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Das Osterman-Wochenende - Ludlum, R: Osterman-Wochenende

Das Osterman-Wochenende - Ludlum, R: Osterman-Wochenende

Titel: Das Osterman-Wochenende - Ludlum, R: Osterman-Wochenende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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weg! Sie sind verrückt!«
    Osterman erkannte sofort, daß er einen Fehler gemacht hatte: Pomfret war nicht mehr als ein Botenjunge. Er ließ den Arm des Produzenten los. »Tut mir leid, Eddie. Entschuldigen Sie... Ich hab’ zuviel um die Ohren. Bite, verzeihen Sie mir, ich bin wirklich unmöglich.«
    »Schon gut, schon gut. Etwas gereizt sind Sie, das ist alles. Sehr gereizt, Mann.«
    »Sie sagen, dieser Mann – dieser Tanner – hätte Sie heute morgen angerufen?«
    »Vor etwa zwei Stunden. Ehrlich gesagt, ich habe ihn gar nicht gekannt. «
    »Hören Sie, das soll ein dummer Witz sein. Verstehen Sie? Ich mache die Serie nicht, glauben Sie mir das ... Vergessen Sie’s einfach, okay?«
    »Ein Witz?«
    »Glauben Sie mir, okay? – Ich will Ihnen was sagen; die reden mit Leila und mir über ein neues Projekt. Ich werde darauf bestehen, daß Sie die finanzielle Seite übernehmen, einverstanden?«
    »Hey, das ist nett, vielen Dank!«
    »Schon gut. Wir wollen bloß diesen kleinen Witz für uns behalten, ja?«
    Osterman wartete gar nicht erst auf Pomfrets Dankbarkeit. Er eilte zur Straße hinunter auf seinen Wagen zu. Er mußte nach Hause, zu Leila.
    Ein hünenhafter Mann in Chauffeursuniform saß auf dem Vordersitz seines Wagens! Als Bernie heran kam, stand er auf und hielt ihm die hintere Tür auf.
    »Mr. Osterman?«
    »Wer sind Sie? Was machen Sie in...«

    »Ich habe eine Nachricht für Sie.«
    »Aber ich will sie nicht hören! Ich will wissen, weshalb Sie in meinem Wagen sitzen!«
    »Seien Sie sehr vorsichtig mit Ihrem Freund John Tanner. Seien Sie vorsichtig und überlegen Sie sich gut, was Sie ihm sagen.«
    »Wovon in aller Welt reden Sie?«
    Der Chauffeur zuckte die Achseln. »Ich überbringe nur eine Nachricht, Mr. Osterman. Möchten Sie jetzt, daß ich Sie nach Hause fahre?«
    »Natürlich nicht! Ich kenne Sie nicht! Ich verstehe nicht ... «
    Die Hintertür schloß sich leise. »Wie Sie wünschen, Sir. Ich wollte Ihnen nur behilflich sein.« Er tippte mit der Hand an den Schirm seiner Uniformmütze und wandte sich ab.
    Bernie stand reglos da und starrte ihm nach.

7.
    Dienstag — 10.00 Uhr
     
    »Hat irgendeiner unserer Mittelmeerkunden Schwierigkeiten? « fragte Joe Cardone.
    Sein Partner, Sam Bennett, drehte sich in seinem Sessel herum und vergewisserte sich, daß die Bürotür geschlossen war. >Mittelmeer< war ihre Codebezeichnung für jene Klienten, von denen beide Partner wußten, daß sie zwar lukrativ, aber auch gefährliche Investoren waren. »Nicht, daß ich wüßte«, sagte er. »Warum? Hast du etwas gehört?«
    »Nicht direkt... Vielleicht ist es nichts.«
    »Bist du deshalb früher zurückgekommen?«

    »Nein, eigentlich nicht.« Cardone konnte auch Bennett nicht alles erklären. Sam hatte mit Zürich nichts zu tun. Also zögerte er. »Nun, teilweise vielleicht doch. Ich habe einige Zeit an der Börse von Montreal verbracht.«
    »Und was hast du gehört?«
    »Daß das Büro des Staatsanwalts eine neue Aktion vorhat; daß die Börsenaufsicht sämtliche Akten übergibt. Jede mögliche Mafiaverbindung mit Hunderttausend oder darüber wird überwacht.«
    »Das ist doch nicht neu. Wo warst du denn?«
    »In Montreal. Ich mag es nicht, wenn ich solche Dinge achthundert Meilen von meinem Büro entfernt höre. Und ich überlege es mir dreimal, ehe ich zum Telefon greife und meinen Partner frage, ob einer unserer Klienten im Augenblick vor Gericht steht. —Ich meine, Telefongespräche sind ja heutzutage nicht mehr sicher.«
    »Du großer Gott!« lachte Bennett. »Deine Fantasie macht mal wieder Überstunden, wie?«
    »Hoffentlich.«
    »Du weißt verdammt genau, daß ich mich mit dir in Verbindung gesetzt hätte, wenn so etwas gewesen wäre. Oder auch nur so ausgesehen hätte, als ob es dazu kommt. Du hast doch deshalb nicht deinen Urlaub abgebrochen. Was war denn sonst noch?«
    Cardone wich dem Blick seines Partners aus, als er sich setzte. »Okay. Ich will dich nicht anlügen. Da war noch etwas. Ich glaube nicht, daß es etwas mit uns zu tun hat. Mit dir oder der Firma. Wenn sich herausstellt, daß es nicht so ist, sage ich dir Bescheid, okay?«
    Bennett erhob sich aus seinem Sessel und akzeptierte die Nicht-Erklärung seines Partners. Er hatte im Laufe der Jahre gelernt, nicht in Joe zu dringen. Cardone war nämlich trotz seiner Jovialität ein sehr zurückgezogener Mann. Er hatte
den überwiegenden Teil des Kapitals in die Firma eingebracht und arbeitete trotzdem partnerschaftlich mit ihm zusammen. Das

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