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Das Netz im Dunkel

Das Netz im Dunkel

Titel: Das Netz im Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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sie weiterhin beschimpfte, hob Vera ihren grünen Sweater hoch und zeigte ihre nackten Brüste. Sie hüpften auf und nieder, als er sie schüttelte, und sie lachte. Während er sie noch an den Schultern hielt, öffnete sie ihren Rock und ließ ihn zu Boden gleiten. Eine Sekunde später hakte sie die Daumen in ihren Schlüpfer und zog ihn hinunter. Lámar Rensdale konnte nicht anders, er mußte sie in ihrer Nacktheit einfach anstarren. Es schien albern, daß sie ihren Sweater noch immer bis unter die Achseln hochgezogen hielt, während sie ihn neckte: »Du willst mich, du willst mich, willst mich…also warum nimmst du mich nicht–oder muß ich tun, was ich das letzte Mal getan habe…Mr. Rensdale! «
    Oh! Sie imitierte meine Art zu sprechen. Plötzlich riß er sie in seine Arme und küßte sie hart und rücksichtslos, beugte sie so weit nach hinten, daß ich fürchtete, sie würde zerbrechen. Sie fielen beide zu Boden, und dort wanden und küßten sie sich, atmeten schwer vor Leidenschaft, und das, obwohl sie sich häßliche Dinge an den Kopf warfen. Hin und her rollten sie…
    Verängstigt, als wäre ich sieben Jahre alt und säße wieder im Schaukelstuhl, beobachtete ich sie, bis der leidenschaftliche Akt vorüber war und Vera nackt auf seinem großen, stark behaarten Körper lag. Zärtlich streichelte sie seine Wangen, liebkoste sein Haar, küßte seine Lider und knabberte an seinen Ohren, während siemit irgendwie boshaftem Unterton murmelte: »Wenn du mich nicht mit nach New York nimmst, erzähle ich allen, daß du mich vergewaltigt hast–und Audrina auch. Die Polizei wird dich ins Gefängnis werfen, weil ich erst sechzehn bin und Audrina zwölf. Ich bin sicher, daß sie mir glauben und nicht dir, und du wirst nie wieder eine anständige Arbeit finden. Bitte, zwing mich nicht, das zu tun, Lámar, denn ich liebe dich. Ich liebe dich so sehr, daß es sogar weh tut, so gemeine Sachen zu dir zu sagen.«
    Mit diesen Worten setzte sie sich auf, drehte sich um und fing an, mit den intimsten Teilen seines Körpers zu spielen. Sein genüßliches Stöhnen verfolgte mich, als ich durch die Hintertür das Haus verließ und sie leise hinter mir schloß.
    Draußen atmete ich tief die kalte Novemberluft ein, versuchte, meine Lungen vom Geruch der Leidenschaft zu befreien, der in den kleinen Zimmern hing, überall. Ich wollte nie wieder zurückgehen. Was immer auch geschah, ich würde nie wieder dorthin zurückgehen.
    Schweigend saß ich neben der ganzen Rückfahrt neben Arden. »Ist alles in Ordnung? Warum sagst du nichts?« fragte er.
    »Es ist alles prima, Arden.«
    »Natürlich nicht. Wenn es prima wäre, dann würdest du drauflosplappern und mir von Lámar Rensdale erzählen und davon, wie wunderbar er ist. Aber du sagst nichts davon–warum nicht?«
    Wie konnte ich ihm erzählen, was ich dachte? Vera hatte erst neulich damit geprahlt, auch mit Arden zu schlafen.
    An diesem Abend stürzte sich Vera auf mich. »Du warst da, Audrina! Du hast uns beobachtet. Wenn du Papa etwas davon erzählst, wirst du dafür büßen–ich werde dafür sorgen, daß du büßen wirst. Ich werde ihm erzählen, daßdu es mit Arden genauso machst, und mit Lámar noch außerdem!«
    Sie schleuderte mir die goldenen Manschettenknöpfe entgegen, die ich für Mr. Rensdale zurückgelassen hatte. »Ich ging in die Küche und fand sie dort auf dem Tisch.«
    Drohend hinkte sie näher. »Ich warne dich, wenn du es wagst, Papa etwas zu erzählen, dann werde ich etwas so Schreckliches tun, daß du nie mehr in den Spiegel zu schauen wagst!«
    Ich haßte Vera in diesem Augenblick, ich verabscheute und verachtete sie so sehr, daß ich sie ebenso sehr verletzen wollte, wie sie mich zu verletzen drohte. »Du wolltest meine Freundin sein, was für eine wundervolle Freundin du doch bist, Vera. Mit dir als Freundin brauche ich keine Feinde mehr, nicht wahr?«
    »Nein«, antwortete sie und lächelte, und ihre dunklen Augen funkelten düster. »Mit mir als Freundin hast du die beste aller möglichen Feindinnen. Ich wollte, daß du mich liebst, Audrina, damit es dich noch mehr verletzt, zu erkennen, wie sehr ich dich hasse! Wie sehr ich dich immer gehaßt habe!«
    So heftig kamen ihre schrillen Worte, daß ich zu zittern anfing. »Warum haßt du mich so? Was habe ich dir getan?«
    Sie breitete die Hände aus, umfaßte mit dieser Geste das Haus und alles, was darin war. Sie erklärte mir, daß ich alles gestohlen hätte, was rechtmäßig ihr gehören würde. »Du

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