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Das Opfer

Das Opfer

Titel: Das Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vadim Panov
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um.«
    »Er bringt dich um«, bestätigte Christophan vergnügt und schaukelte wild mit seinem Barhocker. »Fahren wir in eine Diskothek?«
    »Wieso denn in eine Diskothek, verdammt … uff !«
    Die nächste Seifenblasengirlande schwebte durch die Bar.
    Gonzo stellte eine Flasche Cognac auf den Tisch: »Die spendiert Murzo. Für die Zauberkunststückchen.«
    »Sehr witzig«, knurrte Cortes, der ordentlich angefressen war.
    »Los, fahren wir in eine Diskothek«, bettelte Christophan, der seinen plötzlichen Bewegungsdrang am Barhocker austobte und inzwischen mit bedrohlichem Schwung schaukelte.
    Cortes schüttete einige der Tabletten in seine Hand und reichte sie Artjom: »Einnehmen!«
    »Vielleicht später?«, schlug der junge Söldner vor. »Ich fühle mich wirklich bestens … hick.«
    »Wir brauchen einen klaren Kopf«, gab Cortes mit boshaftem Grinsen zurück. »Schön schlucken, Freundchen. «
    Artjom betrachtete verzagt die durch die Bar schwebenden Seifenblasen und sah ein, dass Widerstand zwecklos war. Er setzte eine Leidensmiene auf, würgte die Tabletten hinunter und trank Wasser nach. Cortes und Gonzo sahen ihn erwartungsvoll an. Der Promilleblocker wirkte hervorragend. Der junge Söldner fühlte sich augenblicklich klarer im Kopf, nur im Mund spürte er plötzlich einen seifigen Geschmack.
    »Gonzo, Wasser!«
    Der Barkeeper stellte ihm ein eisgekühltes Glas Mineralwasser hin, und Artjom trank es in einem Zug aus.
    »Und?«
    Nichts geschah.
    »Ich will das auch probieren!«, verkündete der Panopt, doch als er nach dem Tablettenröllchen greifen wollte, warf ihn der Barhocker ab, und er landete mit Getöse auf dem Parkettboden. Cortes packte hektisch die Tabletten weg und half dann Artjom dabei, Christophan wieder auf die Beine zu stellen.
    »Cool abgetanzt!«, murmelte der Panopt und knickte sofort wieder ein.
    Als Cortes sich abermals gegen den schweren Körper seines Zechgenossen stemmte, entfuhr ihm vor Anstrengung ein weiteres Uff mit dem bekannten Ergebnis.
    »Wieso kommen die Blasen nur bei mir?«, entrüstete er sich, während er den zur Decke schwebenden Kugeln hinterherblickte.
    »Klären wir später«, versetzte Artjom, der sich schnaufend unter den mächtigen Arm des Panopten klemmte. »Wir fahren jetzt, Christophan.«
    »Wohin?«
    »In die Disco.«
    »Cool!«
    »Und den Schatz holen.«
    »Zuerst in die Disco.«
    »Zuerst den Schatz holen, Christophan«, verfügte Artjom. »Du hast’s versprochen.«
    »Den ganzen Schatz kann ich nicht hergeben«, erklärte der Panopt. »Höchstens zehn Prozent. Standesstolz … Ehre … hm … Regel, oder so.«
    »Wir brauchen nicht mal zehn Prozent, nur das Diadem! Als Geschenk.«
    Christophan sah Cortes mitleidig an: »Na gut. Wenn’s ein Geschenk für eine schöne Frau ist – da finden wir schon was.« Er schnappte sich die spendierte Cognacflasche vom Tresen und zog mit den Zähnen den Korken heraus. »Morgen.«
    »Heute, Christophan, heute, morgen ist es zu spät.«
    »Heute kann ich nicht mehr. Ich bin betrunken, Freunde, ich schaff’s nicht mehr bis dorthin …«
    Der Panopt wollte schon die Flasche ansetzen, doch Cortes griff ihm in den Arm.
    »Wir sind mit dem Wagen hier, Christophan, wir bringen dich hin.«
    »Und wer fährt?«
    »Er!«, riefen die beiden Söldner synchron und zeigten gegenseitig mit dem Finger aufeinander.
    Der Panopt blickte verwirrt zwischen den beiden hin und her und sagte dann: »Na gut, wenn er fährt, bin ich dabei.«

KAPITEL ZWEI
    Moskau, Gorki-Park
Freitag, 15. September, 23:32 Uhr
     
    »Puh, bin ich erledigt!« Galja ließ sich auf die Parkbank plumpsen und lehnte sich erschöpft zurück. »Für heute ist’s genug.«
    Die Sonne war längst untergegangen, und im Park brach die Nacht herein.
    »Komm schon, noch zehn Minuten, Galja«, bettelte Sergej, der sich neben sie auf die Bank setzte. Der großgewachsene, junge Mann, der einen flotten Inline-Einteiler trug, war ihr den ganzen Abend nicht von der Seite gewichen und hatte auch jetzt nicht die Absicht, sie einfach ziehen zu lassen. »Fahren wir noch bis zu unserem Auto und dann bringen wir euch, wohin ihr wollt.«
    »Ich kann wirklich nicht mehr, Sergej«, erwiderte Galja. »Ich werde mir andere Schuhe anziehen und mich dann irgendwie zu meinem Auto schleppen.«
    Sie beugte sich herab und öffnete die Schaftschnallen ihrer Inlineskates. Sergejs erwartungsvoller Blick haftete unverwandt an der hübschen Schwarzhaarigen.
    »Wir könnten doch nachher noch in die

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