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Das Opfer

Das Opfer

Titel: Das Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vadim Panov
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Professors bohrte sich nun in die Luft. »Zuerst hat man uns Menschen überhaupt nicht ernst genommen. Schließlich sind wir körperlich schwach, verfügen nur über eine bescheidene Lebensspanne und vor allem sind wir zur Magie kaum befähigt. Doch schon bald haben unsere Vorfahren gezeigt, wer Herr im Hause ist! Dank ihres brillanten Verstandes, ihrer Beharrlichkeit und ihres Heldenmuts hat die Menschheit den Sieg errungen und sich die Erde untertan gemacht! Doch die nicht-menschlichen Völker sind nicht verschwunden! Wir haben sie nicht ausgerottet. Sie haben sich verborgen und warten nur darauf, dass ihre Stunde kommt.« Serebrjanz hatte sich in Rage geredet, und seine Stimme überschlug sich förmlich. »Immer wieder haben die nicht-menschlichen Völker versucht, die Macht zurückzuerobern und die Menschheit zu unterjochen. Wenn Sie nicht an Märchen glauben, dann denken Sie an die Heilige Inquisition! Unsere Vorfahren haben für unser Wohlergehen gekämpft, indem sie das Übel mit der Wurzel ausrissen!« Der Professor war nun völlig außer sich und schrie beinahe. Dabei sprudelte zusammen mit der flammenden Rede auch eine gehörige Portion Spucke aus ihm heraus. Kornilow wusste sich nicht anders zu helfen, als ihm ein paar Mal dicke Rauchwolken direkt ins Gesicht zu blasen, damit er sich abwandte. Jetzt richtete Serebrjanz seinen Wortschwall gen Himmel und fuchtelte wild mit den Händen. »Im Mittelalter haben wir einen taktischen, aber keineswegs endgültigen Sieg errungen. Wenn wir nicht zur Besinnung kommen, werden wir für unseren Leichtsinn büßen müssen! Die Verschwörung des Bösen ist in vollem Gange. Überall tauchen Zauberer und Hexen auf. Die Menschen haben aufgehört zu denken und verlassen sich stattdessen auf idiotische Horoskope. Russland und die ganze Welt werden von finsteren Mächten bedroht! Wir müssen ihnen Einhalt gebieten und die Reinheit der russischen Seele vor dem Zugriff dieser nicht-menschlichen Bastarde schützen!!«
    Die geballten Fäuste des Professors zischten gefährlich nah an Kornilows Gesicht vorbei, doch Andrej ließ seinen emotionalen Gesprächspartner gewähren. Er warf seine Zigarettenkippe weg und wartete geduldig, bis Serebrjanz innehalten musste, um Luft zu holen.
    »Lew Moisejewitsch, warum wenden Sie sich nicht an den Geheimdienst? Weltverschwörungen gehören doch zu dessen Aufgabengebiet.«
    Der Professor zog ein mäßig sauberes Tuch hervor und wischte sich den Mund ab.
    »Früher, als ich noch jung und unbedarft war, hatte ich tatsächlich gehofft, dass die staatlichen Behörden mir glauben und die drohende Unterwanderung verhindern würden. Mein Gott – was war ich naiv! Die wollten mich in die Klapsmühle stecken! Aber damals ging mir ein Licht auf …« Serebrjanz packte Kornilow mit beiden Händen am Oberarm. »Mir wurde klar, dass all diese Geheimdienstorganisationen – FSB, FAPSI, FPS, FSNP, und wie sie alle heißen – bereits von den Nichtmenschen gekauft wurden und in deren Interesse handeln. Sie helfen ihnen dabei, die Menschen zu gängeln, sie zu beeinflussen, mit psychophysischen Waffen zu experimentieren und die große Masse darauf vorzubereiten, dass neue Führer auf den Plan treten werden: die Schwarzmagier! Die Zersetzung der Gesellschaft hat längst begonnen! Sie wollen uns zu Sklaven machen. Nur wenn alle aufrechten Menschen an einem Strang ziehen, können wir diese schleichende Unterwanderung verhindern!«
    »Warum wenden Sie sich dann ausgerechnet an mich?«, fragte Kornilow und versuchte vergeblich, sich dem Griff des Professors zu entwinden. »Die Polizei haben Sie doch bestimmt auch im Verdacht.«
    »Sie sind ein rechtschaffener Mensch, Andrej Kirillowitsch, naiv, aber rechtschaffen. Sie konnten nicht ahnen, wem Sie zu Diensten sind, doch heute müssen sich Ihnen die Augen öffnen! In Moskau treiben sich Wandelwesen herum! Satan ist dabei, unseren Planeten zu erobern! Er ist überall! Das Fernsehen trieft vor Gewalt, und das Internet ist mit schmutziger Pornografie verseucht! Schlagen Sie doch mal eine Zeitung auf: Überall verbreiten Zauberer ihre Lügen und werben für ihr schmutziges Handwerk. Weißmagier! Ha, dass ich nicht lache! Nur ein toter Magier ist ein guter Magier! Unsere Vorfahren hätten mit diesem Gesindel kurzen Prozess gemacht! Haben Sie dieses Flittchen im roten Kleid gesehen? Sie sind doch sogar hinter ihr hergerannt. Sie ist eine von ihnen.«
    »Sie kennen die Dame?«
    »Ich habe sie auf einem meiner Vorträge

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