Das Nostradamus-Testament: Thriller (German Edition)
sah ich unsere Verfolger.
Wir erreichten einen Seiteneingang. Angelica und ich duckten uns und schlüpften hinaus. Ein Aufseher sah uns erstaunt an.
»Rückenschmerzen«, murmelte ich, begleitet von einer international verständlichen Geste.
12 Geb. 1475, gest. 1521. Papst 1513–1521.
13 Geb. 1478, gest. 1534. Papst 1523–1534.
14 Geb. 1499, gest. 1565. Papst 1559–1565.
15 Geb. 1535, gest. 1605. Papst April 1605.
Morettis Geschichte (IV)
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ZWISCHENSPIEL:
DIE ZAHL DES TIERES – 666
MÖNCHSKLOSTER MONTECASETTO
MITTWOCH
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H ast du Hunger?, fragt Lorenzo.
Nein.
Du musst essen.
Ich will nicht.
Sie waren aufgewacht, als Bartholomäus das Frühstück gebracht hatte. Brot, Butter, Käse, Marmelade, zwei gekochte Eier, Saft, Milch, Kaffee.
Lorenzo fragt: Was ist heute Nacht passiert?
Bartholomäus wendet sich ab.
Die Sirenen? All der Aufruhr? Was ist passiert?
Bartholomäus’ Augen werden feucht, und er verlässt die Zelle ohne ein Wort.
*
Nach dem Frühstück werden sie von Wachen geholt und in die Bibliothek gebracht. Francesco ist nicht zu sehen. Aber er hat einen Stapel weiße Blätter auf Silvios Platz gelegt und Malstifte. Lorenzo setzt sich an den Schreibtisch, um mit den Codes weiterzumachen. Eine Vigenère-Verschlüsselung. Jedes Zeichen durch ein anderes ersetzt. Aber nicht durch das gleiche Zeichen. Nach einer Weile bittet er eine der Wachen, Francesco zu holen. Die Wache geht. Kurz darauf kommt sie mit dem Kardinal und Draco wieder.
Guten Tag, Professor Moretti. Guten Tag, Silvio.
Wo ist Francesco?
Er … steht heute nicht zur Verfügung.
Ist er krank? Verreist?
Etwas in der Art, ja. Vater Nicola wird Ihnen in Francescos Abwesenheit als Bibliothekar zur Verfügung stehen.
Wann kommt er zurück?
Der Kardinal sagt: Ich hatte eine Idee. Kann das Voynich-Manuskript etwas mit der Sache zu tun haben? Was, wenn Nostradamus hinter dem Voynich-Manuskript steht?
Lorenzo zieht die Stirn in Falten. Das Voynich-Manuskript ist ein Mysterium. Das Buch ist in unverständlichen Zeichen und in einer niemandem bekannten Sprache geschrieben, die die Wissenschaft noch heute verblüfft. Das Buch besteht aus 240 handgeschriebenen Seiten aus feinstem Pergament. Bis heute haben die erfahrensten Kryptologen der Welt dieses Manuskript noch nicht entschlüsseln können.
Warum sollte Nostradamus etwas mit dem Manuskript zu tun haben?, fragt er.
Kann er die Hinweise auf die Bundeslade zwischen den Zeichen versteckt haben?
Kardinal, das Voynich-Manuskript ist älter als Nostradamus. Als das Pergament an der Universität von Arizona C14-datiert wurde, fand man heraus, dass das Leder von einem Tier stammt, das zwischen 1404 und 1438 gelebt hat.
Der Text und die Zeichnungen können jünger sein. Es kann altes Leder beschrieben worden sein.
Das McCrone Research Institute hat die Tinte analysiert. Sie kamen zu dem Schluss, dass Text und Zeichnungen kurz nach der Präparierung des Leders erstellt wurden. Also hundert Jahre vor Nostradamus.
Ich verstehe. Gut, gut. Nur ein Gedanke.
Der Kardinal dreht sich um und will gehen.
Kardinal …
Ja?
Heute Nacht? Was war da los?
Machen Sie sich darüber keine Sorgen.
Ich hatte Angst, es könnte brennen.
Sie sind in Sicherheit.
Sollte es doch ein Feuer geben …
Beruhigen Sie sich.
Kardinal, ich darf Sie daran erinnern, dass wir eingesperrt sind!
*
Im 19. Jahrhundert gelang es Charles Babbage, einen Weg durch das Labyrinth einer Vigenère-Verschlüsselung zu finden.
In einem monoalphabetischen System wird ein Buchstabe immer durch den gleichen anderen Buchstaben ersetzt. In polyalphabetischen Systemen wird ein Buchstabe immer durch einen anderen ersetzt. Als Vigenère seine Arbeit in der Abhandlung Traité des Chiffres publizierte, markierte das den Übergang von der monoalphabetischen zur polyalphabetischen Substitutionschiffrierung. Mit Hilfe von mehreren Alphabeten wurde ein Buchstabe durch ganz unterschiedliche Chiffrezeichen ersetzt. Anders ausgedrückt: Der gleiche Buchstabe wird auf unterschiedliche Weise verschlüsselt.
Lange suchte Charles Babbage nach einem Spalt in der glatten Oberfläche der Chiffre. Und er fand ihn schließlich. 1854 gelang es ihm, die Logik aufzudecken, die Vigenères Geniestreich zugrunde liegt.
Ein Schlüsselwort.
Um eine Vigenère-Chiffre zu lösen, braucht man ein Schlüsselwort. Ein geheimes Wort, das der Absender und der Empfänger kennen. Das ist die
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