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Das Opfer

Das Opfer

Titel: Das Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vadim Panov
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Sportbar fahren?! «
    »Schauen wir mal«, entgegnete Galja und schenkte ihm ein Lächeln.
    »Habt ihr schon genug?«, fragte Olga, die mit ihrem Begleiter Wladimir soeben die Parkbank erreichte.
    »Ich habe vorgeschlagen, dass wir alle noch in die Sportbar fahren«, verkündete Sergej.
    »Aber ohne die Inliner«, grummelte Galja, die sich an der Schnürung ihrer Skates abmühte.
    Sergej beugte sich herab und half ihr beim Ausziehen der Rollschuhe.
    »Ja, es reicht wirklich für heute.« Olga setzte sich neben ihre Freundin und schnallte ihren Rucksack ab. »Mir fallen auch schon die Beine ab.«
    »Dann treffen wir uns also nachher in der Sportbar ?«
    »Guter Plan, da wären wir auch dabei.« Viktor und Larissa trudelten als Letzte bei der Parkbank ein.
    »Also gut«, entschied Galja. »Aber Olga und ich fahren uns noch umziehen und kommen dann mit meinem Auto nach.«
    »Ich fahre auch mit euch«, warf Larissa ein.
    »Abgemacht«, sagte Sergej. »Wir fahren dann schon mal voraus und erwarten euch in der Sportbar .«
    »Sind ganz in Ordnung, die Jungs«, befand Olga, als sie den davonskatenden jungen Männern hinterherschaute.
    »Finde ich auch«, pflichtete Galja bei, während sie sich aufmerksam im Schminkspiegel begutachtete. »Richtig feine Kerle.«
    »Wladimir hat sich mächtig ins Zeug gelegt, als er dir die richtige Technik beim Powerslide erklärt hat«, stichelte Larissa.
    »Viktor etwa nicht, als ihr in der einsamen Allee plötzlich verschwunden wart?«, gab Olga zurück.
    »Och – mir ist nur der Schuh aufgegangen«, erklärte die junge Frau kichernd.
    Die glatten blonden Haare, die Larissa kaum bis zum Nacken reichten, bildeten einen schönen Kontrast zu ihren großen, leuchtend grünen Augen. Die kleine Nase, ein süßes Grübchen im Kinn und stark geschwungene Brauen verliehen ihr eine kesse Ausstrahlung. Nur die schmalen Lippen wirkten eine Spur streng. Doch Larissas ganzer Stolz war ihre aufregende Figur: endlos lange Beine, Wespentaille, schmale Schultern und große, wohlgeformte Brüste. Mit dem schwarzen, hautengen Sporttop brachte die junge Frau ihre Reize recht freimütig zur Geltung.
    »Beeil dich, Larissa«, bat Galja, die immer noch mit ihrem Spiegel hantierte. »Es ist schon so finster hier.«
    »Hast du Angst?«
    »Ich? Unsinn.«
    »Aber ich habe Angst«, warf Olga ein und deutete mit einer Kopfbewegung zum Ende der Allee. »Schaut mal, dort hinten …«
    Die Freundinnen folgten ihrem Blick. Ein Grüppchen kahlgeschorener Kerle näherte sich in lässigem Schlendergang der Parkbank. Trotz der Dunkelheit konnte man erahnen, dass sie die jungen Frauen bereits ins Visier genommen hatten. Von diesen mutmaßlich betrunkenen Gestalten war nichts Gutes zu erwarten.
    »Hoffentlich gehen die vorbei«, flüsterte Olga.
    »Da würde ich mich nicht drauf verlassen«, entgegnete Galja, die blitzschnell die Lage erfasste: Sie selbst hatte bereits ihre Sneakers angezogen, und Olga band ihre gerade zu. Die dubiosen Typen waren kaum mehr fünfzig Meter entfernt, es blieb also nicht genug Zeit, die Inliner wieder anzuziehen und »zu Fuß« hatten sie kaum eine Chance zu entkommen. Es blieb nur ein Ausweg. »Larissa«, raunte sie der Blondine zu, die als Einzige noch ihre Inliner anhatte. »Fahr den Jungs hinterher und hol sie zurück! Schnell!«
    »Und ihr?«
    »Frag nicht, sondern zisch ab! Ihr seid in fünf Minuten wieder hier, und so lange halten wir durch.«
    Larissa nickte, sprang von der Bank auf und spurtete den drei jungen Männern hinterher.
    »Und was machen wir?«, fragte Olga, der es beim Anblick der anrückenden Bande kalt den Rücken herunterlief.
    »Cool bleiben, Baby«, erwiderte Galja trocken.
    Eine Gang greift niemals überfallartig an. Zuerst wird sondiert, ob das Opfer auch wirklich auf sich allein gestellt und wehrlos ist. Wenn kein ernsthafter Widerstand zu erwarten ist, folgen Provokationen und Beleidigungen, man lässt das Gegenüber seine Macht spüren – das macht Spaß. Zugeschlagen wird erst ganz zum Schluss, wenn das Opfer schon demoralisiert ist.
    »Warum hat es eure Freundin denn plötzlich so eilig? «, erkundigte sich ein junger, völlig kahlgeschorener Kerl, dessen Gesicht mit Pickeln übersät war.
    »Die musste heim zu Mama«, erläuterte Galja.
    »Ein bisschen früh, findet ihr nicht?«
    »Sie ist eben eine ganz Brave.«
    »Aha. Und ihr beide seid demnach zwei ganz Böse?«
    Der Glatzkopf war offenbar der Anführer. Er trug ein Achselshirt, das seine Möchtegern-Muskeln

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