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Das Nostradamus-Testament: Thriller (German Edition)

Das Nostradamus-Testament: Thriller (German Edition)

Titel: Das Nostradamus-Testament: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Egeland
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Antichrist, wenn nicht der, der verleugnet, dass Jesus der Heiland ist? Der Odem des Antichristen ist in der Welt. Der Papst! Er ist der Verräter. Er ist der Antichrist!
    Der Papst ist der Antichrist, wiederholt Bartholomäus.
    Der Papst!, sagt Draco ein weiteres Mal.
    Wir waren blind.
    Wir haben es erst jetzt erkannt. Wir haben die Zeichen nicht richtig gedeutet. Nicht vor dem heutigen Tag.
    Amen!
    Unsere Zeit ist um, sagt Draco. Mit dem Antichrist wird unsere Welt untergehen. Aber mit den Worten des Herrn, mit der Bundeslade, werden wir Jesus Christus begegnen und ihm in seinem letzten Kampf beistehen.
    Wie in einer synchronisierten Bewegung drehen sie sich zu Lorenzo um.
    *
    Endlich sieht er, was Nostradamus gedacht hat. Er ist fast fertig mit der Entschlüsselung der ersten Briefchiffre. AZCJPPOEGGWS . Aber ohne die andere ergibt sie keinen Sinn. Was für ein hintersinniges Geflecht der alte Seher gesponnen hat. Ein verrücktes Netz aus Logik und Wahn. Er muss lächeln. Alles hängt zusammen. Für all die wirren Spuren gibt es eine Erklärung. Es kommt nur darauf an, sie zu finden, sie zu erkennen und all das Überflüssige zu entfernen. Aber er wird kein Wort sagen, bevor er nicht wirklich muss. Absolut muss. Oh nein, nicht diesem Draco. Und auch nicht Bartholomäus. Die Lösung wird er für sich behalten. So lange er kann. Die Lösung ist sein Ticket zum Leben. Zur Freiheit.

K APITEL 29 Der Dieb
    A MBRUZZIA- B ASIS,
F REITAGVORMITTAG
    I
    Weg. Allesamt.
    Die Mönche. Professor Lorenzo Moretti. Der kleine Silvio.
    Weg.
    Angelica war untröstlich. Lebten sie? Waren sie ermordet und in ein ausgetrocknetes Flussbett an einer einsamen Landstraße geworfen worden? Nick Carver und ich hatten abwechselnd versucht, sie zu beruhigen und zu trösten. Ihr klarzumachen, dass die Mönche offenbar Wind von unserem Erscheinen bekommen hatten und die Geiseln mit an einen andern Ort genommen hatten. Einen sichereren Ort. Jemand aus dem Vatikan musste sie gewarnt haben.
    Angelica war ungeduldig, meinte, wir würden unnütz Zeit vergeuden. Die Codes waren eine Sackgasse, sagte sie. Vergesst die Codes! Findet Lorenzo! Findet Silvio!
    Leichter gesagt als getan. Nick und ich versuchten ihr zu erklären, dass alles zusammenhing. Die Codes. Das Versteck der Mönche. Der Professor und Silvio.
    Alles.
    Exakt um neun Uhr versammelten Nick Carver und der Chefkonservator Fabrizio Biniscotti eine Gruppe aus DARPA -Experten im Kommandoraum. Der Stab zählte achtundvierzig Männer und Frauen. Herausragende Autoritäten ihrer jeweiligen obskuren Fachgebiete: Kryptologie, Geschichte des Altertums und der Renaissance, Archäologie, Theologie, Linguistik.
    Im Laufe der Nacht war Chefbibliothekar Bernardo Caccini aus Florenz eingeflogen worden. Ich war unendlich erleichtert, dass er noch am Leben war. Und dass er sich – und nicht ich – vor dieses Forum aus Fachleuten stellen würde, um ihnen zu erklären, dass die Bibliothek von Alexandria nach wie vor existierte.
    Auf einer Bank ganz hinten im Raum saß William Blackmore. Neurobiologe. Professor in Stanford. Ich hatte im Internet über ihn recherchiert. Tausende Treffer. Und dabei hatte ich gedacht, er würde in Texas Pferde züchten und Rodeos organisieren …Was hatte er mit Nick Carver zu schaffen? Wieso war er hier? Ein Neurobiologe? Ich hatte versucht, weitere Informationen aus Nick herauszubekommen, aber nur eine sehr schwammige Antwort bekommen.
    Nick Carver gab dem Stab einen kurzen Lagebericht über die Operation in Montecasetto. Danach bat er mich, den Versammelten kurz zu schildern, was Angelica und ich herausgefunden hatten.
    Zuerst fasste ich zusammen – Tag für Tag, Quelle für Quelle, Anagramm für Anagramm –, was Angelica und ich erlebt und aufgedeckt hatten. Die Anwesenden hörten mir gebannt zu. Als ich mit dem Bericht am Ende war, stellte ich ihnen Bernardo Caccini vor. Der grauhaarige Mann trat mit seiner stillen Autorität vor Nick Carvers Mitarbeiterstab. Langsam und detailliert erzählte er die Geschichte der alexandrinischen Bibliothek, ehe er die Bombe platzen ließ: dass die wichtigsten Texte aus der Bibliothek in Alexandria auf vierundzwanzig Truhen aufgeteilt worden waren, die noch heute an vierundzwanzig geheimen, in ganz Europa verteilten Orten existierten.
    II
    Als das erstaunte Raunen verebbt war, kamen die Fragen der Fachleute. Vor allem die Historiker waren skeptisch. Doch Bernardo Caccini beantwortete fast alles souverän. Cäsars Motive. Wie die

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