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Das Orakel der Seherin

Das Orakel der Seherin

Titel: Das Orakel der Seherin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Pike
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ihres Apartments, den großen Pool vor dem Hochhaus und natürlich auf das Dach des Gebäudes. Während ich letzteres anstarre, spüre ich, wie meine Zweifel wachsen.
    Es ist keineswegs so, daß Dr. Seter und sein Sohn eine Gruppe spiritueller Fanatiker um sich gesammelt und sie darin ausgebildet haben, mit Automatikpistolen umzugehen. Statt dessen haben sie eine hochqualifizierte Kommandoeinheit erstellt. Ich bin verblüfft, über die professionelle Art, mit der sie Kalika, die zu Hause ist, eingekesselt haben. Sie gehen weitaus planvoller vor als beispielsweise damals das FBI, als es Joel und mich festzunehmen versuchte.
    Es gibt zwei Einheiten: Alpha Top und Alpha Bottom. Die erste Gruppe befindet sich auf dem Dach des Hochhauses, die zweite auf Kalikas Etage.
    Wenn wir den Informationen, die wir minütlich erhalten, glauben dürfen, sind die Sicherheitsleute, die zu dem Wohnhaus gehören, alle bewußtlos. Alpha Top und Alpha Bottom bestehen jeweils aus zehn Personen, Männern und Frauen, die alle in Schwarz gekleidet sind. Sie sind mit Nachtsichtgeräten und Gasgranaten mit Startautomatik ausgestattet. Keine Ahnung, wo sie all das Zeug gekauft haben.
    Ich sehe zu, wie sich das letzte Mitglied des Alpha Top-Teams aufs Dach begibt.
    »Wie wollen sie es schaffen, hinunter auf Kalikas Balkon zu kommen?« frage ich James. Er ist ebenfalls ganz in Schwarz gekleidet und hat einen kleinen Sender in der Hand. Seine Augen leuchten vor Aufregung. Offensichtlich macht es ihm Spaß, Militär zu spielen. Obwohl ich selbst für das, was hier abläuft, verantwortlich bin, kommt mir die ganze Situation äußerst merkwürdig vor.
    »Auf die gleiche Art, wie sie aufs Dach gekommen sind – mit Seilen und Außenaufzügen«, antwortet er. »Wenn wir angreifen, werden sich sechs von ihnen auf den Balkonen befinden, drei Leute pro Balkon. Wir greifen erst dann an, wenn alle ihre Position eingenommen haben. Warum?«
    »Sie wird hören, daß sich jemand auf dem Balkon befindet.«
    James blickt durch das Fernglas, das er um seinen Hals trägt. »Wir können davon ausgehen, daß sie schläft.«
    »Da wäre ich mir nicht so sicher«, murmelt Seymour.
    »Wir müssen ihr zumindest eine Chance geben, auf unsere Forderungen einzugehen«, erklärt Dr. Seter zum ungefähr zehntenmal. Obwohl der Doktor der Boß der Truppe sein sollte, nehmen die Einheiten ihre Anweisungen doch von James entgegen.
    »Sie wird jede Chance erhalten, die sie verdient«, sagt James. Er schaltet seinen kleinen Sender ein. »Alpha Bottom, hier spricht Control. Seid ihr immer noch bei den Aufzügen im achtzehnten Stock? Over.«
    »Control, hier spricht Alpha Bottom. Wir sind in der Nähe der Aufzüge.
    Over.«
    »Alpha Bottom, hier ist Control. Alpha Top wird jeden Augenblick mit dem Abstieg auf die Balkone beginnen. Bewegt euch nicht auf Apartment 1821 zu, bevor ihr dazu aufgefordert werdet. Over.«
    »Control, hier spricht Alpha Bottom. Wir haben verstanden. Out.«
    Durch sein Fernglas beobachtet James die Gruppe auf dem Dach. Dann schaltet er seinen Sender wieder ein. »Alpha Top, hier spricht Control. Gibt es irgendwelche Anzeichen dafür, daß sich Kalika im Wohnzimmer oder in der Küche befindet? Over.«
    »Control, hier ist Alpha Top. Wir können keine Aktivitäten im Wohnzimmer oder in der Küche erkennen. Over.«
    »Alpha Top, sind eure Seile richtig plaziert? Over.«
    »Control, wir sind bereit, uns nach unten zu begeben. Over.«
    »Alpha Top, hier spricht Control. Ihr könnt mit dem Abstieg beginnen. Aber bleibt auf den Balkonen, bis ihr von mir hört. Over.«
    »Verstanden. Alpha Top out.«
    »Ihre Leute scheinen ziemlich genau zu wissen, was sie tun«, sage ich.
    James lächelt. »Das hört sich fast so an, als seien Sie enttäuscht.«
    Ich lächle kurz. »Ich hatte schon immer eine Schwäche für Verlierer.« In diesem Fall ist es sogar mehr als eine Schwäche. Ich spüre etwas wie Übelkeit in meinem Magen, als ich die Vorbereitungen auf den Angriff sehe. Immer und immer wieder muß ich mir sagen, daß Kalika total unberechenbar ist – und daß ihre Gegner so vorsichtig wie nur möglich sein müssen. Unvermittelt legt Dr.
    Seter eine Hand auf meinen Arm.
    »Wir haben uns lange auf diesen Tag vorbereitet«, sagt er. »Aber wir werden nicht zuerst schießen, das verspreche ich Ihnen. Sie wird eine faire Chance erhalten, sich uns zu ergeben.«
    Ich schüttele den Kopf. »Das wird sie niemals tun.«
    In zwei Gruppen von drei Leuten beginnen sich die Leute von

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