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Das nicht ganz perfekte Leben der Mrs. Lawrence

Das nicht ganz perfekte Leben der Mrs. Lawrence

Titel: Das nicht ganz perfekte Leben der Mrs. Lawrence Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Robertson
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wette auch, dass sie Fotos von ihnen machen. Mit ihren iPhones. Und die schicken sie dann an unbekannte Frauen.
    Mehr Wein…
    Upps. Ich hab die Flasche umgeworfen. Tausend Dollar Wein versickern im Tischtuch. Alle starren mich an. Alle. Nicht nur Chad.
    Wieso habe ich so eine Ahnung, dass dieser Abend kein voller Erfolg war?

11
    » Sie ist hübsch.«
    Mo spürte die Ambivalenz in dieser Bemerkung. Wäre es Aishe denn lieber, wenn ihr Bruder mit einem Flussschwein zusammen wäre? Oder störte sie sich an dem Umstand, dass sie diese Fotos zum ersten Mal sah? Schließlich war es nicht ihr Bruder, der ihr diese Schnappschüsse aus seinem neuen Leben zeigte. Sondern eine Frau, die sie gerade erst kennengelernt hatte und die die beste Freundin der Fremden war, mit der ihr Bruder zusammen war.
    » Stimmt. Aber sie ist auch nett. Viel netter als ich.«
    Aishe sah sie über den Küchentisch hinweg an.
    » Also sollte ich mich freuen, dass mein Bruder mit ihr zusammenzieht?«
    Mo zuckte die Achseln.
    » Es ist nicht an mir, dir zu sagen, worüber du dich freuen sollst.«
    Aishe lächelte. » Gesprochen wie ein echter Anwalt.« Sie scrollte rasch durch die restlichen Fotos, die Mo ihr auf einem Stick mitgebracht hatte. » Schöner Urlaub. Frankreich. Italien. Sie haben wohl Geld?«
    » Ich glaube, Darrell verdient ganz gut mit ihren Liebesromanen«, antwortete Mo. » Und dein Bruder ist Schreiner. Wenn ich je einen Schreiner geholt habe, war der immer so teuer, dass ich dachte, ich müsste ein Kind verkaufen.«
    » Wie haben sie sich kennengelernt?«
    Ganz eindeutig steckte ein gewisses Unbehagen in der Ambivalenz, befand Mo. Aishe wollte zwar etwas über ihren Bruder erfahren, es war ihr jedoch zutiefst peinlich, fragen zu müssen. Verständlich, räumte sie ein. Es musste ziemlich demütigend sein, von einer quasi Unbekannten etwas über die eigene Familie zu erfahren. Wenn ich Geschwister hätte, überlegte Mo, würde ich mich dann bemühen, in Kontakt zu bleiben? Hinge wahrscheinlich davon ab, ob wir uns ausstehen könnten. Aishe scheint Anselo nicht zu hassen, also muss es einen anderen Grund für die Funkstille geben. Lebt sie vielleicht auch deshalb auf der anderen Seite des Ozeans?
    » Darrell ist in ein Haus von einem eurer Verwandten gezogen«, erzählte Mo. » Vielleicht gehört es auch der Frau dieses Verwandten oder sonst irgendwem, der irgendwie inzestuös mit eurer Familie verbandelt ist. Jedenfalls hat Anselo es renoviert. Was natürlich jede Menge Witze übers Nageln provozierte. Hauptsächlich von meiner Seite.«
    » Du weißt nicht zufällig, welchem Verwandten es gehört?«, fragte Aishe.
    » Dem großen Einschüchternden«, antwortete Mo prompt. » Dem, der aussieht, als könnte er Robert De Niro wie eine Wanze zerquetschen.«
    » Patrick«, bemerkte Aishe nickend. » Seine Frau heißt Clare. Ich hab sie noch nicht kennengelernt, nur gesehen– auf Fotos, meine ich…«
    Sie verstummte und starrte weiterhin auf den Bildschirm.
    » Ich glaube, sie haben ein Baby bekommen«, sagte Mo stirnrunzelnd.
    Aishes Kopf fuhr herum. » Wer? Anse ?«
    Mo verspürte einen Anflug von schlechtem Gewissen. Den sie ignorierte.
    » Nein, nein«, sagte sie zu Aishe. » Der Einschüchternde und die Frau, die du nie kennengelernt hast. So weit ich mich erinnere, haben sie einen kleinen Jungen bekommen. Ein paar Monate älter als Rosie. Also ist er jetzt schon über ein Jahr.«
    Aishe lehnte sich zurück und verschränkte die Arme. » Sieh an, sieh an, Patrick ist Vater geworden. Ich hatte ja keine Ahnung…«
    » Hast du die Stammesrauchzeichen übersehen?«, fragte Mo.
    » Nein, Rauchzeichen gibt’s nur, wenn sie mir Schuldgefühle machen wollen, damit ich wieder nach Hause komme«, erwiderte Aishe. » Zum Beispiel, wenn ich ein großes Familienfest verpasst habe.«
    » Ist die Geburt eines Babys kein Anlass für ein großes Familienfest?«
    » Normalerweise schon«, räumte Aishe ein. » Aber Patrick hat außerhalb des Clans geheiratet, und ich nehme an, seine Frau will sich die Zigeunersippe vom Hals halten.«
    » Nach dem, was Darrell mir erzählt hat, ist Patricks Frau ziemlich umwerfend, aber auch irgendwie beunruhigend«, sagte Mo. » Darrell findet sie ein bisschen nervig. Aber sie hat nicht erwähnt, dass das Zigeunerthema ein Problem wäre. Vielleicht haben sie einfach vergessen, dir Bescheid zu sagen? Beim ersten Kind vergisst man gern alles andere um sich herum.«
    » Kann sein«, meinte Aishe und zuckte abwehrend

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