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wichtig. Ich bin den ganzen Weg von London hierhergekommen, um mit Ihnen über dieses Mordkomplott zu reden. Ich will meine Informationen.»
    «Sie wurden geschnappt!», verkündete Ascari im Flüsterton und kam quer durch den Raum auf das Sofa zugetorkelt.
    «Wer?»
    «Die Mörder. Die Khomeini-Leute. Seit wir in London gesprochen haben, sie wurden geschnappt. Und jetzt sie sind in Gefängnis.»
    «Wer hat sie geschnappt?»
    «Andere Khomeini-Leute. Die Guten. Meine Freunde. Sie haben die Bösen geschnappt. Und das verdanken sie mir!»
    «Warum sagen Sie mir das erst jetzt?»
    Ali setzte sich wieder aufs Sofa und musterte Anna mit verträumtem, trunkenem Blick. «Gefällt Ihnen meine Jacke?», fragte er. «Das ist Seide. Sehr teuer.»
    «Was sollte das mit der Mafia? Haben Sie sich das ausgedacht?»
    «Ali Ascari denkt sich nichts aus!»
    «Meine Freunde haben Mittel und Wege herauszufinden, ob Sie die Wahrheit sagen, das ist Ihnen doch hoffentlich klar? Sie haben sogar einen Apparat dafür. Man kann sie nicht belügen.»
    «Ziehen Sie Ihre Jacke aus», sagte Ali. «Machen Sie sich bequem. Sie haben viel zu viele Sorgen, und irgendwann Sie bekommen einen Herzinfarkt und sterben.»
    «Großer Gott, hören Sie endlich auf mit dem Mist!» Anna erhob die Stimme. «Ich will meine Informationen!»
    «Bitte, Lady, entweihen Sie nicht den Namen Gottes. Das dürfen Sie niemals tun. Niemals! Ali wird sonst noch böse. Jetzt machen Sie sich bequem, und ich verrate Ihnen echte Informationen. Großes Geheimnis! Ziehen Sie Ihre Schuhe aus. Bestimmt tun Ihre Füße weh.»
    «Meine Füße tun kein bisschen weh. Was ist das für ein großes Geheimnis?»
    «Es betrifft Sowjetunion», antwortete Ascari mit berechnendem Lächeln. «Es betrifft Muslime in Sowjetunion.»
    «Ich höre», sagte Anna.
    «Ah, sehen Sie? Ich wusste, das wird Sie interessieren. Also hören Sie gut zu, was Ali Ihnen sagt. Sowjetunion steht vor großen Problemen. Großer Knall! Die Muslime werden kämpfen gegen die Russen. Vielleicht es gibt einen Bürgerkrieg.»
    «Was reden Sie denn da?», fragte Anna, für die das nur nach einer weiteren Spinnerei klang.
    «He! Hören Sie zu! Ali Ascari weiß, was er sagt. Die Muslime in Sowjetunion sind bereit zum Kampf! Wir schicken Ihnen Waffen. Und wir schicken Koran.»
    «Wer ist ‹wir›?»
    «Khomeini-Leute. Leute aus Afghanistan, Leute aus Pakistan, Leute aus Saudi-Arabien. Alle Muslime helfen Brüdern beim Kampf gegen Russland.»
    «Jetzt mal ganz langsam. Was wollen Sie damit sagen? Dass Waffen aus dem Iran über die Grenze in die Sowjetunion gebracht werden?»
    «O ja! Eine ganze Muslim-Armee wird die Grenze überqueren. Das ist das große Geheimnis!»
    «Woher wissen Sie davon?»
    Ascari beugte sich vor und senkte die Stimme. «Ich habe Ihnen doch gesagt: Ich bin Aserbaidschaner! Mein Vater stammt aus Baku. Ich habe Verwandte hinter der Grenze. Sie können mir glauben, Lady. Ich weiß.»
    «Waffenlieferungen in die Sowjetunion», murmelte Anna. Und während sie ihren eigenen Worten nachlauschte, dachte sie sich, dass es mindestens einen Menschen gab, den solche Informationen brennend interessieren würden: Mr.   Edward Stone, den obersten Statthalter der alten Schule, der obskure kyrillische Schriften verschickte und dessen genaue Funktion bei der CIA niemand kannte.
    «Waffen, genau. Und anderes.»
    «Anderes?»
    «Ach, Sie wissen schon. Videobänder. Radios. Videorekorder. Warum auch nicht? Wir sind alle Händler in diesem Teil der Welt. Also handeln wir.»
    «Schon klar», sagte Anna. «Das ist auch schwer zu übersehen. Ich hoffe nur, Mr.   Ascari, dass das nicht wieder eins von Ihren Märchen ist. Falls doch, sind Sie erledigt.»
    «Vertrauen Sie mir!» Ali legte entrüstet die Hand aufs Herz. «Es war vielleicht nicht alles Wahrheit, was ich Ihnen erzählt habe über Mordkomplott. Nicht alles. Aber Sie müssen mir zuhören. Ich weiß so vieles. Ich habe eigene Spione. Meine Freunde heute Abend zum Beispiel, Abdel-Aziz und Sami. Auch sie wissen vieles. Wenn Sie etwas wissen wollen über Saudi-Arabien und Libanon, Sie fragen Sami und Abdel-Aziz. Wer ist neue Geliebte von Saudi-König, wer bezahlt wen in Libanon, um Ärger zu machen? Sie fragen mich, und ich erzähle Ihnen. So einfach ist das! Ich kann Ihnen helfen. Und Sie brauchen doch Hilfe. Amerika hat ein gewaltiges Chaos veranstaltet. Ali Ascari hilft beim Aufräumen. Was sagen Sie?»
    «Ich kann dazu gar nichts sagen», antwortete Anna. «Da muss ich