deshalb notwendig geworden, seinen Nachwuchs so schnell wie möglich in die Welt zu setzen. Doch gerade das mochte ihn noch gefährlicher und unberechenbarer machen.
    Mythor ahnte, daß er ihm wieder gegenüberstehen würde – dann, wenn seine dämonische Brut ausgelöscht war.

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