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Das Osterman-Wochenende - Ludlum, R: Osterman-Wochenende

Das Osterman-Wochenende - Ludlum, R: Osterman-Wochenende

Titel: Das Osterman-Wochenende - Ludlum, R: Osterman-Wochenende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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gezerrt.
    Omega würde jetzt versuchen, ihn aufzuhalten. Wenn irgend etwas von dem, was Fassett gesagt hatte, stimmte, war das die einzige Möglichkeit, die ihnen offen blieb. Sie mußten ihn aufhalten, ehe er den alten Bahnhof erreichte.
    Damit rechnete er. Doch sie würden ihn nicht aufhalten – er würde dafür sorgen, daß es nicht dazu kam. Aber er wollte im voraus wissen, wer der Feind war.
    Er blickte die Straße hinauf und hinunter. Vier Leute waren zu sehen. Ein Ehepaar, das einen Dalmatiner spazierenführte, ein Mann, der aus dem Pub kam und der Fahrer, der auf dem Vordersitz seines Taxis schlief.
    Tanner sah jetzt, wie sich aus dem Osten langsam das Scheinwerferpaar eines Wagens näherte. Bald erkannte er, daß es sein eigener Kombi war. Er preßte sich in die unbeleuchtete Eingangsnische.

    Am Steuer saß Leila Osterman. Alleine.
    Tanners Puls beschleunigte sich. Was hatte er getan? Es war ihm nie in den Sinn gekommen, daß eines der Ehepaare sich in einer Krise trennen würde! Und doch war Leila alleine! Und es gab nichts, das Osterman daran hindern konnte, seine Familie als Geisel festzuhalten! Osterman war einer derer, die geschützt wurden, nicht einer der Gejagten. Er konnte sich frei bewegen, das Grundstück verlassen, wenn er das wollte. Er konnte Ali und die Kinder sogar zwingen, mit ihm zu gehen, wenn er das für notwendig hielt!
    Leila parkte den Kombi vor dem Pub, stieg aus und ging schnell zu dem Taxifahrer hinüber, rüttelte ihn wach. Sie redeten einen Augenblick miteinander; Tanner konnte die Stimmen nicht hören. Schließlich wandte sich Leila wieder von ihm ab und ging zum Pub zurück, trat ein. Tanner blieb in der Eingangsnische stehen, spielte mit den Münzen, die er in der Tasche hatte, wartete darauf, daß sie wieder herauskam. Das Warten war für ihn wie ein Alptraum. Er mußte zu der Telefonzelle! Er mußte die Polizei erreichen! Er mußte sicherstellen, daß seine Familie in Sicherheit war!
    Schließlich erschien sie wieder, stieg in den Wagen und fuhr davon. Fünf oder sechs Häuserblocks westlich von seinem augenblicklichen Standort bog sie nach rechts; der Wagen verschwand.
    Tanner rannte über die Straße zu der Telefonzelle. Er warf einen Dime ein und wählte.
    »Hello?«
    Dem Himmel sei Dank! Es war Ali!
    »Ich bin es.«
    »Wo bist du...«
    »Das ist jetzt nicht wichtig. Alles ist gut... Bei dir alles in Ordnung?« Er hörte scharf hin, ob ihrem Tonfall irgend etwas anzumerken war, das nicht stimmte.

    »Natürlich ist hier alles in Ordnung. Wir machen uns große Sorgen um dich. Was machst du?«
    Ihre Stimme klang ganz natürlich. Alles war gut.
    »Ich habe jetzt keine Zeit. Ich möchte...«
    Sie unterbrach ihn. »Leila ist weggefahren, um dich zu suchen. Du hast einen furchtbaren Fehler gemacht... Wir haben miteinander gesprochen. Du und ich, wir hatten unrecht, Darling. Das ist alles ganz anders. Bernie hat sich solche Sorgen gemacht, daß er meinte...«
    Er unterbrach sie. Er hatte jetzt keine Zeit übrig, die er vergeuden konnte; nicht mit den Ostermans, nicht jetzt.
    »Bleib vorsichtig. Tu, was ich sage. Laß sie nicht aus den Augen!«
    Er legte auf, ehe sie etwas sagen konnte. Er mußte die Polizei erreichen. Jede Sekunde zählte jetzt.
    »Polizeihauptquartier. Jenkins am Apparat.«
    Der eine Mann bei der Polizeibehörde von Saddle Valley, der für Omega freigegeben war, war also zurück. MacAuliff hatte ihn zurückgerufen.
    »Hauptquartier«, wiederholte der Beamte ungehalten.
    »Hier ist John Tanner...«
    »Du lieber Gott, wo waren Sie denn? Wir haben die ganze Gegend nach Ihnen abgesucht.«
    »Sie werden mich nicht finden. Nicht, solange ich das nicht will... Jetzt hören Sie mir zu! Die beiden Polizisten im Haus – ich möchte, daß sie bei meiner Frau bleiben. Sie dürfen sie keinen Augenblick alleine lassen! Die Kinder auch nicht! Nie! Keiner von ihnen darf mit Osterman alleine sein!«
    »Natürlich! Das wissen wir! Jetzt sagen Sie mir, wo Sie sind! Seien Sie doch kein verdammter Narr!«
    »Ich rufe später wieder an. Versuchen Sie gar nicht erst herauszufinden, woher dieser Anruf kam. Ich bin bis dahin nicht mehr hier.«

    Er warf den Hörer auf die Gabel und öffnete die Tür, sah sich nach einem besseren Aussichtspunkt als dem Ladeneingang um. Von dort konnte er nicht unbeobachtet weglaufen. Er fing an, die Straße zu überqueren. Der Taxifahrer schlief wieder.
    Plötzlich hörte Tanner ohne jegliche Warnung das Dröhnen eines Motors. Die verschwommene

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