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Das Neue und seine Feinde - wie Ideen verhindert werden und wie sie sich trotzdem durchsetzen

Das Neue und seine Feinde - wie Ideen verhindert werden und wie sie sich trotzdem durchsetzen

Titel: Das Neue und seine Feinde - wie Ideen verhindert werden und wie sie sich trotzdem durchsetzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Campus
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bequeme Infrastruktur mitgeliefert hatte. Genial! Na, eigentlich nur professionell! Innovatoren müssen ein gutes Gefühl für alle Infrastrukturen mitbringen. Es geht auf vielen Ebenen und in vielen Dimensionen immer um das Einpassen und Integrieren des Neuen in das Bestehende.
    Ich habe einmal ausprobiert, wie ich bei meiner Arbeit mit einem Apple-Computer klarkomme. Leider muss ich für meine Reden auf Konferenzen PowerPoints von Microsoft abliefern. Leider habe ich alle meine Bücher schon mit Word geschrieben. Soll ich das System wechseln? Ich probierte das Hin und Her mit zwei Computern. Die Fonts verändern sich etwas beim Wechsel der Systeme, das geht nicht, weil meine PowerPoints und Bücher perfekt sein müssen – Transferveränderungen machen mich absolut nervös. Fazit: Ich bekomme Integrationsprobleme in meinem privaten Nutzungsmix. Jetzt habe ich auf dem Mac ein zweites System (Windows mit Office) laufen. Das geht, stört aber noch. Es passt nicht richtig! Ich merke aber, dass die ersten Event-Veranstalter und Verlage langsam auch Mac-Files verarbeiten können, sodass die Strukturprobleme nach und nach verschwinden. Ich habe meinen Mac behalten, er ist eben so schön! Aber richtig gut damit arbeiten kann ich immer noch nicht.
    Das ist nur ein winziges Beispiel für einen langsamen Übergang. Die ganze IT befindet sich ja im Grunde seit Jahrzehnten im ständigen Übergang. Es passte noch nie! Immer stöhnen wir über noch Unfertiges, was derzeit noch nicht passt, für uns nicht gut genug funktioniert oder noch zu teuer ist.
    Innovationen müssen passen, fit sein, sich einfügen lassen. In alles! Sonst gibt es Bremsspuren ohne Ende. Innovatoren müssen am besten schon vor allen Ideen mit infrage kommenden Strukturen (bestehenden und zukünftigen), mit Integrationsproblemen, Menschenarten oder Unternehmenskulturen vertraut sein. Wenn nicht die Innovatoren über den Tellerrand schauen, wer dann?
    Im Grunde sind diese letzten Absätze ja Wiederholungen aus diesem Buch. Ja, werden Sie denken, ich weiß, man muss über den Tellerrand schauen. Das, denken Sie,
weiss jeder
! Ich gebe nur zu bedenken, dass es kaum jemand tut und dass diese Tatsache Anlass zuendlosen Klagen gibt. Es ist einfach eine respektable Fähigkeit und ein Habitus, über den Tellerrand zu schauen. Das muss getan, geübt und gut gekonnt werden. Vorher! Vor der Innovation. Gute Entrepreneure haben einen sechsten Sinn für alle Wechselwirkungen und Wechselbeziehungen – sowohl im Technischen als auch im »Politischen«.
Eine agile Freiwilligenarmee und das Management ehrenamtlicher Arbeit
    Wer eine Idee zur Innovation bringen will, sieht sich vor einer Fülle von Problemen. Mit diesen steht er zunächst einmal allein da. Er muss Mitstreiter suchen gehen. Wer kann helfen? Wer versteht etwas vom Verkaufen, Gründen, Werben, Produzieren, Finanzieren?
    So oft klingelt bei mir das Telefon. »Ich habe Ihr Buch gelesen. Da rufe ich Sie einmal spontan an, ob Sie mir helfen können.« Meist ist auf der anderen Seite ein schon halbwegs Verzweifelter, der immer noch allein seiner Idee und seinem Traum nachgeht. Er findet kein Gehör, keine Hilfe – auch niemanden, der zuständig wäre. Die Erfinder debattieren dann hartnäckig darüber, wie toll ihre Idee ist und dass sie alle Hilfe brauchen und verdient haben.
    Dabei geht es beim Zuhörer gar nicht nur um die Idee allein. Wir schätzen eigentlich immer auch ab, ob dieser Mensch, der uns um Hilfe bittet, eine gute Chance hat, mit unserer Hilfe voranzukommen. Denken Sie an einen Sohn, der seinen Eltern verkündet, ein Fußballstar werden zu wollen. Er fordert eine teure Erstausrüstung, die besten Schuhe und Trikots. Oder an eine kleine Blockflötistin, die sich eine Querflöte mit individualisiert handgefertigtem Goldkopf wünscht, damit sie bald in Konzerten auftreten kann. Da schauen wir so einen Jungen oder ein Mädchen an, ob wir es ihnen überhaupt zutrauen. Ist es ernst gemeint? Wie verhielt sich das Kind in anderen Fällen? Zieht es nachhaltig durch, was es verspricht? Ist es zu Hochleistungen fähig? Hat es einen realistischen Blick für die Mühen, die nun warten? Und da zweifeln wir! Das geht so: »Spinnst du? Weißt du, was das bedeutet?Hast du dir das überhaupt überlegt? Bist du dir über die Konsequenzen klar? Weißt du eigentlich, was du da von uns verlangst? Kann es sein, dass wir jetzt einfach Geld aus dem Fenster werfen sollen? Sag mal, bist du jetzt nicht ein

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