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Das neue Philosophenportal

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Titel: Das neue Philosophenportal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Zimmer
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Text der Welt verborgen. Sich der Lektüre dieses Textes zu widmen, ist für Gadamer die
     Bestimmung des Menschen.
Wahrheit und Methode
enthält den Kommentar zu dieser Lektüre.
     
    Wahrheit und Methode
, von Gadamer-Anhängern schlicht »Wum« genannt, erschien 1960 und war das Geschenk, das Gadamer sich zu seinem 60.   Geburtstag selbst machte. Nicht viel deutete darauf hin, dass dieses Buch einmal zu den philosophischen Klassikern des 20.   Jahrhunderts gehören würde. 1961 wurden 697   Exemplare des Buches verkauft, 1962 waren es 749 und 1963 gerade einmal 647.   Vertreter der Wissenschaftstheorie und des kritischen Rationalismus kritisierten, dass Gadamers Gegensatz zwischen dem Verstehen
     von Wahrheit und dem methodischen Vorgehen der Wissenschaften nicht haltbar ist, da auch die Wissenschaften immer von Vor-Urteilen
     und Hypothesen ausgehen. Auch auf die Konsequenz des Relativismus wurde hingewiesen, der daraus entsteht, dass es bei Gadamer
     keine Handhabe mehr gibt, gute von schlechten Überlieferungen zu unterscheiden. Vertreter der neomarxistischen Frankfurter
     Schule bemängelten entsprechend, dass in
Wahrheit und Methode
ein konservatives und unkritisches Verhältnis zur Tradition zum Ausdruck komme.
    Eine frühe Wirkung entfaltete das Buch in den Literatur- und Kunstwissenschaften.
Wahrheit und Methode
übte großen Einfluss auf die sogenannte »Rezeptionsästhetik« aus, in der das Werk aus der Kommunikationssituation erschlossen
     wird, in der es mit dem Leser und Betrachter steht.
    Mit dem Konzept der »Horizontverschmelzung« hat
Wahrheit und Methode
als eine Theorie der Kommunikation zwischen verschiedenen Disziplinen, vor allem aber zwischen verschiedenen Weltbildern und
     »Diskursen« schließlich auch seine Anerkennung in der Philosophiegefunden. Selbst Jürgen Habermas, ein aus der Frankfurter Schule hervorgegangener früher Kritiker des Buches, machte in seinem
     Hauptwerk
Theorie des kommunikativen Handelns
, an Gadamer anknüpfend, Sprache und Kommunikation zur Grundlage einer Gesellschaftstheorie, in deren Mittelpunkt Verständigung
     und Konsens zwischen den Bürgern steht.
    Dass das Verstehen von Kunst Vorbild für Verstehen auch im Bereich der Philosophie ist, wurde in der Postmoderne von Jacques
     Derrida und Richard Rorty übernommen. In seiner auf Gadamer aufbauenden »pragmatischen Hermeneutik« hat Rorty den Allgemeinheitsanspruch
     der Philosophie bestritten und diesen durch die Idee des Gesprächs zwischen verschiedenen philosophischen Ansätzen ersetzt.
    Mit seiner These, dass jedes Verstehen auf einem Wechselspiel von Frage und Antwort beruht, in dem ich meinen eigenen Horizont
     mit dem meines Gegenübers verbinde, ist
Wahrheit und Methode
nicht nur ein philosophisches Vorbeugemittel gegen jeden Dogmatismus, sondern enthält auch den bisher wichtigsten Verfahrensvorschlag
     der Philosophie, unterschiedliche Denkrichtungen miteinander ins Gespräch zu bringen und dem »Kampf der Kulturen« einen Dialog
     der Kulturen entgegenzusetzen.
     
    Ausgabe:
    Hans-Georg Gadamer: Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik. Tübingen: Mohr (Paul Siebeck) 1975.

Dada Goes Philosophy
    Paul Feyerabend: Wider den Methodenzwang (1975)
    Wo es Traditionen, Regeln oder Gesetze gibt, gibt es immer auch Menschen, die sich von ihnen abwenden, ihre Berechtigung anzweifeln
     oder sogar manchmal den Kampf gegen sie aufnehmen. Rebellen und Aussteiger sind auch in der Philosophie aufgetreten. Die antiken
     Kyniker z.   B., unter ihnen der berühmte Diogenes in der Tonne, verweigerten sich jeder Theorie und demonstrierten ihre Überzeugungen
     durch eine unkonventionelle Lebenspraxis. Max Stirner, einer der philosophischen Väter des modernen Anarchismus, rebellierte
     im 19.   Jahrhundert gegen jede Art von Vereinnahmung des Einzelnen durch gesellschaftliche, religiöse oder politische Autoritäten.
    Unter den philosophischen Rebellen des 20.   Jahrhunderts ist Paul Feyerabend der radikalste. Mit seinem Buch
Wider den Methodenzwang
stellte er nicht nur herrschende philosophische und wissenschaftliche Überzeugungen in Frage, sondern wandte sich gegen die
     gesamte Tradition der rationalen Erkenntnisbemühung, die die westliche Philosophie und Wissenschaft seit der Antike bestimmt
     hatte. Feyerabend beschuldigt diese Tradition, zu einer neuen Orthodoxie geworden zu sein, die alle anderen Formen der Welterkenntnis
     tabuisiert und unterdrückt habe. Mit dem Untertitel

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