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Das Netz der Chozen

Titel: Das Netz der Chozen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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hören gehofft hatte: die blechernen, elektronischen Stimmen der Roboter, die die Brücke riefen. Ich fand ein Intercom und hoffte, daß meine Stimme nicht außerhalb der Frequenzen lag, die von den Robotern aufgenommen werden konnten.
    »Hier ist die Brücke«, sagte ich so ruhig, wie es mir möglich war. Ich war ziemlich fertig, außer Atem und hätte am liebsten ein paar Minuten ausgeruht.
    Die Rufe der beiden Roboter verstummte. Zumindest hatten sie die Energie der Trägerwelle gespürt, irgendeine Reaktion auf ihren Hilferuf.
    »Gärtner 41 und Gärtner 42 in Laderaum K«, meldeten sie sich dann mit ihren monotonen Elektronikstimmen. »Wir haben einen Befall von großen Insekten registriert, mit denen wir nicht fertig werden. Sie befinden sich jetzt außerhalb des Gartens in anderen Teilen des Schiffes. Wir schlagen eine sofortige Suche und Ausräucherung vor und stehen zu jeder geforderten Mithilfe bereit.«

    »Negativ, Gärtner 41 und 42«, sagte ich bestimmt. »Negativ. Verstanden?«
    Ein paar Sekunden lang blieb es still, dann wiederholten sie ihre Meldung.
    Offenbar lag unsere Tonfrequenz von vierzigtausend Hertz außerhalb ihres Hörbereichs. Hastig sah ich mich im Kontrollraum um. Die Kinder standen hinter mir und wußten nicht, was sie tun sollten. Ich fluchte leise und hätte mir gewünscht, meinen Schiffscomputer an dieses Intercom-System anschließen zu können.
    Vielleicht konnte ich das, fiel mir plötzlich ein. Ich wandte mich an die Kinder. »Hört zu, ihr bleibt hier!« sagte ich. »Die Intercom-Verbindung ist geschaltet. Ham, komm her!«
    Er trat neben mich.
    »Siehst du diesen Knopf?« Ich deutete mit einem Sonarstrahl.
    »Wenn du ihn nach rechts drehst, erhöhst du die Lautstärke, nach links nimmt sie ab. Ich gehe jetzt auf unser Schiff zurück und melde mich über Funk. Ich möchte, daß du diesen Knopf so weit aufdrehst, wie es geht, ohne daß meine Worte unverständlich werden. Verstanden?«
    »Klar«, sagte er. »Der Knopf hat Rillen. Ich kann ihn mit dem Huf drehen.«
    Ich nickte. »Okay. Hört mir zu!« Ich wandte mich zu Eva um.
    »Du bleibst hier am Intercom. Wenn ich es dir sage, legst du diesen Schalter um.« Ich demonstrierte es, und sie nickte. Ich wandte mich wieder Ham zu. »Und du legst diesen Schalter um. Das stellt eine Verbindung mit dem offenen Schaltkreis her. Über dieses verdammte menschengerechte System werde ich dich nicht hören können, aber ich müßte bei der Lautstärke das Intercom hören können. Ihr dürft euch nicht bewegen, weil sonst die Geräusche, die ihr macht, eine Interferenz hervorrufen. Wenn irgend etwas passieren sollte, klopft ihr dreimal mit dem Huf auf das Gerät, und ich komme im Galopp.«
    Ich ging zu meinem Schiff zurück. Der Schlag des Roboters hatte auf meinem Rücken eine Schwellung hervorgerufen, und sie begann jetzt zu schmerzen. Ich brauchte Schlaf, um dem Virus Zeit für die Reparatur zu geben, doch dazu war jetzt keine Zeit.
    Ich lief auf die Brücke meines Schiffes und stellte eine Verbindung mit dem Audioteil des Computers her.

    »Okay, Ham«, sagte ich über Funk. »Ich werde jetzt zählen, solange, bis du zweimal auf den Apparat klopfst. Dann weiß ich, daß du die optimale Lautstärke eingestellt hast.«
    Ich begann laut zu zählen, langsam, mit großen Abständen zwischen den einzelnen Zahlen, und nach einer Weile hörte ich ein schwaches Echo zurückkommen, etwas verzerrt durch Feedback und die zu große Nähe. Schließlich, als ich bei zweiunddreißig angelangt war, hörte ich Ham zweimal klopfen.
    »Gut«, sagte ich. »Und jetzt legt ihr beide die Schalter um, die ich euch gezeigt habe. Keine Sorge — ich merke, wenn ihr eingeschaltet habt. Und dann verhaltet euch absolut still.«
    Ich sagte mir, daß wir sobald wie möglich George und den Kindern den Intersystem-Code beibringen mußten.
    Wir? dachte ich plötzlich. Komisch . . .
    Es blieb ein flüchtiger Gedanke, weil plötzlich Lärm in meine Ohren drang. Ich hörte das Surren von Geräten auf der Brücke der Nijinski, ein Durcheinander mechanischer Geräusche und Statik, und — überlaut — die Atemgeräusche der beiden Kinder.
    George stürzte auf die Brücke.
    »Was, um alles in der Welt . . . «
    »Ruhe!« zischte ich. »Experiment!«
    Er stellte sich neben mich und starrte mich an.
    »Brücke an Gärtner 41 und 42«, rief ich über Funk. Meine Stimme dröhnte und hallte aus den Lautsprechern wider. Es war eine solche Geräuschexplosion, daß meine großen,

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