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Das Nest des Teufels (German Edition)

Das Nest des Teufels (German Edition)

Titel: Das Nest des Teufels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leena Lehtolainen
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verdammten elektrischen Sauna gibt’s natürlich keine.» Er stand langsam auf, und ich wäre ihm beinahe zu Hilfe geeilt, doch Reiska warnte mich, das könne ihn kränken.
    An der Haustür trennten wir uns. Reiska war nicht der Typ, der Männer umarmte.
    «Dann mal tschüss», sagte er und klopfte Laitio vorsichtig auf die Schulter.
    In der Straßenbahn schickte Hilja eine SMS an Trankow, sie habe etwas Wichtiges zu besprechen. Die Antwort kam fast sofort, noch bevor Hilja in der Mäkelänkatu umstieg. Juri schrieb, er komme übermorgen zurück. Daraufhin schlug Hilja ihm einen gemeinsamen Spaziergang vor. Mochte Trankow denken, was er wollte. Laitios Auftrag war bedrückend, aber Reiska verstand, dass ein Mann tun musste, was ein Mann tun muss. Hilja dagegen wusste nicht, ob sie richtig handelte, wenn sie Laitio die Waffe für seinen Selbstmord lieferte.
    Die alte Frau Voutilainen hatte Hefegebäck eingepackt. «Gib auch dem netten jungen Mann davon ab, dem Künstler. Ich mag sein Luchsgemälde sehr gern, es ist so lebendig. Über den anderen Mann bist du wohl inzwischen hinweg.»
    Wenn es doch so wäre, dachte ich, während ich Reiskas aufgemalte Augenbrauen abwusch.
    Ich versprach Frau Voutilainen, einmal zu einem längeren Besuch zu kommen, nahm das Gebäck mit und betrat den Frisiersalon, als Julia gerade zahlte. Ihre Haare leuchteten wieder goldblond, der dunkle Ansatz an den Wurzeln war nicht mehr zu sehen, und dank einer Dauerwelle wirkten die Wimpern dichter. Reiska wäre bei Julias Anblick vollkommen verzückt gewesen, aber er würde ihr nie begegnen.
    Im Wagen fragte ich Julia nach ihrem Vater aus, ich tat, als habe er mich schwer beeindruckt. Offenbar hatte Gezolian seine Tochter dazu verdonnert, über seine Geschäftstätigkeit zu schweigen, aber sie konnte es sich nicht verkneifen, ein wenig zu prahlen.
    «Vater kennt viele Präsidenten – das heißt, Putin ist im Moment ja Premierminister.»
    «Und deine Mutter?»
    Wieder ein Schulterzucken. «Sie war in ihren letzten Jahren bloß noch eine Mumie, wegen ihrer Demenz. Sie hat mich nicht mehr gekannt. Zum Glück habe ich Vaters Gene geerbt, und die seiner Mutter. Sie schafft es sogar, zur Hochzeit zu kommen, obwohl sie schon über achtzig ist.»
    Die Sicherheitsvorkehrungen für die Hochzeitsfeier gehörten zu den Fragen, bei denen Syrjänen mich als Sachverständige brauchte. Er war davon überzeugt, dass Satu versuchen würde, die Feier zu stören, und dass überall Paparazzi lauern würden. Die standesamtliche Trauung und das Fest sollten im Sans Nom stattfinden. Ich hatte vor, zwei zusätzliche Wächter einzustellen, und Gezolian würde natürlich mindestens Lescha mitbringen. Obwohl die Hochzeit erst in rund zwei Monaten anstand, rotierte Julia bereits. Da sie weder in Helsinki noch in St. Petersburg oder Genf ein Brautkleid gefunden hatte, das ihren Ansprüchen genügte, wollte sie zum Einkaufen nach Paris oder New York reisen.
    «Für dich ist ein Brief gekommen, ich habe ihn bei dir auf den Tisch gelegt», erklärte Hanna, als wir zurückkamen. Es passte mir nicht, dass sie in meinem Zimmer herumschnüffelte, auch wenn meine Waffe und alle anderen wichtigen Dinge durch doppelte Schlösser gesichert waren. Ich versteckte Reiskas Klamotten ganz hinten im Schrank, den Schnurrbart und die Schirmmütze legte ich in den Waffenschrank. Dort verwahrte ich auch Onkel Jaris Fotoalbum, das ich von David bekommen hatte, und Syrjänens Kopparnäs-Papiere, die mir David ebenfalls zugespielt hatte. Mir war nicht ganz klar, weshalb ein solches Geheimnis um sie gemacht wurde. Kopparnäs war zwar im Besitz des Erholungsgebietsvereins der Provinz Uuusimaa, aber es wäre nicht das erste Mal, dass öffentliches Eigentum privatisiert wurde. Wenn allerdings zwielichtige Geschäftspartner wie Gezolian an Syrjänens Projekt beteiligt waren, war die Geheimhaltung verständlich. Bei so großen Bauprojekten war es leicht, eine Kette von Subunternehmern zur Geldwäsche zu nutzen. Würde Syrjänen es wagen, ein derartiges Risiko einzugehen? Womöglich steckte in dem scheinbar biederen Mann ein härterer Zocker, als ich vermutet hatte.
    Ich brachte die Tüte mit dem Gebäck in Juris Zimmer. Dort roch es nach seinem Rasierwasser. An der Wand hing ein etwa ein Meter hohes Bild, das eine dunkelhaarige Frau mit großen Augen zeigte, die an einem Holzherd saß und sich die Hände wärmte. Juri hatte mir nicht erzählt, wen das Porträt darstellte, doch ich nahm an, dass es

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