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Das nicht ganz perfekte Leben der Mrs. Lawrence

Das nicht ganz perfekte Leben der Mrs. Lawrence

Titel: Das nicht ganz perfekte Leben der Mrs. Lawrence Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Robertson
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genauso gut über ihre Frauen reden.
    Das tun Elliot und Lloyd tatsächlich. Beide machen Pilates. Fünfmal die Woche. Wenn man nicht ganz genau hinhört, könnte man meinen, Elliot und Lloyd bewunderten ihre Frauen dafür. Aber dann bekomme ich mit, wie Elliot Lloyd erklärt, das Beste daran sei, dass der Arsch seiner Frau sich um mindestens zehn Zentimeter gehoben hätte. Du solltest sie jetzt mal in Jeans sehen, sagt er zu Lloyd.
    Wahrscheinlich gibt es Schlimmeres. Zumindest verkneift er sich, dass er beim Anblick ihres Schießübungsplatzes sofort die Waffe zückt und zum Schuss kommt.
    Sollte ich hören, dass Chad derart über mich redet, würde ich ihm die Hand mit der Fischgabel an den Tisch nageln. Aber das würde er nicht. Weil ich nichts habe, womit er gegenüber diesen beiden Wichsern prahlen könnte. Zwar bin ich hübscher als alle Frauen an diesem Tisch, aber das heißt nichts, weil ich dick bin. Im Vergleich zu ihnen wäre ich sogar ohne meine Schwangerschaftspfunde dick. Sie sehen alle aus wie Gwyneth Paltrow nach einem Sturz in ihren Dörrautomaten. Wenn sie sich vorbeugen, sieht man zwischen ihren Brüsten eine Schlucht. Keinen Spalt, sondern nur eine dunkle Höhle mit Knochengerippen, wie solche, in denen man die ausgebleichten Überreste prähistorischer Bären findet. Miniaturhöhlenforscher könnten darin verlorengehen. Ich dachte, in Kalifornien wären Kunstbusen buchstäblich ganz groß im Kommen. Aber vielleicht nicht in diesen Kreisen. Vielleicht halten sie sich für einen Tick besser als die B-Promis. Sie haben mehr Klasse als die Victoria Beckhams mit ihrer Fußballerfrauenvulgarität.
    Scheiß auf sie, sage ich! Ein Hoch auf dich, Posh! Mit diesem köstlichen Wein proste ich dir und deinen Silikonballons zu. Wie heißt der? Mal sehen: Gaja. Was ist das denn für ein Name? Hört sich eher nach einem Popstar mit ungesundem Schuhwerk an, und nicht nach einer Tausenddollarflasche.
    Wenn etwa sieben Gläser in einer Flasche sind, kostet ein Glas– okay, Kopfrechnen ist momentan nicht so gut–, aber in etwa hundertvierzig Dollar. Dann will ich meine Rechenkünste mal weiter beeinträchtigen: Runter mit den nächsten hundertvierzig Dollar!
    Nein, nicht gut. Ich seh sie zwar nicht mehr so deutlich wie vorher, höre sie aber immer noch. Die Frauen: Das muss man sich mal anhören! Zum Beispiel die hier– Bella oder Becca oder Baboon oder so. Sie meint gerade, wie problematisch es ist, bei einem geschäftlichen Empfang nicht zu wissen, wer was verdient. Schließlich will man sich nicht mit einer Frau anfreunden, deren Mann gerade mal eine Million im Jahr verdient! Das meint sie wirklich ernst. Genau wie ihre Gesprächspartnerin. An deren Namen kann ich mich nun überhaupt nicht mehr erinnern. Ich nenne sie einfach Bitchface.
    Bitchface und Baboon. Was? Ja, ich will noch ein Glas Wein, wenn Sie nichts dagegen haben…
    » Sie wohnen also in Marin?«
    Verdammte Scheiße. Eine von denen spricht mit mir. Phils Frau, glaube ich. Ich habe gehört, wie Phil zu Jay sagte, dass sie neulich ein Säurepeeling hatte. Das setzt der Haut so zu, dass man drei Tage lang nicht in die Sonne kann. Allerdings muss ich zugeben, dass ihre Haut jetzt umwerfend aussieht. Weich, glatt…
    » Verzeihung, was haben Sie gesagt?«
    » Chad hat erzählt, Sie wohnten in Marin. War das Ihre Wahl?«
    Sehen Sie? Nicht offen unhöflich. Sondern ganz subtil.
    » Nein, es war das erste leerstehende Haus, das ich fand, also hab ich es besetzt. Ich weiß nicht, ob das hier erlaubt ist, aber was soll’s. Ich hab die Gelegenheit genutzt.«
    Ihr Lächeln zittert nur ganz kurz. Mit etwas Glück lässt sie mich jetzt in Ruhe…
    » Und Sie haben zwei Kinder? Die noch klein sind?«
    Ja, genau, deshalb bin ich so fett. Du hast den Finger auf die Wunde gelegt. Gut gemacht.
    » Nein nur eins. Ein Kind des Satans. Da fällt mir ein, dass ich jetzt besser mal nach dem Babysitter sehe. Es ist sein erster Abend. Nicht jeder kann mit rotierenden Köpfen und Kotzgeschossen umgehen.«
    Das hat’s gebracht. Sie ist weg. Chad starrt mich an. Hat er zugehört? Das kann nicht sein. Schließlich hat Phil ihm ein Ohr abgekaut mit irgendeinem Scheiß namens Techno-Crunch. Ist das ein neuer Proteinriegel? Wenn ja, sollte Phi l die F inger davon lassen. So was ist nicht gut für seine Linie.
    Ich frag mich, wie groß Phils Schwanz unter seiner Speckrolle ist. Wahrscheinlich winzig. Ich wette, all diese Typen hier haben winzige Wiener Würstchen. Aber ich

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