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Das Netzwerk

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Titel: Das Netzwerk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ignatius
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sind noch nicht ganz fertig mit den Basisinformationen. Was genau machen Sie beruflich?»
    «Geschäfte. Ich sagte doch.»
    «Aber was für Geschäfte?»
    «Geschäfte, Sie wissen schon. Alles Mögliche. Man will kaufen, ich verkaufe. Man will verkaufen, ich kaufe. Geschäfte eben.»
    «Dann sagen wir am besten Import/​Export.» Anna notierte es sich in ihrem Notizbuch. Als sie wieder aufsah, merkte sie,dass Ascari sich weiter vorgebeugt hatte und ihre Beine betrachtete.
    «Soll ich Ihnen was sagen?», begann er.
    «Von mir aus. Was denn?»
    «Ich hasse Strumpfhosen. Sehr sogar.»
    «Hören Sie endlich auf!», rief Anna. Sie schrie es fast.
    «Soll ich Ihnen sagen, warum?»
    «Seien Sie still! Ich will es nicht hören!» Sie spürte, dass sie die Beherrschung verlor.
    «Weil   …», fuhr Ascari kichernd fort, «man kann nicht den Finger reinstecken.»
    «Sie widerliches Schwein!» Anna gab ihm eine schallende Ohrfeige. Dann stand sie auf und floh auf die Toilette.
     
    Anna wusch sich das Gesicht mit kaltem Wasser und versuchte, die Situation zu überdenken. Sie war zornig, und das mindestens so sehr auf sich selbst wie auf Ascari. Es war ihr Fehler, dass sie weder ihn noch ihre eigenen Gefühle unter Kontrolle hatte. Sie fühlte sich gedemütigt und missbraucht, doch viel schlimmer noch war das Gefühl, versagt zu haben. Nachdem sie ein paar Minuten halbwegs ruhig über alles nachgedacht hatte, kam sie zu dem Schluss, dass es jetzt nur noch um Schadensbegrenzung ging. Aus irgendeinem unerklärlichen Grund schien Ascari sie durchschaut zu haben. Sie würde jetzt das Restaurant verlassen, von der nächsten Telefonzelle aus Howard anrufen und ihn bitten, jemand anders mit dem Fall zu betrauen. Doch während sie sich die Haare kämmte, fiel ihr Ascaris Ankündigung wieder ein. Er hatte doch gesagt, er habe eine große Überraschung für die Botschaft. Worum ging es da? Das sollte sie wohl noch herausfinden. Sie musste ihn zumindest danach fragen. Aber das war dann wirklich ihr letzter Kontakt mit Ascari, danach würdesie gehen und nie wieder ein Wort mit ihm reden. Sie fuhr sich noch einmal mit der Bürste übers Haar, warf einen letzten langen Blick auf ihr Spiegelbild und kehrte zu ihrem Tisch zurück.
    Als sie wiederkam, saß Ascari ganz friedlich da und nippte lächelnd an seinem Whiskey. Er wirkte sogar etwas betreten, soweit das einem Schwein wie ihm überhaupt möglich war.
    «Machen Sie so was nie wieder!», sagte Anna zu ihm. «Haben Sie mich verstanden?»
    Ascari nickte. Eine Zeit lang sagten sie beide nichts, dann brach der Iraner das Schweigen. «Es tut mir leid, dass ich Sie behandelt habe wie eine Prostituierte», sagte er. «Sie sind keine Prostituierte. Sie sind eine CI A-Lady .»
    «Ich habe Ihnen bereits gesagt, wo ich arbeite», erwiderte Anna ruhig.
    «Natürlich sind Sie eine CI A-Lady !», beharrte Ascari. «Halten Sie Ali für Dummkopf?»
    Anna gab keine Antwort. Sollte der kleine Wichser doch denken, was er wollte.
    «Sie hätten mir das sagen sollen. Dann hätte ich gar nicht erst gedacht, dass Sie wollen mit mir schlafen.»
    «Kein Wort mehr davon», sagte Anna. «Was ist nun mit Ihrer großen Überraschung?»
    «Oh! Die Überraschung. Gut, CI A-Lady . Hören Sie zu, das ist eine große Sache. Eine sehr große Sache.»
    «Ich höre.» Das bringe ich jetzt noch zu Ende, dachte Anna, und dann nichts wie weg hier.
    «Khomeini-Leute hassen Amerika», sagte Ascari. «Wissen Sie? Amerika hat den Schah eingesetzt. Amerika hat Iran zur Hure gemacht, zu einem billigen Flittchen. Deshalb hassen Khomeini-Leute Amerika.»
    «Ja. Das ist mir bekannt. Ich weiß, dass sie Amerika hassen.»
    «Sie wollen Rache. Nächstes Jahr wählt Amerika den Präsidenten, richtig?»
    Anna nickte.
    «Khomeini-Leute wollen die Präsidentenkandidaten töten.»
    «Was?»
    «Sie haben richtig gehört. Töten. Peng! Bumm-bumm!»
    «Wen genau?»
    «Den Präsidenten und die anderen Kandidaten. Und alle Leute, die arbeiten für sie.»
    «Sagen Sie das noch einmal.» Anna schwirrte plötzlich der Kopf.
    «Es ist genau so, wie ich sage. Nächstes Jahr Khomeini-Leute wollen töten alle Präsidentenkandidaten. Und andere wichtige Leute.»
    «Wo? Bei den Wahlkampfveranstaltungen?»
    «Ich weiß nicht. Ja, vielleicht bei Wahlkampfveranstaltungen.»
    «Und woher wissen Sie das?»
    «Mehr sage ich nicht. Für alles Weitere, Sie zahlen Geld.»
    «Wer ist an dem Plan beteiligt? Können Sie uns Namen nennen?»
    «He! Ich sagte doch, für

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