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Das Orakel von Antara

Das Orakel von Antara

Titel: Das Orakel von Antara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriel Galen
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wurde, und noch heute fühle ich mich ihnen verbunden. Somit freut es mich besonders, dass gerade sie treu zu mir stehen.“
     
    „Ich denke, auch alle anderen werden das tun“, sagte Veren, „auch die Kerter, wenn sich Sarwill erst einmal beruhigt hat und besonnener geworden ist. Er ist verbittert, was verständlich ist, denn die Kerter haben wie die Niveder am meisten unter den Moradonen zu leiden gehabt. Sarwill verlor seinen einzigen Sohn, und seit dieser Zeit ist sein Hass unversöhnlich. Aber er ist ein ehrenwerter Mann. Er wird nicht seine persönliche Rache vor das Wohl der Antaren stellen. Also, sei unbesorgt! Die Zeit wird es weisen.“
     
    Damit verließ er das Zelt. Yorn, Nith und Vanea blieben allein zurück. Seufzend ließ sich Yorn auf einem der Sitzkissen nieder und kraulte geistesabwesend Wynns Ohren.
     
    „Du brauchst gar nichts zu sagen“, meinte er zu Nith. „Ich weiß, was ich falsch gemacht habe. Aber ich bin der Grausamkeiten und des Leids, das ich überall sehen musste, so überdrüssig, dass ich nicht ruhig bleiben konnte. Ich will nicht, dass die Antaren Gleiches mit Gleichem vergelten, denn das erzeugt wieder nur Hass.
    Die Moradonen haben Strafe verdient, sicher, aber es soll reichen, wenn sie durch Tribu tzahlungen den Aufbau von Antara ermöglichen, das durch ihre Schuld zerstört wurde. Niemand wird wieder lebendig, wenn wir die Moradonen töten, aber sie können helfen, die Not zu lindern, die sie verursacht haben. Sie können und müssen dazu beitragen, dass Antara wieder das blühende Land wird, das es einst war. Das aber geht nur, wenn wir sie am Leben lassen.
    Und ich will nicht, dass noch die Kinder, die erst jetzt geboren werden, für die Fehler ihrer Eltern büßen müssen. - Nein, nein, sag nichts! Ich weiß ja, dass ich das Fell des Bären schon verteile, bevor ich ihn erlegt habe. Aber ich muss mir schon jetzt Gedanken machen, was ich tun werde, wenn Saadh uns den Sieg schenkt, denn ich weiß nicht, ob ich dann genug Muße haben werde, alles gerecht zu überdenken.“
     
    „Gut!“ nickte Nith befriedigt. „Somit sehe ich, dass die Lehren der Alten von Niveda nicht auf unfruchtbaren Boden gefallen sind.“ Er lächelte. „Ein junger Heißsporn bist du immer noch, aber man merkt, dass du reifer geworden bist. Aber ich denke, dass du zunächst einmal für ein paar Stunden alle Gedanken beiseitelassen solltest. Esst erst einmal etwas und ruht euch aus, denn vor uns liegen immer noch große Strapazen. Sieh nur, Vanea ist schon eingeschlafen! Für sie war der anstrengende Ritt doch wohl ein bisschen zu viel.“
     
    Lächelnd schauten die beiden Männer auf Vanea hinunter, die eng an Wynn gekuschelt auf den Polstern schlief.
     
     

Siebzehntes Kapitel
     
     
    Nur wenige Stunden, nachdem Yorn und Vanea den Schlupfwinkel verlassen hatten, kam Reven zu sich. Das erste, was er sah, war Sabretes Gesicht, das sich mit dem Ausdruck glücklicher Erwartung über ihn beugte. Daneben tauchte die Gestalt Schorangars auf, der Revens Erwachen mit einem hörbaren Seufzer der Erleichterung quittierte.
     
    „Na, endlich!“ brummte er lachend. „Wenn du jetzt nicht endlich erwacht wärst, hätte Sabrete wohl noch mit ihrer Ungeduld die ganze Gegend auf uns aufmerksam gemacht. In der letzten Stunde hat sie den Arzt wohl zwanzigmal gefragt, wann du wohl zu dir kommen wirst.“
     
    „Sabrete!“ Auf Revens noch immer bleichem Gesicht erschien ein Lächeln. „Da ich Schorangar hier sehe, scheinen wir gerettet zu sein. Wie kann ich, wie können wir alle dir je dafür danken, was du für mich getan hast? - Aber was ist mit Yorn?“ Das Lächeln wechselte zu einem Ausdruck von Sorge. „Wo ist er? Warum sehe ich ihn hier nicht?“
    Er wollte sich aufrichten, aber Sabrete drückte ihn sanft wieder in die Kissen. „Ruhig, Reven, ruhig!“ sagte sie. „Yorn und Vanea geht es gut. Sie sind bereits unterwegs zu Nith. Aber du darfst dich noch nicht so anstrengen. Deine Verwundungen sind noch lange nicht verheilt. Wenn Schorangar es erlaubt, werde ich dir berichten, was sich zugetragen hat, denn er hat viel zu tun. Ich aber sitze hier nutzlos herum, weil ich nicht helfen kann.“
     
    Schorangar hörte den traurigen Unterton in Sabretes Stimme. Tatsächlich hatte man Sabrete in den letzten Stunden unbeachtet gelassen, nicht, weil man sie nicht schätzte, sondern weil niemand der verwöhnten Prinzessin eine Arbeit zumuten wollte. Sie jedoch schien zu vermuten, man ginge ihr aus dem Weg,

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