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Das Paket mit dem Totenkopf

Das Paket mit dem Totenkopf

Titel: Das Paket mit dem Totenkopf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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sie ihn schon so in der Mangel. Der wird zum Dieb, bricht Schränke auf
und fährt dann mit ‘nem Taxi in die Stadt. Oder haben sie ihm das Taxi
geschickt? Wie ich’s mir dachte: Von Wiedemann und Egge hat Güttlich das
Rauschgift. Und vor denen hat er soviel Angst, daß er tut, was sie verlangen. Jetzt
bin ich das Geld los. Wie soll ich den Aktenkoffer zurückholen? Verflucht!
Diese Verbrecher schrecken vor nichts zurück. Und das war ihr Trumpf. Aber ich
gebe nicht auf. Nun erst recht nicht!
    Er ging in die RÄUBERHÖHLE,
aber dort war niemand. Auch in den anderen Buden sah er nach. Doch der erste
Eindruck war richtig gewesen: Alle Schüler waren in der Stadt. Güttlich hatte
leichtes Spiel gehabt. Und es gab keinen Zeugen.

15. Tarzans letzte Chance
     
    Als Tarzan in die Stadt
zurückfuhr, war er furchtbar niedergeschlagen. Nicht, weil er sich übertölpelt
fühlte. Denn wer hätte mit soviel verbrecherischer Rücksichtslosigkeit
gerechnet? Mehr, weil die Chancen, den Aktenkoffer zurückzukriegen, noch
geringer waren. Die 50 000 Mark wären vielleicht ein wirksames Druckmittel
gewesen — aus! Vorbei! Alles, was er sonst gegen Detlef Egge Vorbringen konnte,
ließ sich nicht beweisen. Sicherlich — die Polizei würde es zur Kenntnis
nehmen. Aber den Aktenkoffer hatte er damit noch lange nicht. Und ob Kommissar
Glockner, Gabys Vater — der ein wirklicher Freund der Kinder war — etwas
unternehmen konnte, blieb fraglich.
    In gequetschter Stimmung kam
Tarzan bei Gaby an.
    Alle waren versammelt. Sie
sahen ihn nur an und zogen lange Gesichter. Fragen waren da gar nicht mehr
nötig.
    Nur Klößchen, der Tolpatsch,
fragte natürlich.
    „Na? Und?“
    „Alle Dealer sitzen hinter
Schloß und Riegel“, sagte Tarzan ironisch. „Den Koffer habe ich, natürlich. Zur
Belohnung wurde er vorher mit 100-Mark-Scheinen angefüllt. Leider hatte ich
noch keine Zeit zum Zählen.“
    „Entschuldige, daß ich gefragt
habe“, meinte Klößchen beleidigt. „Aber man wird doch noch fragen dürfen.“
    „Hast recht. Ich bin der
Spinner. Aber es wurmt mich nun mal. Alles Mist! Verdammt! Ich könnte mir ein
Bein ausreißen und damit um mich hauen.“
    Dann erzählte er.
    Die vier — Evi war noch dabei —
fanden keine Worte.
    „Den... den Schrank
aufgebrochen“, stotterte Klößchen schließlich. „Güttlich, dieser Mistkerl! Aber
wie willst du ‘s ihm beweisen. Daß du fair bist, weiß er. Also hat er von dir nichts
zu befürchten. Du drohst ihm höchstens. Aber weil er viel schwächer ist als du,
braucht er nicht mal mit ‘ner Ohrfeige zu rechnen. Doch was Egge und Wiedemann
mit ihm machen, wenn er sie verrät, kann er sich ausrechnen. Deshalb wird er
bestimmt nichts sagen.“
    „Eben drum!“ sagte Tarzan.
„Über Güttlich kommen wir nicht weiter.“
    „Wie denn dann?“ fragte Karl.
    Nachdenklich war Tarzans Blick
auf Gabys Kleiderschrank gerichtet.
    Evi hatte ihr Faschingskostüm
an der Seitenwand aufgehängt: Bunten Zigeunerrock, weiße Bluse, rote Schärpe,
rotes Fransentuch als Umhang, dazu tellergroße Ohrringe und eine schwarze
Gesichtsmaske mit etwas Tüll an den Rändern.
    Bestimmt würde sie toll darin
aussehen und...
    Mit einem Ruck hob Tarzan den
Kopf.
    „Leute, ich hab’s. Es gibt nur
noch einen Weg. Und das ist meine letzte Chance. Ich muß auf das Faschingsfest.
Unerkannt, natürlich. Evi und ich. Und — nein, Klößchen nicht. Dich würde man
an der Figur erkennen. Es sei denn, du speckst bis heute abend noch zehn Kilo
ab. Karl, du bist auch unverkennbar. Aber Gaby. Wenn... Hm... Ich weiß nicht,
ob...“
    „Klar komme ich mit“, sagte
Gaby sofort. „Wenn du gehst, komme ich mit.“
    „Egge hat gesagt“, erinnerte
Evi, „ich könnte mitbringen, wen ich will.“
    Tarzan nickte. „Aber wo kriege
ich ein Kostüm her? Ich muß mich so verkleiden, daß er mich nicht erkennt. Bin
ich erstmal drin im Haus, schleiche ich mich irgendwann auf sein Zimmer.
Einfach wird das nicht, weil dort dauernd dieser komische Butler hinter einem
steht. Doch wenn ich Glück habe... Egge ist überzeugt, daß wir offiziell nichts
gegen ihn unternehmen, solange er den Aktenkoffer hat. Mit polizeilicher
Haussuchung wird er nicht rechnen. Womit er ja recht hat. Aber wenn ich mich
bei ihm umsehe... Klar, das mache ich. Eine andere Möglichkeit sehe ich nicht
mehr. Den Aktenkoffer hat er bestimmt in seinem Zimmer.“
    „Verkleiden werden wir dich
schon“, sagte Gaby, der jetzt vor Aufregung die Augen blitzten. „Aber

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