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Das Nibelungenlied

Das Nibelungenlied

Titel: Das Nibelungenlied Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ekz.bibliotheksservice GmbH
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der eignen Freunde · nicht so von Herzen froh,
Wenn sie kommen sollten · hieher in unser Land.
Durch deiner Freunde Liebe · viel meiner Sorge verschwand.«
    Des Königs Amtleute · befahlen überall
Mit Gestühl zu schmücken · Pallas und Saal
Für die lieben Gäste · die da sollten kommen.
Durch die ward bald dem König · viel hoher Freude benommen.

Fünfundzwanzigstes Abenteuer
Wie die Könige zu den Hennen fuhren
    Wie man dort gebarte · vernahmt ihr nun genug.
Wohl kamen nie gefahren · in solchem stolzen Zug
So hochgemute Degen · in eines Königs Land.
Sie hatten, was sie wollten · beides, Waffen und Gewand.
    Der Vogt vom Rheine kleidete · aus seinem Heergeleit
Der Degen tausendsechzig · so gab man uns Bescheid,
Und neuntausend Knechte · zu dem Hofgelag';
Die sie zu Hause ließen · beweinten wohl es hernach.
    Da trug man ihr Geräte · zu Worms übern Hof.
Wohl sprach da von Speier · ein alter Bischof
Zu der schönen Ute · »Unsre Freunde wollen fahren
Zu dem Gastgebote · möge Gott sie da bewahren!«
    Da sprach zu ihren Söhnen · Ute, die Fraue gut:
»Ihr solltet hier verbleiben · Helden hochgemut.
Geträumt hat mir heute · von ängstlicher Not.
Wie all das Gevögel · in diesem Lande wäre tot.«
    »Wer sich an Träume wendet« · sprach dawider Hagen,
»Der weiß noch die rechte · Kunde nicht zu sagen,
Wie es mög' am besten · um seine Ehre stehn:
Es mag mein Herr nur immer · mit Urlaub hin zu Hofe gehn.
    »Wir wollen gerne reiten · in König Etzels Land:
Da mag wohl Kön'gen dienen · guter Helden Hand,
So wir da schauen sollen · Kriemhildens Hochzeit.«
Hagen riet die Reise · doch ward es später ihm leid.
    Er hätt' es widerraten · nur daß Gernot
Mit ungefügen Reden · ihm Spott entgegenbot.
Er mahnt' ihn an Siegfried · Frau Kriemhildens Mann:
Er sprach: »Darum steht Hagen · die große Reise nicht an.«
    Da sprach von Tronje Hagen · »Nicht Furcht ist's, daß ich's tu.
Gebietet ihr es, Helden · so greift immer zu:
Gern will ich mit euch reiten · in König Etzels Land.«
Bald ward von ihm zerhauen · mancher Helm und Schildesrand.
    Die Schiffe standen fertig · gar mancher fand sich ein:
Was sie an Kleidern hatten · trug man für sie darein.
Sie fanden viel zu schaffen · bis zur Abendzeit;
Sie hüben sich von Hause · zur Reise freudig bereit.
    Sie schlugen auf im Grase · sich Hütten und Gezelt
Jenseits des Rheines · Als dies war bestellt,
Da bat noch zu verweilen · Gunthern sein schönes Weib;
Sie herzte nachts noch einmal · des Mannes waidlichen Leib.
    Flöten und Posaunen · erschollen morgens früh,
Den Aufbruch anzukündigen · da griff man bald dazu.
Wem Liebes lag im Arme · herzte des Freundes Leib;
Mit Leid trennte viele · hernach des König Etzels Weib.
    Der schönen Ute Söhne · die hatten einen Mann,
Der kühn war und bieder · Als man die Fahrt begann,
Sprach er zu dem Könige · geheim nach seinem Mut.
Er sprach: »Ich muß wohl trauern · daß ihr die Hofreise tut.«
    Er war geheißen Rumold · ein Degen auserkannt.
Er sprach: »Wem wollt ihr lassen · Leute nun und Land?
Daß niemand doch euch Recken · wenden mag den Mut!
Die Mären Kriemhildens · dauchten niemals mich gut.«
    »Das Land sei dir befohlen · und auch mein Söhnelein;
Und diene wohl den Frauen · das ist der Wille mein.
Wen du weinen siehest · dem tröste Herz und Sinn;
Es wird uns nichts zu Leide · Kriemhild tun, die Königin.«
    Die Rosse standen aufgezäumt · den Mannen wie den Herrn:
Mit minniglichem Kusse · zog da mancher fern,
Dem noch in hohem Mute · lebte Seel und Leib;
Das mußte bald beweinen · manches waidliche Weib.
    Als man die schnellen Recken · sah zu den Rossen gehn,
Fand man viel der Frauen · in hoher Trauer stehn.
Ihnen würd' ihr langes Scheiden · so sagt' ihnen wohl der Mut,
Zu großem Schaden kommen · das tut keinem Herzen gut.
    Die schnellen Burgunden · begannen ihren Zug.
Da ward in dem Lande · das Treiben groß genug;
Beiderseits des Rheines · weinte Frau und Mann.
Wie auch das Volk gebarte · sie fuhren fröhlich hindann.
    Niblungens Helden · zogen mit ihnen aus
In tausend Halsbergen · die hatten dort zu Haus
Viel schöne Fraun gelassen · und sahn sie nimmermehr.
Siegfriedens Wunden · die schmerzten Kriemhilden sehr.
    Da lenkten mit der Reise · auf den Mainstrom an
Hinauf durch Ostfranken · die Gunthern untertan.
Hagen war ihr Führer · der war da wohlbekannt.
Ihr Marschall war Dankwart · der Held von Burgundenland.
    Da sie von

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