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Das nicht ganz perfekte Leben der Mrs. Lawrence

Das nicht ganz perfekte Leben der Mrs. Lawrence

Titel: Das nicht ganz perfekte Leben der Mrs. Lawrence Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Robertson
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Stummel hinterlassen.
    Es war zehn vor zwei. Rosie und Harry machten ihr Mittagsschläfchen. Mo griff zum Telefon, um Connie anzurufen. Doch dann überlegte sie es sich anders.
    » Hi, wahrscheinlich bin ich gerade mit Schreiben oder Tagträumen beschäftigt«, sagte Darrells Stimme. » Hinterlassen Sie eine Nachricht, dann rufe ich Sie an, sobald ich wieder in der wirklichen Welt bin.«
    » Hi.« Dann wusste Mo nicht weiter. Sie holte tief Luft und stürzte sich ins kalte Wasser.
    » Es tut mir leid«, sagte sie. » Ich war eine Scheißfreundin. Ich hab kein Recht dir zu sagen, wie du dein Leben führen sollst. Ich hätte meinen Mund halten und einfach nur zuhören sollen. Ich hoffe, es geht dir gut.« Sie zögerte. » Du fehlst mir. Ruf mich an. Wenn du willst. Du musst nicht. Sche iß dr auf. Du weißt, was ich meine. Ruf mich einfach an, okay?«
    Sie legte auf und verfluchte sofort den Umstand, dass ein Anrufbeantworter keine Rückspul- und Löschfunktion hatte. Und wo wir schon mal dabei sind, dachte sie, wäre das nicht nur bei einem Anrufbeantworter nützlich. Stell dir bloß mal vor, das könnte man auch mit seinem Leben machen. Düster dachte Mo, dass ihr Leben in dem Fall ein einziges, ruckelndes Hin und Her wäre. Wie beim Autoscooter, nur ohne jeglichen Spaß.
    Na schön, dachte sie und wählte eine andere Nummer. Mal sehen, ob ich es bei Connie besser hinkriege.
    Doch sie wurde sofort aus dem Gleichgewicht gebracht, als eine männliche Stimme ertönte: » Phil Hayward.«
    » Phil!«
    Mit einiger Anstrengung senkte Mo wieder ihre Stimme aus der Höhe, in der sie gelandet war– irgendwo in der Nähe des hohen C.
    » Hi. Hier ist, äh, Mo Lawrence. Chads, äh… » Herrgott, sag’s einfach! » Ist Connie da?«
    » Connie? Sicher«, sagte der fröhlich klingende Mann, den Mo bis dahin für eine Lebensform weit unter dem Ebola-Virus gehalten hatte. » Ich hol sie Ihnen.«
    » Connie«, rief Mo aus, als ihre Freundin ans Telefon kam. » Es tut mir leid– aber was zum Teufel ist los?«
    » Was meinst du denn?«
    » Phil! Wieso ist er daheim? Ich dachte, die Firma verkauft den Schreibtisch, wenn man nur einen Tag krank ist.«
    » Oh!«
    Zu Mos Verwirrung hörte sich Connie so an, als lächelte sie. So viel dazu, sich Sorgen um sie zu machen, dachte sie. Na ja, nicht, dass ich mir welche gemacht hätte, dazu war ich viel zu beschäftigt. Aber wenn doch– was für eine Zeitverschwendung!
    » Kann sein«, fuhr Connie fort, » aber Phil arbeitet nicht mehr dort.«
    Der eindeutig vergnügte Ton in der Stimme ihrer Freundin zwang Mo, ihren ersten Gedanken zu verwerfen, nämlich dass Brandi ihm eine Klage wegen sexueller Belästigung angehängt und die Firma ihn zur Hintertür hinauskomplimentiert hatte.
    » Wegen eines besseren Jobs?« Mo spürte einen Anflug von Neid, als sie das fragte. Connie und Phil würden niemals pleite und obdachlos sein.
    » Irgendwann mal. Aber jetzt nimmt Phil erst mal ein Sabbatjahr«, erklärte Connie. » Ich hab mich in Oxford beworben, um englische Literatur zu studieren.«
    » Oxford in England ?«
    » Nun, wir haben zwar ein Oxford in Alabama«, sagte Connie, » aber dort gibt es nicht so viele Türme wie in der City of dreaming spires. Wenn ich angenommen werde, ziehen wir nächsten Sommer nach England– dann sucht sich Phil einen Job in London.«
    » Was macht er denn bis dahin?«, fragte Mo. » So viel Zumba kann man doch auch nicht machen!«
    Connies Triumph drang deutlich spürbar durch die Leitung. » Wir wollen nach Paris!«, sagte sie. » Und Weihnachten verbringen wir in Berlin! Phil wollte schon immer mal nach Berlin.«
    Kann ich mir denken, dachte Mo. Mit den ganzen Saunen und schmierigen Cabarets.
    » Also macht er nur Urlaub?«, fragte Mo. » Er will nicht– sich selbst finden oder so?«
    Wenn doch, dachte sie, wäre die Ironie einfach unerträglich.
    » Nein, wir wollten beide weg«, sagte Connie. » Wir dachten, ein Tapetenwechsel und etwas Zeit für uns…«
    Überstürzt fügte sie hinzu: » Wir wollen es noch mal versuchen. Ich meine, mit einem Baby.«
    Der Schock traf Mo so heftig, dass sie aufrichtig erfreut antwortete:
    » Connie, das ist ja super! Ich freu mich so für dich.« Dann sagte sie: » Wann brecht ihr auf?«
    » Samstag!«, antwortete Connie. » Conchita wird aufs Haus aufpassen.« Sie verstummte kurz. » Was sicher kein Problem ist.«
    » Dann wirst du wohl keine Lust haben, heute Abend mit mir und Aishe auf ein Rockkonzert zu gehen?
    » Sehr

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