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Das Orakel von Margyle

Das Orakel von Margyle

Titel: Das Orakel von Margyle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Hale
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können nicht zurück und es ändern. Wir können nur vorwärts gehen und das Beste daraus machen.”
    Delyon fasste nach ihrer Hand. “Was denkt Ihr, wie lange werden wir noch brauchen, bis wir Venard erreichen?”
    Maura schüttelte den Kopf. “Noch einen Tag, vielleicht auch zwei. Bis dahin müsst Ihr wieder heil und gesund und bereit zur Flucht sein.” Sie überlegte einen Moment. “Vielleicht haben wir vorher keine Chance mehr, miteinander zu sprechen. Also lasst uns jetzt Pläne schmieden und hoffen, dass der Allgeber uns eine Fluchtgelegenheit schickt.”
    Der Regen fiel in dieser Nacht so lange, bis die Wasserkanne in Mauras und Delyons Zelle überlief. Maura dankte dem Allgeber, dass der Wind aus Westen blies und nicht durch die Stäbe der offenen Zellenwand. Vielleicht weil die Han sich an ihre Mahnung erinnerten, die Echtroi würden sich nicht über tote Gefangene freuen, erhielten sie von ihnen etwas zu essen. Zwar sah die Mahlzeit nicht sonderlich appetitlich aus, doch Maura aß alles auf und drängte Delyon, es ihr gleichzutun. Sie konnten es sich nicht leisten, vor Hunger ohnmächtig zu werden, wenn sich ihnen eine Fluchtgelegenheit bot.
    Am nächsten Morgen schienen ihre Wächter überrascht, Delyon munter und auf den Beinen vorzufinden. Trotz des nicht nachlassenden Regens brachen sie schon früh auf. Während des Ritts flehte Maura den Allgeber an, noch vor ihrer Ankunft in Venard die Sonne hervorkommen zu lassen. Ihr Fluchtplan basierte auf dem Unsichtbarkeitszauber. Auch wenn Dame Diotta ihr versichert hatte, die Genowschuppen seien weniger empfindlich gegen Wasser als die Sturmvogelfedern, so wollte sie auf keinen Fall ein Risiko eingehen.
    Die Antwort auf ihr Flehen kam so prompt, dass Maura es kaum glauben konnte. Ohne Vorwarnung drehte der Wind. Bald blies er alle Regenwolken davon und zusammen mit der Sonnenwärme trocknete er schnell ihre Kleider. Einige Stunden später legten sie einen Halt ein, um ein schnelles Mahl aus Brot und etwas Fleisch zu sich zu nehmen. Maura gab vor, Delyons Kopfwunde versorgen zu müssen, damit sie einige Worte mit ihm wechseln konnte. “Wie fühlt Ihr Euch heute? Ein wenig besser?”
    Delyon nickte. “Dank Eures Mittels. Mein Kopf schmerzt zwar bei jedem Schritt, den das Pferd tut, aber es ist einigermaßen auszuhalten.”
    “Gut, denn ich wage es nicht, Euch Sommerknospen zu verabreichen. Wir müssen beide einen klaren Kopf haben, wenn sich uns eine Gelegenheit zur Flucht bietet.”
    “Das hier ist vielleicht die beste Chance, die wir bekommen werden.” Delyon deutete dabei auf seinen Kopf, als würde er immer noch über seine Verletzungen reden.
    Maura löste den Verband, um einen kurzen Blick auf seine Verletzung zu werfen, und freute sich zu sehen, dass die Schwellung verschwunden war. “Ich wünschte, ich wüsste, wie weit wir von Venard entfernt sind. Ich würde mich lieber nicht zu früh von unseren
Begleitern
trennen.” Sie zwang sich, ruhig zu erscheinen, und fragte einen der Bewacher: “Werden wir heute Venard erreichen, Herr?”
    “Warum fragt Ihr?” Der Han lachte spöttisch auf. “Ihr könnt es wohl nicht erwarten, einen Todesmagier und seinen hübschen Stein kennenzulernen?”
    “Zu schade.” Der andere Wächter lachte über seinen Scherz. “Ihr werdet schon bis morgen warten müssen, dreckige Minderlinge.”
    Maura wandte sich wieder Delyon zu. “Wie es scheint, werden wir noch eine Nacht auf der Straße verbringen. Ich denke, wir sollten unsere Flucht so lange wie möglich hinauszögern.”
    “Gut.” Delyon klang zwar nicht ganz überzeugt, doch er schien ihr trotzdem bereitwillig folgen zu wollen. “Und wir müssen einen Weg finden, wieder an meine Schriftrolle zu kommen. Dieser Zauberspruch könnte der Schlüssel zur Wiederbeschaffung von Velorkens Stab sein.”
    Einige Stunden später hielten sie an der hanischen Garnison eines anderen Dorfes. Mauras Bewacher ging hinein. Einige Zeit darauf kam er wieder und murmelte etwas, das wie ein Fluch klang. Er knurrte Delyons Bewacher etwas zu, stieg in den Sattel und die kleine Gesellschaft ritt weiter. Das Gleiche passierte im nächsten Dorf.
    Die finsteren Mienen der zwei Soldaten warnten Maura davor, nachzufragen. Doch sie konnte es sich auch so denken. Nachdem so viele Truppen unterwegs waren, verlangten vermutlich alle Offiziere nach Unterkünften in den ortsansässigen Garnisonen entlang der Straße. Für sie gab es einfach keinen Platz mehr.
    Als sie endlich anhielten, um

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