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Das Osterman-Wochenende - Ludlum, R: Osterman-Wochenende

Das Osterman-Wochenende - Ludlum, R: Osterman-Wochenende

Titel: Das Osterman-Wochenende - Ludlum, R: Osterman-Wochenende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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so betrunken gesehen, und es lohnte sich, ihn zu betrachten. Wenn irgend jemand von den Leuten, die um den Pool saßen, oder vielleicht alle, zu Omega gehörten,
dann war Joe das schwächste Glied. Er würde als erster zerbrechen.
    Kleine Streitgespräche entwickelten sich, flackerten auf und erloschen wieder. Einmal wurde Joes Stimme zu laut, und Betty reagierte schnell, aber leise.
    »Du bist betrunken, lieber Mann. Sei vorsichtig.«
    »Joe ist schon in Ordnung, Betty«, sagte Bernie und schlug Cardone aufs Knie. »Heute war es in New York scheußlich heiß, erinnerst du dich?«
    »Du warst doch auch in New York, Bernie«, antwortete Ginny Tremayne und ließ die Füße ins Wasser hängen. »War es wirklich so scheußlich heiß?«
    »Scheußlich, Liebste.« Das war Dick, der quer über den Pool hinweg seiner Frau die nicht für ihn bestimmte Frage beantwortete.
    Tanner sah, wie Osterman und Tremayne Blicke tauschten. Das bezog sich auf Cardone, aber er, Tanner, hätte das nicht wahrnehmen sollen. Dann stand Dick auf und fragte, wer sein Glas nachgefüllt haben wolle.
    Nur Joe beantwortete die Frage mit ja.
    »Ich hol’s schon«, sagte Tanner.
    »Nein, zum Teufel«, erwiderte Dick. »Paß du lieber auf deine Ballspielerin auf. Ich werde das Mädchen jetzt ohnehin anrufen. Wir haben ihr gesagt, sie soll um eins zurück sein, jetzt ist es fast zwei. Man muß da wirklich aufpassen.«
    »Du bist ein gemeiner Vater«, sagte Leila.
    »Solange ich nur nicht Großvater bin.« Tremayne ging über das Gras auf die Küchentüre zu.
    Ein paar Sekunden herrschte Schweigen, dann begannen die Frauen wieder ihr leichtes Gespräch, und Bernie ließ sich über den Beckenrand ins Wasser gleiten.
    Joe Cardone und Tanner sagten nichts.
    Einige Minuten später kam Dick mit zwei Gläsern aus der
Küchentür. »Hey, Ginny! Peg war richtig sauer, daß ich sie geweckt habe. Was hältst du davon?«
    »Ich denke, daß ihr Begleiter sie gelangweilt hat.«
    Tremayne ging auf Cardone zu und gab ihm sein Glas. »Bitteschön, Mister Fullback.« 6
    »Ein verdammter Halfback 7 war ich. Richtig fertiggemacht hab’ ich deinen verdammten Levi Jackson in Yale!«
    »Sicher. Aber ich habe mit Levi gesprochen. Er hat gesagt, daß die dich jederzeit fertigmachen konnten. Sie brauchten bloß >Tomatensauce< zu rufen, und schon bist du ins Aus gerannt! «
    »Das ist vielleicht komisch! Abgemurkst hab’ ich diesen schwarzen Schweinehund! «
    »Er hält auch sehr viel von dir«, sagte Bernie und lächelte über den Poolrand.
    »Und ich halte viel von dir, Bernie! Und Dick auch! « Cardone erhob sich schwerfällig. »Von euch allen halte ich viel.«
    »Hey, Joe...« Tanner stieg vom Sprungbrett.
    »Wirklich, Joe, du solltest dich hinsetzen«, riet Betty. »Sonst kippst du um.«
    »Da Vinci!«
    Es war nur ein Name, aber Cardone brüllte ihn förmlich hinaus. Und dann noch einmal.
    » Da Vinci...« Er zog es in die Länge, daß es ganz italienisch klang.
    »Was soll das denn bedeuten?« fragte Tremayne.
    »Das möchte ich auch wissen!« brüllte Cardone durch die angespannte Stille, die den Pool umgab.
    »Er ist verrückt«, sagte Leila.

    »Er ist total betrunken, wenn ich das sagen darf«, fügte Ginny hinzu.
    »Da wir – zumindest ich – dir nicht sagen können, was ein da Vinci ist, möchtest du uns das vielleicht erklären«, meinte Bernie leichthin.
    »Hört auf! Aufhören sollt ihr!« Cardone ballte die Fäuste und öffnete sie dann wieder.
    Osterman stieg aus dem Wasser und ging auf Joe zu. Die Hände hingen ihm locker herunter. »Beruhige dich doch, Joe. Bitte... Ganz ruhig.«
    »Zürichchchch!« Der Schrei kam von Joe Cardone und war meilenweit zu hören, dachte Tanner. Jetzt passiert es! Er hatte es gesagt!
    »Was meinst du, Joe?« Tremayne trat zögernd einen Schritt auf Cardone zu.
    » Zürich! Das meine ich!«
    »Das ist eine Stadt in der Schweiz! Was zum Teufel soll das?« Osterman stand Cardone gegenüber und sah ihn an; er würde jetzt nicht locker lassen. »Sag uns, was du meinst!«
    »Nein!« Tremayne packte Osterman an der Schulter.
    »Rede nicht mit mir«, schrie Cardone. »Du bist doch derjenige, der...«
    »Hört auf! Ihr alle!« Betty stand auf der Betonfläche am Ende des Pools. Tanner hätte es nie für möglich gehalten, daß von Cardones Frau soviel Kraft ausgehen könnte.
    Aber sie war da. Die drei Männer lösten sich voneinander wie geprügelte Hunde. Die Frauen sahen Betty an, und dann gingen Leila und Ginny weg, während Ali

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