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Das nicht ganz perfekte Leben der Mrs. Lawrence

Das nicht ganz perfekte Leben der Mrs. Lawrence

Titel: Das nicht ganz perfekte Leben der Mrs. Lawrence Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Robertson
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konsequent ignoriert. Er wollte nicht mal zum siebzigsten Geburtstag seines Vaters nach Hause! Was genau findest du daran auch nur ansatzweise fair ?«
    » Er wollte nicht zur Geburtstagsparty seines Vaters?«
    Mo richtete sich auf. » Wieso erwähnst du das und übergehst die Millionen Dinge, die er mir angetan hat?«
    » Weil du für dich selbst sorgen kannst«, sagte Connie. » Das ist doch sehr interessant, oder nicht? Nach deinen Worten war Chad seinem Vater treu ergeben. Warum um alles in der Welt sollte er dann nicht seinen Geburtstag mit ihm feiern wollen?«
    » Willst du das Brötchen noch essen? Nein? Dann hör auf, es zu malträtieren!« Mo lehnte sich zurück und seufzte resigniert. » Ich weiß es nicht. Sollte ich mir darüber Gedanken machen?«
    » Ist– irgendetwas vorgefallen?« Connie runzelte die Stirn. » Bevor Chad beschloss, einen neuen Job anzunehmen?«
    » Jetzt fang du nicht auch so an!« Mo starrte sie finster über den Tisch hinweg an. » Meine ehemalige beste Freundin Darrell hat schon angedeutet, Chad wäre geflüchtet, weil sein Vater krank wurde. Dabei hatte er nur einen ganz leichten Schlaganfall! Er war knapp siebzig, da ist so was normal, oder nicht? Schließlich war es nicht wie bei Darrells armem Mann, der mit zweiunddreißig einfach tot umfiel.«
    » Meine Güte! Wirklich ?«
    » Warum ist das Unglück anderer so viel interessanter als meins?«
    » Mit zweiunddreißig?«, wiederholte Connie. » Wie schrecklich für sie! Jetzt verstehe ich, warum sie solche Angst hat, ein Baby zu bekommen.«
    » Ach wirklich?«
    » Weißt du«, sagte Connie, » wenn du nur ein einziges Mal versuchen würdest, die Dinge aus der Sicht der Betroffenen zu sehen und nicht nur aus deiner, würden sie dir vielleicht ganz anders erscheinen.«
    » Vielen Dank, Miss Dalai Lama.«
    Connie ließ sie eine Weile schmollen, dann sagte sie: » Hast du je einen Menschen verloren?«
    » Meine Mutter, einmal im Kaufhaus Kirkcaldie and Staines«, antwortete Mo. » Allerdings muss ich zugeben, dass ich es darauf angelegt habe.«
    » War irgendjemand, der dir am Herzen lag, jemals dem Tode nahe?«
    » Chad, einmal, als er die letzte Folge von Alibi oder Wer tötete Roger Ackroyd überspielte.«
    Connie starrte sie schweigend an, bis Mo finster zurückstarrte.
    » Was ist? Willst du vielleicht behaupten, das wäre eine Art Intitiationsritus in der psychischen Entwicklung eines erwachsenen Menschen? Dass mir etwas Entscheidendes fehlt, weil noch keiner, der mir nahesteht, ins Gras gebissen hat?«
    » Ins Gras gebissen?«
    » Den Löffel abgegeben. Über den Jordan gegangen. Das Zeitliche gesegnet.«
    » Ach so. Nein, das will ich nicht sagen. Ich sage nur, dass wir nichts so fürchten wie den Tod. Mehr als Schmerzen, mehr als Niederlagen, mehr als Einsamkeit. Er ist so schrecklich, weil er absolut und endgültig ist. Wenn du tot bist, bist du es für immer.«
    » Connie, das weiß ich!«
    » Nein, genau das meine ich!« Connie lehnte sich vor und schlug auf den Tisch, um ihren Worten mehr Nachdruck zu verleihen. » Du weißt es eben nicht! Nur im Kopf, aber nicht im Herzen! Du fühlst es nicht! Der Tod hat dich noch nicht berührt, nicht mal gestreift! Und deshalb verstehst du diese Angst auch nicht wirklich.«
    Jetzt sah Mo nicht mehr eingeschnappt, sondern nachdenklich aus.
    » Irgendwas Grausiges im Holzschuppen«, sagte sie. » Wenn man das einmal gesehen hat, ist das Leben nicht mehr dasselbe.«
    » Ja!«, sagte Connie. » Genau! Wir werden uns nie von dieser Angst befreien können. Und wenn wir nicht aufpassen, lassen wir sie alles andere beeinflussen. Manchmal wird sie so übermächtig, dass nichts wichtiger ist, dass wir uns dem nur noch entziehen wollen.«
    » Großtante Ada hat sich Jahrzehnte in ihrem Zimmer verbarrikadiert und alle gezwungen, sie von hinten und vorne zu bedienen.« Mo schürzte die Lippen. » Ich bewundere zwar ihre selbstsüchtige Sturheit, glaube aber nicht, dass Verstecken mein Ding wär.«
    Connie lächelte. » Wegrennen wohl auch nicht.«
    Mo sah sie direkt an. » Glaubst du, das tut Chad? Und Darrell auch?«
    » Das weiß ich nicht.« Connie schüttelte den Kopf. » Ich kenne die beiden nicht.«
    » Was gibt es denn sonst noch für Möglichkeiten? Aufgeben, oder? Oder kämpfen?«
    » ›Zürn, zürn dem Dunkeln deiner Sonne‹? Das meint jedenfalls Dylan Thomas.« Mo füllte erst Connies und danach ihr eigenes Weinglas nach.
    » Das wäre genau mein Ding«, sagte sie. » Ich wäre wie

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