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Das Opfer

Das Opfer

Titel: Das Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vadim Panov
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Maschinengewehr – in einen beliebigen Gegenstand integrieren, beispielsweise in einen Ring, eine Halskette oder einen Schlüsselanhänger. Selbst Metalldetektoren und Röntgengeräte waren gegen diese Art von Zauber machtlos. Jana besaß eine spezielle Puderdose, die sich bei Bedarf in eine Heckler & Koch MP5 verwandeln ließ.
    Zwischen den Waffenvitrinen standen Auslagekisten mit Artefakten, die mit Kampfzaubern aufgeladen waren. Die preiswertesten beinhalteten nur ein Arkan: beispielsweise ein Ring mit Drachenbrise oder eine Sonnenbrille mit Elfenpfeil . Für mehr Geld gab es auch Artefakte, mit denen sich zwei, vier oder gar ein Dutzend Kampfzauber aktivieren ließen. Einer der teuersten war der sogenannte Habichtsflügel , der Stab eines Drushina-Soldaten des Grünen Hofs. Er enthielt einen Kugelblitz , eine Himalayadusche , ein Gorgonenauge und vier weitere hoch effektive Zauber. Die Priesterinnen des Herrscherhauses Lud hatten den Ruf, die besten Kampfartefakte der Verborgenen Stadt herzustellen.
    »Die hier haben wir gerade frisch hereinbekommen«, verkündete Bidjar stolz und deutete auf eine der Auslagen. »Das Artefakt ist als künstlicher Fingernagel ausgeführt und enthält eine Drachenbrise . Sie brauchen nur unauffällig den Finger auszustrecken und schon gerät ihr Gegner in einen verheerenden Feuerstrahl.«
    »Hübsche Idee. Gibt es auch was Neues bei den Gewehren? «
    Endlich hatte die junge Frau die Vitrine mit den Scharfschützengewehren entdeckt, denen bei diesem Besuch ihr Hauptaugenmerk galt.
    »Leider nein.«
    Jana überprüfte das Sortiment: das klassische Dragunow-Scharfschützengewehr, die lautlose WSS Wintores, die österreichische Steyr SSG 69 und – nicht zuletzt – die wohlvertraute Barrett light fifty.
    »Wie wäre die Zielentfernung?«, fachsimpelte Bidjar.
    »Weiß ich noch nicht, aber höchstens zweihundert Meter.«
    »Hindernisse?«
    »Sind nicht ausgeschlossen.«
    »Dann sollten Sie diese hier nehmen.« Bidjar öffnete die Vitrine und zeigte mit dem Finger auf die Barrett light fifty. »Die durchschlägt alles.«
    »Stimmt, ein aggressives Mädchen«, bestätigte Jana und streichelte zärtlich mit den Fingern über den Gewehrschaft.
    »Sie nehmen also die Barrett light fifty?«
    »Ja. Dazu Nachtsichtgerät, normales und Infrarot-Zielfernrohr, Schalldämpfer und zwei Magazine mit Munition.«
    »Ist das nicht zu wenig?«
    »Zum Einschießen genügt es. Apropos, ist Ihr Schießstand in Betrieb?«
    »Jederzeit.«
    Der Schießstand befand sich im zweiten Kellergeschoss des Warenhauses.
    »Dann bringen Sie bitte die ganze Ausrüstung hinunter. Ich möchte das gute Stück gleich ausprobieren.«
    »Brauchen Sie sonst noch etwas?«
    »Nein, nur das Gewehr und das Katana.«
    »Ganz wie Sie wünschen. Das macht dann insgesamt …« Bidjar zögerte und wurde verlegen. »Ähm, Jana, ich fürchte, Cortes ist ein bisschen böse auf mich wegen des Promilleblockers.«
    »Wegen was , bitte?«, staunte die junge Frau.
    »Na, wegen des Promilleblockers XXL , den er gestern in der Rennsemmel eingenommen hat. Ich habe gehört, dass er die neue chemische Formel des Präparats nicht gut vertragen hat …« Bidjar lächelte gequält. »Angeblich hat er nach der Einnahme – wie soll ich das sagen – so eine Art Schluckauf bekommen.«
    »Die Seifenblasen!«, verstand Jana sofort.
    »Genau.« Die Physiognomie des Geschäftsführers verwandelte sich in ein Häufchen Elend. »Es tut mir wirklich unheimlich leid.«
    Endlich wurde der jungen Frau klar, aus welchem Grund der Schatyr sich so hingebungsvoll um sie bemühte. Offenbar wusste bereits die ganze Verborgene Stadt davon, dass sich Bidjar einen üblen Scherz mit Cortes geleistet hatte, und nun versuchte der Geschäftsführer auszuloten, wie schwer sein Fauxpas wog.
    »Soweit ich das mitbekommen habe, war Cortes außer sich«, berichtete Jana wahrheitsgemäß. »Aber wieso machen Sie sich Sorgen deswegen? Sie glauben doch nicht, dass er sich an Ihnen rächen möchte?«
    »Nein, nein, keineswegs!«, erwiderte Bidjar und fuchtelte abwiegelnd mit den Händen. »Natürlich wird Cortes mir nicht gleich den Kopf abreißen deswegen. Trotzdem gibt es da so ein kleines Problem …« Der Schatyr neigte sich vertrauenheischend zu der jungen Frau. »Die Handelsgilde ist im Begriff, einen neuen Vertrag mit Cortes abzuschließen, doch wenn er nicht gut auf uns zu sprechen ist, steht zu befürchten, dass er das Doppelte oder gar das Dreifache verlangt.«
    »Dann

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