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Das Orakel von Margyle

Das Orakel von Margyle

Titel: Das Orakel von Margyle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Hale
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stehen – sie war sich sicher, dass ihre lange Suche nun ein Ende hatte. Mit zitternden Händen tastete sie in ihrem Schultergurt nach einem Zweig, hielt ihn hoch und sang leise den Grünfeuerzauber.
    Das vertraute grünliche Glühen flammte auf und beleuchtete einen Raum, der ihr eigenartig bekannt vorkam. Eine Reihe dicker Pfeiler stand über die ganze unterirdische Halle verstreut, als hielte sie Wache. Jeder Pfeiler sah aus wie ein Baumstamm mit Rinde und Wurzeln, die tief im Boden verankert waren. Die kräftigen oberen Äste bogen sich wie Fächer und formten eine hohe, weite Decke.
    Der Ort erinnerte Maura an das Gebäude oben auf dem Hügel, wo das Orakel so gerne meditierte – nur war dieses hier viel größer. Im schwachen Licht des Grünfeuers begann sie, im Raum umherzugehen.
    Sie blieb mit dem Fuß an etwas hängen, stolperte und wäre um ein Haar gefallen. Als sie nach unten blickte, entdeckte sie, dass der ganze Boden mit großen Äxten und anderen Geräten zum Fällen von Bäumen übersät war, deren Sägeblätter und Klingen verbogen, verbeult und in manchen Fällen sogar zerbrochen waren. Offenbar waren hier viele Versuche unternommen worden, die unterirdischen Baumsäulen zu spalten. Doch keiner der Stämme zeigte auch nur den kleinsten Kratzer in seiner Rinde.
    Maura wurde von Zweifeln gepackt. Den Raum hatte sie gefunden, aber wo war der Stab?
    Plötzlich hörte sie ein Geräusch hinter sich, löschte ihr Grünfeuer und schlüpfte hinter einen der Pfeiler.
    Während sich sein Gespräch mit Vang hinzog und der Banditenanführer nicht erkennen ließ, ob er die Aufständigen unterstützen wollte oder nicht, fragte sich Rath, ob sie umsonst nach Aldwood gekommen waren.
    “Wer seid Ihr, Wolf, dass Ihr mir im Namen dieses Möchtegernkönigs so ein Angebot machen könnt?” Vang starrte ihn mit seinem einen Auge an.
    “Ich erwarte nicht, dass Ihr mir vertraut.” Rath merkte, dass er gefährlich kurz davor war, die Geduld zu verlieren. “Denkt einfach über das nach, was ich Euch gesagt habe, und gebraucht Euren Verstand. Ihr werdet sehen, dass es für Euch nur einen einzigen Weg gibt, der nicht ins Verderben führt.”
    “Kann sein, kann auch nicht sein”, knurrte Vang. “Ich muss erst noch hören, ob Ihr die Wahrheit gesprochen habt über das, was da draußen vor sich geht.” Er wedelte mit der massigen Hand unwirsch in Richtung Norden, als würde jenseits des Waldrands nichts geschehen, das für ihn von irgendeinem Interesse wäre.
    In diesem Moment stürzte ein schlaksiger Bursche herein, außer Atem und sichtlich bestürzt. “Armeen, mindestens drei – und alle marschieren direkt auf uns zu! Ich glaube, die zwei, die als Letzte kommen, könnten die andere einholen, bevor sie uns erreichen.”
    Rath fluchte. Niemals hätte er seine Männer allein lassen dürfen. Wie war er nur auf den Gedanken gekommen, dass er mit Vang vernünftig reden könnte?
    “Seht Ihr?”, schrie er. “Es ist so, wie ich es sagte. Der Krieg tobt vor Eurer Tür. Macht nicht den Fehler zu glauben, er würde an Euch vorüberziehen. Gebt mir eine Antwort, und zwar sofort! Wollt Ihr etwas für eine bessere Zukunft riskieren oder wollt Ihr Euch an das klammern, was ihr habt?”
    Vang wog mit finsterem Gesicht seine Möglichkeiten ab.
    “Boss!” Ein plötzlicher Ruf aus dem Hintergrund ließ Rath herumfahren.
    Einer der Gesetzlosen schritt auf sie zu und zerrte eine an den Händen gefesselte Maura hinter sich her. “Die habe ich dabei erwischt, wie sie unten in der Tiefen Halle umhergeschlichen ist.”
    “Ihr schon wieder!” Vang sprang auf und starrte Maura wütend an. Dann drehte er sich zu Rath um. “Was ist das für ein Verrat, Wolf?”
    Was für ein hoffnungsvolles Zeichen auch immer Rath an Vang bemerkt zu haben glaubte, jetzt war es verschwunden.

23. KAPITEL
    N ewlyn Swinley spürte, dass die Panik sich wie eine Schlinge um die Kehlen der umbrischen Rebellen legte. Während er sich das steile, zerklüftete Heideland hinaufkämpfte, musste er aufpassen, nicht über Ausrüstungen zu stolpern, die einige der Männer vor ihm im verzweifelten Versuch, schneller zu rennen, von sich geworfen hatten.
    Die meisten Männer waren zu sehr außer Atem, um sich noch zu unterhalten. Und doch hatte sich die Nachricht verbreitet, dass sie von zwei hanischen Heeren verfolgt wurden, die rasch an Boden gewannen und immer näher kamen.
    Wenn sie Aldwood erreichten, bevor sie überrannt wurden, hatten sie vielleicht noch eine

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