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Das Opfer

Das Opfer

Titel: Das Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vadim Panov
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erwiderte der Major und fügte grinsend hinzu: »Du wirst sicher verstehen, dass ich dieses Wissen nicht allein mit mir herumtragen kann.«
    Sergej nickte. »War dieser Vivisektor auch ein Zauberer? «
    »Ja. Der eigentliche Vivisektor war ein Zauberer, er wurde liquidiert.«
    »Und wofür hast du dann Juschlakow lebenslänglich hinter Gitter geschickt?«
    »Dafür, dass er dem Vivisektor die Mädchen geliefert hat.«
    »Logisch.«
    Schustow hatte damals schon geahnt, dass der von ihnen verhaftete Juschlakow nicht der wirkliche Serienmörder war, doch er hatte diese Zweifel für sich behalten.
    »Und was wird jetzt passieren? Wieder so eine getürkte Geschichte?«
    Kornilow konnte das Unbehagen seines Stellvertreters gut nachvollziehen.
    »Wir werden den Leichnam dieses Wahnsinnigen bekommen. Es wird so aussehen, als hätten wir ihn erschossen, und wir werden genügend Beweise haben, um den Fall abzuschließen.«
    »Also genau wie beim letzten Mal.«
    »Ja.«
    Sergej trommelte abermals mit den Fingern auf das Lenkrad und sah den Major schief an.
    »Es wundert mich, dass du dich damit zufriedengibst, Sergej.«
    »Ich bin absolut nicht begeistert über unsere Rolle«, erwiderte Kornilow und blickte in die Glut seiner Zigarette. »Aber im Moment sehe ich keine vernünftige Alternative. Das Wichtigste ist, dass wir die Mordserie stoppen und den Verbrecher zur Strecke bringen.« Er drehte langsam den Kopf und sah seinem Stellvertreter tief in die Augen. »Kann ich auf dich zählen, Sergej?«
    »Logisch.«
     
    »Kapitän, wir haben festgestellt, dass von Tapiras Konto ein größerer Geldbetrag überwiesen wurde«, berichtete Leutnant Rick Bombarde. »Sie hat eine Wohnung im Goldenen Schlüssel in der Minskaja-Straße gekauft.«
    »Zu teuer für eine Schwarze Morjane«, kommentierte Franz de Geer.
    »Das scheint mir auch so, Kapitän«, bestätigte Bombarde. »Da ist bestimmt irgendwas faul.«
    »Nehmen Sie sich drei Gardisten, Leutnant, und durchsuchen Sie diese Wohnung«, befahl Franz. »Sie wissen ja, was mich interessiert.«
    »Sämtliche Unterlagen und Manuskripte, die mit Magie zu tun haben«, referierte Rick.
    »Genau. Alles, was Sie finden, bringen Sie unverzüglich zu mir.«
    »Zu Befehl.«
    Der alte Haudegen Bombarde verließ im Sturmschritt den Raum, und Franz massierte sich erschöpft die Stirn.
    In der Einsatzzentrale der Garde des Großmagisters herrschte eine beinahe gespenstische Stille. Die meisten Bildschirme waren ausgeschaltet und die Bedientableaus mit Schutzhüllen abgedeckt. Nur an der gegenüberliegenden Wand summte eine riesige Anzeigetafel mit einem Plan der Verborgenen Stadt. Davor saßen mit dem Rücken zu Franz zwei Gardisten und starrten mit Argusaugen auf den Plan. Ihre Aufgabe bestand darin, die Energiefelder in der Stadt zu überwachen und bei einer größeren Eruption – bedingt durch das Traumarkan – sofort Alarm zu schlagen.
    Dem Kriegsmeister lief die Zeit davon, und er hatte kaum noch Hoffnung, Santiago aufhalten zu können. Seine letzte Chance bestand darin, herauszufinden, wo sich der Thron der Kraft befand, um Bogdan im letzten Moment vielleicht doch noch zu retten. Zwanzig Kampftrupps, die sich in der ganzen Stadt verteilt hatten, und zwei weitere Einsatzwägen mit Gardisten in der Tiefgarage der Burg warteten auf die Information aus der Einsatzzentrale, wo sich die Energie des Arkans entladen würde.
     
    »Das ist also der Thron der Kraft?«, erkundigte sich Artjom.
    »Ja.«
    »Und wie kommen wir dort hinauf?«
    »Da gibt es mehrere Optionen«, erwiderte Cortes achselzuckend. »Wir müssen uns eben die heraussuchen, die in der gegebenen Lage am effektivsten ist.«
    »Versteht sich«, pflichtete Artjom bei. »Wenn ich es richtig verstanden habe, dann sollen wir unser Ziel möglichst unbemerkt erreichen.«
    »Sowieso«, murmelte der Söldner abwesend, während er fachmännisch das Samuraischwert inspizierte, das Jana besorgt hatte.
    Cortes war mit dem roten Audi TT der jungen Frau zum Treffpunkt gekommen. Auf Artjoms Frage, wo Jana denn sei, hatte er sich nur zu einer flüchtigen Kopfbewegung bequemt und »dort« gesagt. Der junge Söldner war es leid, sich über die bisweilen aufreizend wortkarge Art seines Kompagnons zu ärgern. Deshalb hatte er auf weitere Nachfragen über Jana verzichtet und seine Aufmerksamkeit auf den Zielort ihrer Mission gerichtet.
    Als erfahrener Kriegsmagier hatte Bogdan für den Thron der Kraft einen geradezu idealen Ort ausgewählt. Erstens befand er

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