Das Paradies am Fluss
ein Teil dieser aufregenden neuen Liebe, die zwischen ihnen wächst.
»Geh Johnnie begrüßen«, bittet sie, »und sag ihm, dass der Kaffee fertig ist! Und dann kannst du uns zeigen, wie weit du gekommen bist.«
»Sie bleiben doch bei uns, oder?«, fragt Johnnie. »Während wir das alles auf die Reihe bringen? Hast du einen Hundekuchen für Popps, Sophie? Sie war den ganzen Morgen so artig.« Er schenkt den Kaffee ein, schiebt Oliver einen Becher zu und setzt sich an den Tisch.
»Das wäre sehr freundlich.« Oliver schaut erfreut drein. »Sehr gern.«
»Ich glaube, das wäre uns allen recht«, meint Johnnie mit einem verschmitzten Blick zu Sophie, die Popps einen Hundekuchen gibt. »Werden Tom und Cass nicht böse sein, weil wir Sie vereinnahmen?«
»Sie machen wohl Witze. Mein Vater hat genug damit zu tun, dass Gemma augenblicklich bei ihnen wohnt.«
»Aber der gute Tom muss doch absolut begeistert von dieser Geschäftsidee sein, oder? Natürlich war er nie ein begeisterter Segler, doch wenn dadurch Guy und seine Familie wieder nach Hause kommen, muss das trotzdem eine gute Nachricht für ihn sein.«
»Er wird sich sicher sehr freuen«, pflichtet Oliver ihm bei, »solange der Plan machbar ist. Er muss sich rechnen.«
»Es wäre wunderbar«, überlegt Johnnie laut, »noch ein oder zwei Boote auf dem Fluss zu haben. Menschen, die aufs Meer hinausfahren, Segeln lernen. Wäre das nicht ein großartiges Postskriptum für mein Buch? Eine weitere Generation, die auf dem Fluss arbeitet. Der kleine Will wird groß werden und ein Teil davon sein. Und Guys Jungs auch. Was könnte schöner sein, als an einem solchen Unterfangen beteiligt zu sein?«
Oliver lächelt angesichts von Johnnies ansteckender Begeisterung und wünscht, Guy wäre hier, um das mitzuerleben.
»Es ist sehr traurig«, bemerkt er, »dass Ihre Mutter das alles nicht mehr miterlebt.«
Johnnie wirkt nachdenklich. »Vielleicht ist es besser so«, erwidert er mit vernichtender Aufrichtigkeit. »Um ganz ehrlich zu sein, hat meine Mutter immer nur auf ihre eigenen Ideen vertraut. Wir hätten uns buchstäblich auf den Kopf stellen müssen, damit sie die Möglichkeiten erkannt hätte. Sie hat immer eine schützende Hand über das Anwesen gehalten, und ich glaube, ein oder zwei Aspekte unseres Plans hätten sie nervös gemacht. Nicht erstaunlich in ihrem Alter, aber es ist gut so, wie es gekommen ist. Sie hatte es gern, wenn alles auf ihre Art erledigt wurde, doch jetzt ist es Zeit für Veränderungen.«
»Die Generationen der Lebenden vergehen rasch« , zitiert Oliver, »und reichen wie Staffelläufer die Fackel des Lebens weiter an die nächste.«
»Ja«, meint Johnnie nach kurzem Schweigen. »Genauso ist es. Wer hat das noch gesagt?«
»Lukrez«, gibt Oliver zurück.
»Natürlich.« Johnnie nickt. »Also, was haben Sie uns auf diesem schicken Laptop zu zeigen? Schenken wir uns noch Kaffee ein, und dann machen wir uns an die Arbeit!«
»Es kann funktionieren«, sagt Oliver zu Sophie. Nachdem Johnnie Tabellen und die technischen Einzelheiten diverser klassischer Segelboote studiert hat, hat er sich wieder in den »Schmollwinkel« zurückgezogen und hat Popps mitgenommen. »Und damit meine ich nicht Guys Geschäftsidee. Ich meine uns. Wir brauchen keine konventionellen Wege zu gehen, damit es klappt.«
»Ich habe darüber nachgedacht«, gesteht Sophie. »Ich habe sogar überlegt, ob wir uns eine eigene Wohnung in der alten Segelwerkstatt einrichten könnten. Aber Johnnie plant, sie zu einer Art Clubhaus für Anfänger auszubauen, wo sie die Grundlagen des Segelns lernen können, bevor sie überhaupt zum ersten Mal hinausfahren.«
»Eine Art ewiges Sommerlager wie aus einem dieser Jugendbücher«, murmelt Oliver. »Ich sehe es schon richtig vor mir. Der gute alte Guy wird sich wie im Himmel fühlen.«
»Was für ein Glück, dass du ihn mit hergebracht hast!«, meint Sophie zustimmend. »Das ist wirklich eine Ehe, die im Himmel geschlossen ist.«
»Sprichst du von uns beiden?«
»Nein. Also, ja, gewissermaßen«, antwortet Sophie verlegen. »Ich wollte nur sagen, dass es Wunder gewirkt hat, Johnnie und Guy zusammenzubringen.«
»Und eigentlich haben wir das alles Jess zu verdanken. Sie hat alles in Gang gesetzt.« Oliver denkt an das Foto. »Etwas beschäftigt sie sehr, doch ich weiß nicht, was. Hast du eine Ahnung?«
Sophie schüttelt den Kopf. »Ich wusste von Anfang an, dass etwas vorging, seit Johnnie Kate im Bedford Hotel getroffen und sie
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