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Das Netz im Dunkel

Das Netz im Dunkel

Titel: Das Netz im Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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leidenschaftlich, und meine Hände tasteten ihn ab, strichen seinen Rücken hinab. Irgend etwas erwachte in mir zum Leben, als er mich tun ließ, was ich wollte, ohne selbst irgend etwas zu unternehmen oder etwas von mir zu verlangen.
    Leidenschaft, wie ich sie nie zuvor gekannt hatte, schwoll tief und heiß in mir an. Meine Brüste wurden größer, ich sehnte mich danach, seine Hände auf meiner Haut zu spüren, brauchte seinen Körper, wollte ihn in mir spüren. Mein Atem ging schneller, seiner auch, aber noch immer streckte er nicht die Arme aus, um mich niederzuziehen oder mich von meinen Kleidern zu befreien. Ich war es, die an seinem Hemd und an seinem Gürtel zerrte, dann öffnete ich seine Hose und schleuderte sie beiseite. Ohne Scham zog ich seinen Slip herunter–und selbst jetzt rührte er mich noch nicht an, erhob sichnur auf die Knie, damit ich ihn von allem befreien konnte, was er anhatte. Dann fiel er auf den Rücken zurück, so daß ich ihm Schuhe und Strümpfe ausziehen konnte.
    Er sagte kein Wort, als ich über ihn fiel und ihn überall küßte und streichelte, bis ich endlich nicht länger warten konnte.
    Unter einem klaren, blauen Himmel, von dem die heiße Sonne auf uns herabschien, liebte ich ihn. Dieses Mal, bei diesem wunderbaren ersten Mal, erlaubte ich mir, zu genießen, ihn in mir zu spüren, ich ließ mich mitreißen zu einem Paradies, über das ich gelesen, aber das ich niemals kennengelernt hatte.
    Und als seine Arme sich endlich um mich schlossen, stöhnte ich aus schierer Lust und Freude, endlich eins mit ihm zu sein.
    »Du weinst ja«, sagte er, als es vorbei war. »Es war so wundervoll. Endlich bin ich zu dir vorgedrungen, Audrina. Nachdem ich es so lange versucht habe, habe ich endlich die Barrieren durchbrochen, die du vor so langer Zeit aufgebaut hast.«
    Ja, er hatte recht. Eine Barriere, die Papa errichtet hatte, um mich für alle Zeiten an sich zu fesseln.
    »Manchmal dachte ich, es wäre, weil du mich als Mann einfach nicht geliebt hast, Audrina, sondern nur als Kameraden.«
    »Und trotzdem hast du mich weiterhin geliebt?« staunte ich.
    »Ich konnte nie aufhören, dich zu lieben, was immer auch geschehen ist.«
    Seine Stimme war heiser. »Du bist ein Teil meiner Seele, steckst mir im Blut. Auch wenn du nie wieder zulassen würdest, daß ich dich berühre, würde ich doch immer nochaufwachen und dich neben mir schlafend liegen sehen wollen. Ich habe das, was ich gesagt habe, nur gesagt, um dich aufzurütteln. Ich wollte dir angst machen, daß du mich an Vera verlieren könntest. Audrina, es gibt Zeiten, da erscheinst du mir so fern. Es ist fast, als wärest du in Trance oder verzaubert.«
    Schnell beugte ich mich vor und küßte ihn, streichelte ihn, wo ich ihn nie zuvor hatte berühren wollen. Er stöhnte vor Entzücken und zog mich fester an sich. »Wenn ich jemals das Unglück haben sollte, dich zu verlieren, würde ich auf der ganzen Welt suchen, bis ich eine andere Audrina finden würde–und das heißt, daß ich immer noch suchen würde, wenn ich mich in mein Grab legen müßte. Denn es wird niemals eine andere Audrina geben.«
    »Eine andere Audrina? Hast du denn eine andere Audrina gekannt?« fragte ich, und kalte Schauer rasten meinen Rücken hinauf und hinab. Warum hatte er das gesagt.
    Seine Hände auf meiner Haut waren warm, seine Blicke noch wärmer. »Das ist nur meine Art, dir zu sagen, daß ich dich haben muß und niemanden sonst.«
    Es war schön, das von ihm zu hören, und ich schüttelte die plötzliche Kälte ab, verdrängte das bleischwere Gewicht von meiner Seele, aus meinem Herzen und meinem Bewußtsein. Jung und fröhlich, wie ich es nie gewesen war, lachte ich und wandte mich ihm wieder zu. Ich neckteihn mit Küssen und leichten Berührungen, erforschte willig seinen Körper, wie er so oft den meinen erforscht hatte. Denn in diesem Augenblick liebte ich ihn so sehr, daß ich für ihn hätte sterben können. Und dabei hatte ich das alles früher für sündig und schlecht gehalten! Papa sollte verdammt sein, daß er mir diese Gedanken eingeimpft hatte, daß er verdorben hatte, was immer so wie heute hätte sein können.
    Zwielicht überflutete den Himmel, der Tag verabschiedete sich, die untergehende Sonne ließ die Wolken karmesinrot aufflammen und schoß violette Strahlen durch Safrangelb. In Ardens Arme geschmiegt, beobachtete ich, wie sie jenseits des Flusses versank. Ich sah zu, wie Arden schnell einschlief. Zum erstenmal fühlte ich mich rein,

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