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Das Nostradamus-Testament: Thriller (German Edition)

Das Nostradamus-Testament: Thriller (German Edition)

Titel: Das Nostradamus-Testament: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Egeland
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einmal in ihr Handy zu stecken und ihn anzurufen, um ihn zu warnen. Er musste sich in Sicherheit bringen.
    Wenn es nicht bereits zu spät war.
    II
    Es war glücklicherweise nicht zu spät.
    Als Angelica mit ihm gesprochen und ihm den Tag verdorben hatte, nahm sie die SIM -Karte wieder aus ihrem Telefon.
    »Er hat Angst«, sagte sie.
    »Das verstehe ich nur zu gut.«
    Wir stützten uns auf die Ellenbogen und beobachteten die bedächtige Langsamkeit des Parks.
    »Was meinen Sie, wie kann dieser Francesco de’ Pazzi uns helfen?«, fragte ich.
    »Er weiß, wo sie sind, Bjørn. Er weiß, wo Lorenzo und Silvio versteckt sind.«
    »So ganz traue ich dem aber noch immer nicht.«
    »Wenn er etwas zu verbergen hätte, hätte er bestimmt nicht vorgeschlagen, uns vor dem Glockenturm auf der Piazza della Signoria zu treffen – zweifellos der Ort in Florenz mit den meisten Touristen.«
    Ein Flugzeug schleppte hoch oben am Himmel seinen Kondensstreifen hinter sich her.
    Ich dachte an die Briefe, Manuskripte und Verschlüsselungen. Losgelöste Bruchstücke von etwas viel Größerem. Etwas, das wir nicht überschauten.
    Ich sah zu Angelica. »Was verbindet all diese Menschen, Geschehnisse und Texte quer durch die Jahrhunderte?«
    »Ich weiß es nicht, ich habe wirklich keine Ahnung!«
    Ich dachte: Niemand hat das bis jetzt herausgefunden, weil niemand das große Ganze gesehen hat. Weil niemand gewusst hat, wonach er suchen sollte. Ja, dass es überhaupt etwas zu suchen gab.
    Mit einem Grunzen legte ich mich auf den Rücken und betrachtete die Fetzen Himmel, die ich durch die Baumkrone sehen konnte. Voller Missmut. Ich hatte gehofft, dass uns die Gespräche mit all den Experten dem Verständnis näherbringen würden. Der Einsicht. Stattdessen war unsere Verwirrung nur noch größer geworden. Sämtliche Fäden führten entweder ins Nichts oder endeten in einem unauflösbaren Knoten.
    Ich nahm den Zettel mit den Chiffren aus der Jackentasche:
    Lycia e Porta wurde zu Oracle Pytia – das Orakel von Delphi.
    Rotabile Obici wurde zu bibliotecario – Bibliothekar.
    Libico β bedeutete biblioteca – Bibliothek.
    Zwei Anagramme blieben noch: δ έκα Mei und ϢϪϪϪϯϯϮϤϦϭϧ .
    Wie sollte ich diese beiden lösen?
    Streng genommen hatte ich Nostradamus mit Hilfe von Theophilus die einfache Technik entlockt, die seinen Anagrammen zugrunde lag. Zuoberst auf ein anderes Blatt schrieb ich:
    δέκα Mei
    In lateinischen Buchstaben: Deca Mei .
    Deca hieß auf Griechisch zehn. Mei hieß mein oder mir. Aber das ergab keinen Sinn. Die Verwendung sowohl des griechischen als auch des lateinischen Alphabets diente nur der Verwirrung. Nicht ohne Erfolg, das konnte ich bestätigen.
    δέκα Mei.
    Deca Mei.
    Trotzdem war das Anagramm alles in allem ebenso einfach wie das erste. Es ging wieder nur darum, neue Positionen für die Buchstaben zu finden:

    Medicea.
    Lateinisch für Medici.
    Angelica, die die Dechiffrierung über meine Schulter verfolgt und zwischendurch eigene Vorschläge gemacht hatte, platzte plötzlich hervor: »Bjørn, wir sind spät dran!«
    Ich sah auf die Uhr. Zehn vor eins. In zehn Minuten hatten wir unsere Verabredung mit dem Mönch, der sich Francesco de’ Pazzi nannte.
    Konnte er uns wirklich zu Professor Moretti und Silvio führen, wie Angelica hoffte?
    Oder lockte er uns in eine Falle?

K APITEL 14 Der Mönch
    F LORENZ,
M ITTWOCHNACHMITTAG
    I
    Ein Schrei.
    Ein Schrei kann so viel beinhalten. Furcht, Erschrecken, Verzweiflung, Panik. Ein Schrei weckt aber auch immer das Gefühl für Gefahr. Etwas, das du nicht sehen willst, nicht wissen willst, etwas, mit dem du nichts zu tun haben willst.
    In dem Gewimmel auf der Piazza della Signoria war es nicht leicht zu erkennen, woher der Schrei kam. Tausende von Touristen füllten an diesem Nachmittag den Platz. Angelica und ich taten, was alle taten: Wir blieben abrupt stehen und sahen uns um.
    Wie eine Herde Tiere in der Savanne die Gefahr witterte, war die Menschenmenge auf der Hut. Wer hat da geschrien? Wo? Und warum?
    An den überfüllten Restauranttischen unter dem riesigen Glockenturm erhoben sich die Leute. Was war geschehen?
    Carol, hat da nicht jemand geschrien? Hast du das gehört?
    Noch ein Schrei. Schrill und herzzerreißend.
    Jemand streckte den Arm aus und zeigte nach oben.
    Und da sahen wir ihn.
    Den Mönch.
    Er war aus einem der Bogenfenster hoch über dem Platz geklettert und klammerte sich an den Mittelpfosten des Fensters. Es war leicht zu sehen, dass er Angst

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