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Das Osterman-Wochenende - Ludlum, R: Osterman-Wochenende

Das Osterman-Wochenende - Ludlum, R: Osterman-Wochenende

Titel: Das Osterman-Wochenende - Ludlum, R: Osterman-Wochenende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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in den Zeitungen immer noch darauf Bezug nimmt.«
    »Das wird mächtig übertrieben. Ein paar Bestechungsfälle im Hafen. Das ist in der Branche so üblich, denke ich.«
    »Sei nicht so bescheiden.«
    »Bin ich nicht. Es war eine klasse Story, und ich hätte beinahe den Pulitzerpreis bekommen. Meine ganze Karriere ist darauf aufgebaut.
    »Also schön... Ich will jetzt aufhören, um den heißen Brei herumzureden. Schnüffelst du in etwas herum, das mich betrifft? «
    »Nicht, daß ich wüßte. Es ist so, wie es Bernie gesagt hat; ich habe rund siebzig Leute, die direkt mit den Nachrichtenrecherchen befaßt sind. Ich verlange keine täglichen Berichte. «
    »Willst du sagen, daß du nicht weißt, was die tun?«
    »So ist es nun auch wieder nicht«, sagte Tanner und lachte kurz. »Ich zeichne ihre Quittungen ab; und es wird nichts gesendet, das ich nicht freigegeben habe.«
    Tremayne stieß sich von dem Triumph ab. »All right, ich will die Karten auf den Tisch legen. Ginny ist vor einer Viertelstunde hereingekommen. Ich lebe jetzt mit diesem Mädchen seit sechzehn Jahren zusammen. Ich kenne sie – sie hat
geweint. Sie war mit dir draußen und ist weinend wieder hereingekommen. Ich möchte wissen warum.«
    »Die Frage kann ich nicht beantworten.«
    »Du solltest es aber versuchen! – Dir paßt es nicht, wenn ich soviel Geld verdiene, wie?«
    »Das stimmt nicht.«
    »Natürlich ist es so! Du meinst wohl, ich hab’ nicht bemerkt, wie Ali auf dir herumhackt! Und jetzt läßt du so ganz subtil und beiläufig fallen, daß nichts gesendet wird, ohne daß du es freigibst! Ist es das, was du meiner Frau gesagt hast? Soll ich mir von ihr Details geben lassen? Eine Frau kann nicht gegen den eigenen Mann aussagen; schützt du uns etwa? Was willst du?«
    »Reiß dich doch zusammen! Hast du mit etwas so Schmutzigem zu tun, daß du anfängst, paranoid zu werden? Ist es das? Willst du mir davon erzählen?«
    »Nein. Nein! Warum hat sie geweint?«
    »Frag sie doch selbst!«
    Tremayne wandte sich ab, und John Tanner sah, daß der Anwalt am ganzen Leibe zitterte, als er mit der Hand über die Motorhaube des kleinen Sportwagens strich.
    »Wir kennen uns jetzt eine ganze Zeit; aber du hast mich nie verstanden... Du solltest kein Urteil abgeben, solange du die Menschen nicht verstehst, die du beurteilst.«
    Das ist es also, dachte Tanner. Tremayne gab es zu. Er gehörte zu Omega.
    Und dann sprach Tremayne weiter, und er zog seinen Schluß zurück. Er drehte sich um, und sein Gesichtsausdruck war bemitleidenswert.
    »Mag sein, daß ich nicht ohne Fehl bin, das weiß ich, aber ich tue nichts Illegales. So ist das System eben. Mag sein, daß ich es nicht immer mag, aber es ist ein System, das ich respektiere! «

    Tanner fragte sich, ob Fassetts Männer eines ihrer elektronischen Mikrofone in der Garage angebracht hatten. Ob sie die Worte gehört hatten, aus denen solche Sorge klang und die so aufrichtig wirkten. Er sah den gebrochenen Mann an, der vor ihm stand.
    »Gehen wir in die Küche. Du brauchst einen Drink, und ich brauche auch einen.«

19.
    Alice legte den Schalter unter dem Sims des Wohnzimmerfensters um, so daß man die Musik über die Außenlautsprecher hören konnte. Sie waren jetzt alle draußen vor dem Pool. Selbst ihr Mann und Dick Tremayne hatten den Küchentisch verlassen; sie waren zwanzig Minuten lang dort gesessen, und Ali fand es seltsam, daß sie kaum miteinander geredet hatten.
    »Hello, schöne Frau!« Das war Joes Stimme, und Alice spürte, wie sich in ihr etwas spannte. Er tauchte aus dem Flur auf und trug eine Badehose. An Joes Körper war etwas Häßliches; alle ihn umgebenden Gegenstände wirkten durch ihn irgendwie zwergenhaft. »Euch ist das Eis ausgegangen, deshalb habe ich angerufen und welches bestellt.«
    »Um diese Stunde?«
    »Das ist einfacher, als wenn einer von uns fährt.«
    »Wen hast du angerufen?«
    »Rudy im Getränkemarkt.«
    »Der ist geschlossen.«
    Cardone ging auf sie zu, er schwankte dabei etwas. »Ich hab’ ihn zu Hause angerufen; er lag noch nicht im Bett. Er ist mir manchmal gefällig. Ich hab’ ihm gesagt, er soll ein
paar Plastiktüten voll Eis auf die vordere Veranda legen und es mir berechnen.«
    »Das war nicht nötig. Ich meine, daß du das bezahlst.«
    »Jede Kleinigkeit hilft.«
    »Bitte!« Sie ging auf das Sofa zu, allein schon, um außer Reichweite von Cardones ginbeladenem Atem zu kommen. Er folgte ihr.
    »Hast du dir das, was ich dir gesagt habe, überlegt?«
    »Du bist

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