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Das Osterman-Wochenende - Ludlum, R: Osterman-Wochenende

Das Osterman-Wochenende - Ludlum, R: Osterman-Wochenende

Titel: Das Osterman-Wochenende - Ludlum, R: Osterman-Wochenende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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er sie anzündete, konnte er die Besorgnis, die Anspannung in ihren Augen erkennen. »Schließlich spricht doch eine ganze Menge für Bernie. Ihr beide habt den Agenturen eine Menge Geld verdient. Er wird keine Schwierigkeiten haben; außerdem kann er einen durchaus überzeugen.«
    »Ich fürchte, da braucht es mehr als Überzeugungsgabe«, sagte Leila. »Sofern du nicht für Prozente an profitlosen kulturellen Serien arbeiten willst. Nein, dazu gehört Einfluß. Ungeheuerer Einfluß; so viel, daß die Geldleute es sich anders überlegen.« Leila zog an ihrer Zigarette und wich dabei Tanners Blick aus.
    »Kann er das?«

    »Er könnte es schaffen. Wenn Bernie etwas sagt, dann hat das durchaus sein Gewicht, mehr als bei den meisten anderen Leuten an der Westküste. Er hat schon Einfluß – Einfluß, der bis nach New York reicht, das kannst du mir glauben.«
    Tanner hätte das Gespräch am liebsten nicht fortgesetzt. Es tat weh. Leila hatte es ihm ja fast gesagt, dachte er. Sie hatte die Macht von Omega praktisch hinausposaunt. Natürlich würde Bernie tun, was er tun wollte. Bernie war durchaus imstande, die Leute dazu zu bringen, sich etwas anderes zu überlegen, Entscheidungen umzustoßen. Er oder Omega war dazu imstande, und er war ein Teil davon – ein Teil von ihnen.
    »Ja«, sagte er leise. »Ich glaube es dir. Bernie ist ein großer Mann.«
    Eine Weile standen sie da, ohne zu reden, dann fragte Leila mit scharfer Stimme. »Bist du zufrieden?«
    »Was?«
    »Ich habe dich gefragt, ob du zufrieden bist. Du hast mich gerade verhört wie ein Bulle. Ich kann dir sogar eine Liste seiner Verabredungen liefern, wenn du das möchtest. Und die Friseure, die Warenhäuser, die Geschäfte – ich bin sicher, daß sie dir bestätigen würden, daß ich dort gewesen bin.«
    »Wovon zum Teufel redest du denn?«
    »Das weißt du ganz genau! Das dort drinnen ist keine besonders nette Party, falls du das noch nicht bemerkt hast. Wir benehmen uns alle, als ob wir uns nie zuvor begegnet wären, als ob wir unsere neuen Bekannten nicht leiden könnten. «
    »Das hat nichts mit mir zu tun. Vielleicht solltet ihr euch selbst bei der Nase nehmen.«
    »Warum?« Leila trat einen Schritt zurück. Tanner fand, daß sie verwirrt wirkte, aber er vertraute nicht auf sein Urteil. »Warum sollten wir das? Was ist denn los, John?«

    »Kannst du das nicht mir sagen?«
    »Du lieber Gott, du bist tatsächlich hinter ihm her, wie? Hinter Bernie.«
    »Nein, das bin ich nicht. Ich bin hinter niemandem her.«
    »Jetzt hör mir gut zu, John! Bernie würde sein Leben für dich geben! Weißt du das nicht?«
    Leila Osterman warf ihre Zigarette ins Gras und ließ ihn stehen.
     
    Als Tanner gerade den Eimer mit Chlortabletten in die Garage tragen wollte, kam Ali mit Bernie Osterman heraus. Einen Augenblick lang fragte er sich, ob Leila wohl etwas gesagt hatte. Aber das war offenbar nicht der Fall. Seine Frau und Bernie wollten bloß wissen, wo er das Selterswasser aufbewahrte, und ihm sagen, daß alle dabei waren, sich umzuziehen.
    Tremayne stand unter der Küchentür, das Glas in der Hand, und sah ihnen zu, wie sie sich unterhielten. Auf Tanner wirkte er nervös, verunsichert.
    Tanner ging in die Garage und stellte den Plastikeimer in die Ecke, neben die Toilette, die er in die Garage hatte einbauen lassen. Das war der kühlste Ort. Die Küchentür ging auf, und Tremayne kam die Stufen herunter.
    »Ich hätte dich gerne einen Augenblick gesprochen.«
    »Gern. «
    Tremayne drehte sich zur Seite und schob sich an dem Triumph vorbei. »Ich hab’ dich diese Kiste nie fahren sehen.«
    »Ich mag sie auch nicht. Es ist der reinste Mord, sich hineinzuzwängen und wieder auszusteigen.«
    »Ja, bei deiner Größe.«
    »Es ist ein kleiner Wagen.«
    »Ich... Ich wollte nur sagen, daß mir der Quatsch leid tut, den ich zuerst dahergeredet habe. Ich will mich nicht mit dir
streiten. Ein Reporter vom Wall Street Journal hat mich vor ein paar Wochen drangekriegt. Kannst du dir das vorstellen? Das ]ournal! Meine Firma hat den Fall sofort aufgegeben.«
    »Freie Presse oder fairer Prozeß. Was du gesagt hast, hatte durchaus Hand und Fuß. Ich habe es nicht persönlich genommen. «
    Tremayne lehnte sich gegen den Triumph. Er sprach ganz vorsichtig. »Vor ein paar Stunden hat Bernie dich gefragt – er redete vom vergangenen Mittwoch –, ob du mit irgend etwas wie dieser San-Diego-Geschichte beschäftigt wärest. Ich hab’ nie besonders viel darüber erfahren, nur, daß man

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