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Das nicht ganz perfekte Leben der Mrs. Lawrence

Das nicht ganz perfekte Leben der Mrs. Lawrence

Titel: Das nicht ganz perfekte Leben der Mrs. Lawrence Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Robertson
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Stimme. Bis heute.
    Aishe musste es einfach sagen. » Ich kann mir nicht vorstellen, dass ihr diese Gelegenheit verstreichen lasst, eine Anspielung über meine Vernachlässigung der familiären Pflichten fallen zu lassen. Ihr könnt einfach nicht anders.«
    Patrick sah sie ausdruckslos an. » Meiner Rechnung nach«, sagte er, » ist es bereits sieben Jahre her, dass einer von uns bei dir war. Also würde ich sagen: Deine Botschaft ist angekommen. Findest du nicht?«
    » Gottverdammte Scheiße«, sagte Gulliver.
    Aishe sah, dass er alles von seiner Tortilla gegessen hatte, was nicht grün war, und gerade ein Churro in einen Becher Schokoladensoße dippen wollte. Er starrte sie an und schoss ihr einen Laserblick aus reinstem Hass zu. Aishe zuckte zusammen, als hätte ihr jemand ins Herz gestochen.
    » Du bist so eine gottverdammte Zicke«, sagte er.
    » Hey!«, protestierte Patrick.
    » Halt die Klappe«, schrie Gulliver ihn an. » Du hast ja keine Ahnung, wie das für mich ist! Du hast nichts zu sagen!«
    Er rammte den Churro in den Becher und schob ihn so heftig über die Küchentheke, dass er umkippte. Schokoladensoße lief heraus, aber Aishe achtete nicht darauf.
    » Du benimmst dich ständig so, als wären alle da draußen Feinde!«, sagte Gulliver zu seiner Mutter. » Als wäre alles und jedes– Schule, Familie, was auch immer– Teil einer bösen Verschwörung gegen uns. Was soll das? Willst du mich schützen? Wenn ja, dann hast du auf ganzer Linie versagt!«
    Er schob die Hand in die Hosentasche, riss seinen iPod hervor und hielt ihn ihr vor die Nase.
    » Was glaubst du, was ich da drauf habe? Amy Grant? Ich kann alles, was ich will, aus dem Internet runterladen! Ich kann mir Websites mit solcher Scheiße ansehen, die du nicht mal für möglich halten würdest! Ich kann reden, mit wem ich will– mit allen möglichen Spinnern und Perversen! Ist dir das vielleicht entgangen?«
    Gulliver knallte seinen iPod auf die Theke und verfehlte nur knapp die Lache Schokoladensoße. » Und wenn du meinst, na, dann stelle ich doch einfach das Internet ab, hast du dich geschnitten! In der Musikschule sind Mädchen, Mum. Echte, lebendige! Und weißt du was? Ein paarmal, als ich sagte, wir wären proben, hab ich gelogen! Jetzt hast du was zu kauen!«
    » Schluss jetzt.«
    Patrick hob nicht die Stimme, aber die Autorität, die er in diese beiden Wörter legte, erzielte die gewünschte Wirkung.
    » Verschon uns mit diesem selbstmitleidigen Quatsch«, sagte er. » Du hattest ein gutes Leben. Und was geschehen ist, ist geschehen. Deine Mutter hat ihre Entscheidungen getroffen, weil sie das Recht dazu hatte. Wenn du meinst, du wärst erwachsen genug mitzureden, dann hör auf, hier herumzujammern und sprich Klartext. Denn das tun Erwachsene.«
    Gullivers Gesichtsröte biss sich mit dem Rot seiner Haare. Einen Augenblick lang lag ihm augenscheinlich das ›Verpiss dich‹ auf den Lippen, das eine demütigende Zurechtweisung unweigerlich provoziert.
    Aber dann sah er seiner Mutter in die Augen und sagte: » Ich will meine Familie besuchen.«
    Aishe brachte nicht mehr zustande als ein einziges kurzes Nicken. Es hatte ihr die Sprache verschlagen.
    Gulliver warf Patrick einen Blick zu, der zwar Trotz verriet, in dem Patrick jedoch auch etwas Entschuldigendes entdeckte. Doch bevor er es anerkennen konnte, hatte Gulliver schon die Küche verlassen. Die Treppe knarzte, als er zwei Stufen auf einmal nehmend hinaufrannte, dann knallte die Tür seines Zimmers, und es war nichts mehr von ihm zu hören.
    Patrick war groß genug, um über den Tisch greifen zu können. Doch kaum hatte er Aishes Schulter berührt, schüttelte sie ihn ab.
    » Lass das«, sagte sie.
    » Wenn es dir ein Trost ist«, bemerkte Patrick, » dann lass dir sagen, dass vierzehn das schlimmste Alter ist. Selbst Männer in der Midlife-Crisis haben weniger emotionale Turbulenzen.« Er schob scharrend seinen Stuhl zurück und stand auf. » Ich gehe jetzt.«
    Aishe sah ihn stirnrunzelnd an, als wäre sie gerade aus einem Traum aufgewacht. » Du wohnst doch nicht bei Mo, oder?«
    Patrick schüttelte den Kopf. » Nein. Ich hab im nächsten Ort ein Holiday Inn gefunden.«
    » Ist das nicht ein bisschen unter deiner Würde?«
    » Solange es ein großes Bett und Kabelfernsehen gibt, ist mir egal, wie viel Sterne es hat.«
    Aishe zögerte. » Wie lang bleibst du?«
    » Eine Woche, vielleicht zwei?« Patrick wandte sich zur Küchentür. » Ich werde dich nicht weiter belästigen. Es sei

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