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Das neue Haus vom Nikolaus

Das neue Haus vom Nikolaus

Titel: Das neue Haus vom Nikolaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Schwellinger
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fragt Professor Evilowski. «Tut mir leid, aber ich bin immer sehr skeptisch, wenn mir jemand Reichtum oder neuen Haarwuchs verspricht», erwidert Goodman. «Ach, geben Sie mir wenigstens eine Chance, Ihnen das Spiel zu erklären, weil Weihnachten ist», bittet Professor Evilowski. «Na gut, meinetwegen», lenkt Goodman ein, und Professor Evilowski kommt auch gleich zur Sache: «Also, esist doch so, dass sich im Schnitt unter 99 verschiedenen Zahlen eine befindet, die durch 99 teilbar ist. Richtig?», eröffnet Evilowski seinen Geniestreich. «Dem würde ich zustimmen, sofern es sich um 99 zufällig gewählte Zahlen handelt», gibt Goodman zu. «Guuuuut, seeehr guuut! Und es spielt dabei keine Rolle, wie viele Stellen diese Zahlen haben, korrekt?», fährt Evilowski fort. «Das sehe ich genauso, solange die Zahlen nur groß genug und wirklich zufällig sind», ist Goodman einverstanden. «Dann lassen Sie uns doch spaßeshalber zufällige Zahlen mit genau 19   Stellen nehmen, die mit der Ziffer Eins beginnen und ansonsten nur aus den Ziffern Drei und Vier bestehen», geht Professor Evilowski weiter ins Detail. «Und wo wollen Sie solche zufälligen Zahlen herbekommen?», äußert Goodman Bedenken. «Ach, wir würfeln diese Zahlen mit ganz normalen Würfeln aus. Wir fangen immer mit der Ziffer Eins als erster Ziffer an, dann wird 1 8-mal gewürfelt. Weniger als vier Augen stehen jeweils für eine Drei als nächste Ziffer, mehr als drei Augen stehen für eine Vier als nächste Ziffer. Sie gewinnen, wenn die fertige Zahl durch 99 teilbar ist, ich gewinne, wenn sie es nicht ist.» – «Na, das wäre ja aber ungeheuer unfair, weil ich dann immer 9 8-mal verliere, bis ich einmal gewinne», protestiert Goodman. «Gewiss, gewiss, es wäre aber sicher nicht mehr ganz so unfair, wenn wir mehrere Runden spielen und ich bei jeder Runde 9900   Euro gegen 100   Euro von Ihnen setze.» – «Möglicherweise nicht, aber dass ich dabei mit hoher Wahrscheinlichkeit sehr viel Geld gewinnen werde, halte ich dennoch für ein Gerücht.» – «Also schön, ich wollte auch keine läppischen 9900   Euro gegen Ihre 100 setzen, sondern ich möchte überaus großzügige 2   500   000   Euro gegen Ihre 100 einsetzen, und das bei jedem einzelnen Spiel, und außerdem entscheiden Sie, wann wir aufhören. Davon abgesehen, ich will ja nicht einmal, dass es ein faires Spiel wird, sondern ich will, dass Sie mit großer Wahrscheinlichkeit sehr viel Geld gewinnen.» Professor Goodman willigt schließlich ein. Er weißzwar, dass Professor Evilowski mit allen Wassern gewaschen ist, aber er kann sich nicht daran erinnern, dass er jemals von ihm belogen worden wäre, sondern er kennt ihn als einen schlauen Fuchs, der aber zu seinem Wort steht. Und wenn Professor Evilowski sagt, er könne mit großer Wahrscheinlichkeit sehr viel Geld gewinnen, heißt das auch, dass er mit mehr als 50   % Wahrscheinlichkeit sehr viel Geld gewinnen kann, dessen ist sich Professor Goodman ganz sicher. Die beiden Professoren spielen einhundertmal, und einhundertmal gewinnt Professor Evilowski, der nun 10   000   Euro Gewinn einsteckt und ein Geschenk für seinen Sohn kaufen kann. Das Spiel war natürlich alles andere als fair, aber welcher der beiden Professoren war wirklich im Vorteil – und warum?
    [Lösung]

07 Epidemie in Scheinheiligen

    Irgendwie kommt es dem Bürgermeister von Scheinheiligen spanisch vor. Wohin das Auge nur schaut, wimmelt es von Läusen auf den Straßen. Keine gewöhnlichen Läuse, sondern fette, rote Nikoläuse. Viel mehr noch als letztes Jahr. Dabei weiß doch jeder, dass nur derjenige Nikolaus spielen darf, der das auch schon letztes Jahr tat. Also müssen einige falsche Nikoläuse auf den Straßen von Scheinheiligen ihr Unwesen treiben. Einige Beamte des Ordnungsamtes gehen auf Patrouille und zucken ratlos mit den Schultern, aber einige pfiffige Beamte bewegen alle vermeintlichen Nikoläuse dazu, sich auf dem Marktplatz zu versammeln. Ihnen ist klar, dass die legalen Nikoläuse ihre Genehmigungsbescheide natürlich nicht dabeihaben würden und dass viele legale Nikoläuse überhaupt keine solchen Bescheide besitzen. Auch klar ist, dass kein Nikolaus von sich selbst je behaupten würde, er sei ein illegaler Nikolaus, ganz gleich, ob er nun legal oder illegal ist. Deshalb hofften die Beamten, sie könnten Erfolg haben, wenn sie die Nikoläuse nicht zu ihrer eigenen Legalität, sondern zu der ihrer Kollegen befragen würden, und ließen die

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