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Das Netz der Chozen

Titel: Das Netz der Chozen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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— Und wer waren die Manager?

    Ich trat in den Fluß und ging vorsichtig stromaufwärts, auf den Zusammenfluß der beiden rasch fließenden Wasserläufe zu. Das wäre der Ort, an dem ich meine erste Siedlung errichten würde, wenn ich als Kolonist auf diesen Planeten käme.
    Die großen Pflanzenfresser trauten sich nicht ins Wasser, aber sie folgten mir auf einem Parellelkurs entlang dem Ufer.
    Es gab eine Siedlung am Zusammenfluß der beiden Wasserläufe, aber es war keine menschliche Siedlung. Es war eins dieser eigenartigen Dörfer, das die Pflanzenfresser aus ihrem Speichel errichteten. Aus der Nähe wirkte es sogar noch eindrucksvoller — es hatte eine breite Hauptstraße mit einer großen Anzahl kleiner Konstruktionen, die überaus exakt und sorgfältig erbaut worden waren; viele von ihnen wirkten wie das Standardmodell einer einräumigen Hütte, andere waren größer und eleganter, eins besaß sogar eine Art Turm und zwei weitere kleinere Aufbauten.
    Früher oder später würde ich mich ihnen stellen müssen, wußte ich, aber noch nicht jetzt. Ich mußte erst mehr über sie wissen, auch wenn alle Tiere recht friedlich wirkten. Ich blieb stehen.
    Die Pflanzenfresser beunruhigten mich, und nicht wegen ihres Aussehens. Alles an ihnen wies darauf hin, daß sie eine gewisse Intelligenz besaßen; das Dorf sah so aus, als ob ihm ein Plan zugrundeläge und es nicht nur aus einem Instinkt heraus gebaut worden wäre. Auch ihr Verhalten mir gegenüber ließ auf eine gewisse Intelligenz schließen. Und doch — alles, was ich jemals über Exobiologie gelernt hatte, führte zu der Maxime, daß die Evolution einer komplexen Intelligenz ohne die Fähigkeit der Benutzung von Werkzeugen unmöglich war.
    Aber stimmte das?
    Ich erinnerte mich, daß es auf der Erde irgendein Meeressäugetier gegeben hatte, Delphin hieß es, glaube ich, das über Intelligenz verfügte, eine Art Sprache entwickelt hatte und ein großes Gehirn besaß — und nichts zum Greifen außer seinem Maul.
    Aber dieses Säugetier hatte sich in einer günstigen, stimulierenden Umwelt entwickelt; es war weichhäutig wie ein Mensch, es lebte in einem Medium, das es genau so leicht töten konnte wie mich, und es war Beute für eine ganze Reihe von Raubtieren.
    Es war gezwungen, seine Umwelt durch seine Intelligenz zu besiegen oder auszusterben.

    Hier aber gab es so einen Umweltdruck nicht. Üppige Nahrung, ein ideales Klima, keine Raubtiere.
    Plötzlich bekam das nagende Zerren in meinem Gehirn plasti-sche Formen. Diese Kreaturen waren von einem Komitee erdacht worden, von einem Komitee, das nur sehr wenig Fantasie besaß.
    Ich hatte die meisten der nicht zueinanderpassenden Komponen-ten ihrer Körper bereits gesehen — die Hörner, den Schwanz, die langen Ohren, die überentwickelten Hinterläufe — als Bestandteile anderer Tiere. Wahrscheinlich konnte ich auch eine Tierart finden, die ihre Bauten aus Speichel errichtete. Die Vorderbeine waren nach denen des Mulis geformt.
    Diese Kreaturen waren nach Mustern entworfen worden, die man von den natürlichen Bewohnern dieser Welt kopiert hatte.
    Sie hatten sich nicht entwickelt, sie waren zusammengesetzt worden.
    Sie waren ein biologisches Experiment.
    Wessen?
    Es war unglaublich. Ich wollte es nicht glauben. Aber die Tatsachen standen mir vor Augen. Wer immer diesen Einfall gehabt hatte, war wirklich ein Meister, wenn auch kein sehr kreativer.
    Die Kolonie . . . Diese Pflanzenfresser waren die Kolonie!
    »Oh, mein Gott!« flüsterte ich, vor Erstaunen und vor Angst.
    Dies war jemandes Tierreservat, und wenn man es betrat, wurde man darin eingeschlossen.
    Ich versuchte, meine Panik zu beherrschen und alles in Ruhe zu durchdenken. Angenommen, diese Kreaturen waren wirklich die Kolonie? Sie konnten unmöglich während der einen Generation, die sie hier waren, den Planeten bevölkert haben, selbst wenn sie jeden Monat Junge warfen. Nein, die Anzahl dieser Kolonie konnte stimmen, aber woher kamen die anderen Millionen der Grasfresser, die in dem vierzig Grad breiten Savannengürtel zu beiden Seiten des Äquators lebten?
    Offenbar fehlte mir immer noch ein Stück des Puzzlespiels.
    Ich beschloß, den Stier bei den Hörnern zu packen und zu meinem Schiff zurückzugehen und meinen seltsamen Gefährten aus der Höhe zu betrachten. Vielleicht sollte ich auch ihr Raumschiff noch einmal aufsuchen. Da sie offensichtlich intelligent waren, sollte es mir möglich sein, irgendwie mit ihnen in Kontakt zu treten.
    Ich ging zum

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