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Das Paradies am Fluss

Das Paradies am Fluss

Titel: Das Paradies am Fluss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcia Willett
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gut versteht, aber nicht vorhat, sie in Verlegenheit zu stürzen, indem er sie darauf anspricht.
    »Wie geht’s Johnnie?«, erkundigt er sich. »Rowenas Tod kann nicht wirklich überraschend für ihn gekommen sein, trotzdem wird er sehr traurig sein.«
    »Das gilt für uns beide«, antwortet sie, während sie den Wasserkessel füllt. »Sie war eine so starke Persönlichkeit. Ein merkwürdiges Gefühl, dass sie nicht mehr da ist. Ich glaube, er arbeitet an dem Buch, um sich abzulenken.«
    »Guys Idee wird ihn schon auf andere Gedanken bringen«, versichert Oliver ihr. Er stellt eine Laptoptasche auf den Tisch. »Johnnie und ich haben E-Mails ausgetauscht, aber ich glaube, er vergisst, dass ich nicht segle, daher muss er mir manches ›übersetzen‹. Doch es sieht gut aus, und mir gefallen Johnnies Ideen bezüglich der Diversifikation. Der alte Unk, der Bursche, der mich in seine Firma geholt hat, pflegte zu sagen, um Erfolg zu haben, brauche man einen Aufhänger.«
    »Aufhänger?«
    »Hmmm. Der ausschlaggebende Faktor, um den ein Geschäft aufgebaut wird. Das ist in diesem Fall natürlich das Boot, aber je mehr Dinge uns einfallen, um diesen Aufhänger zu benutzen, desto besser. Johnnie hat mir erzählt, er und Fred hätten den Ausbildungsschein von der RYA, und er scheint zu meinen, dass das ein Aktivposten sei. Was genau bedeutet das?«
    Sophies Befangenheit hat sich inzwischen fast gelegt. Sie lehnt sich mit dem Rücken an die Herdumrandung und verschränkt die Arme. »Das heißt, dass beide qualifiziert sind, Segelunterricht zu geben, was sehr nützlich für Guy sein kann, obwohl ich mir sicher bin, dass er sich selbst auch qualifizieren möchte.«
    »Warte mal! Was für eine Qualifikation? Von dieser RYA?«
    »Ja. Früher hieß sie Royal Jachting Association, aber jetzt nennt sie sich einfach nur RYA. Die Vereinigung ist von der Regierung beauftragt, Segelscheine und Ausbildungslizenzen auszugeben. Wenn du nicht so eine Landratte wärst, wüsstest du, dass die Organisation hochgeachtet ist und ihre Zertifikate in der ganzen Welt anerkannt werden. Johnnie könnte Kurse auf der Alice geben und Fred auf seinem Boot ebenfalls, wenn nötig. Ehrenamtlich haben sie so etwas schon oft gemacht, doch in ihrem Alter würden sie wahrscheinlich nicht die Verantwortung dafür übernehmen wollen, das kommerziell erfolgreich zu betreiben. Aber wenn ihr, du und Guy, die Show leitet, wäre das doch eine Möglichkeit für sie, sich stärker zu beteiligen, oder?«
    »Klingt so, aber ich muss das alles ordentlich überprüfen. Die Versicherungen und so weiter. Und Johnnie wäre wirklich glücklich damit, wenn all diese Leute über sein Anwesen stapfen? Hat er richtig darüber nachgedacht?«
    »Er wäre in seinem Element.« Als das Wasser im Kessel zu kochen beginnt, dreht sie sich um, schiebt ihn zur Seite und löffelt Kaffee in die Kanne. »Johnnie fühlt sich immer am wohlsten, wenn die Familie zu Besuch kommt. Doch jetzt sind die Kinder größer, und die Besuche müssen auf die Schulferien begrenzt bleiben, deswegen ist es nicht mehr wie früher, als ein ständiges Kommen und Gehen herrschte. Ich glaube, jetzt, nach Rowenas Tod, wird er den berühmten kalten Luftzug spüren, und dieses Unternehmen wäre die perfekte Lösung.«
    »Und was ist mit dir?«
    »Na, ich fände das auch großartig«, beginnt sie und zögert dann. Sie hat geredet, als würde sie hierbleiben, als kämen sie nicht zusammen, und sie fühlt sich verwirrt. Sophie gießt den Kaffee auf, mahnt sich, nicht töricht zu sein, und dreht sich um, sodass sie Oliver direkt ansieht. »Ich möchte, dass wir irgendwie zusammen sind«, erklärt sie fest. »Jedenfalls glaube ich, dass ich das möchte. Aber ich sehe immer noch nicht, wie das gehen soll.«
    Er tritt um den Tisch herum, legt die Arme um sie und küsst sie. Sie hält ihn fest und entspannt sich dann.
    »Wir lassen uns etwas einfallen«, sagt er leichthin und lässt sie los, und sofort ist sie voller Glück und Erleichterung. Er scheint sie so gut zu verstehen, und sie hat das Gefühl, ihm vertrauen zu können. Sophie spürt, dass er ihrer Liebe Zeit lassen wird, sich in ihrem eigenen Tempo zu entwickeln, sodass sie die Menschen und die Ereignisse um sie herum einschließen kann. Es wird keine Dramen geben, keine Umbrüche, und dafür ist sie zutiefst dankbar. Seit dem Begräbnis hat ein Gefühl von Trauer und Leere geherrscht, aber Oliver bringt die Aussicht auf Veränderung und neue Ziele, und das alles ist

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