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Das Paradies am Fluss

Das Paradies am Fluss

Titel: Das Paradies am Fluss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcia Willett
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Gemma zu treffen?«, fragt er beiläufig.
    »Natürlich«, gibt Guy ärgerlich zurück. »Wofür hältst du mich? Ich hole sie morgen Abend bei Debbie ab. Die beiden gehen heute Abend ins Theater. Debbie hatte die Karten vorbestellt, und Gemma möchte ihr nicht absagen.«
    Ruckartig zieht Oliver die Augenbrauen hoch. »Dann hast du mit ihr gesprochen?«
    Er spürt Guys vernichtenden Blick mehr, als er ihn sieht. »Natürlich habe ich mit ihr geredet! Was hast du denn erwartet?«
    Oliver stellt fest, dass er keine Antwort darauf weiß, und schweigt.
    »Ich hatte mir Gedanken gemacht, als Johnnie sagte, wir müssten mit der Flut zurückkommen, aber er meint, dass wir gegen sieben wieder da sind. Reichlich Zeit also, um nach dem Segeltörn nach South Brent zu fahren.«
    »Und dann …?« Oliver zögert. »Kommt ihr beide ins Pfarrhaus? Oder fährst du mit ihr in die Chapel Street?«
    »Um Gottes willen!« Guy schnaubt amüsiert und herablassend zugleich. »Du machst wohl Witze! Gemma reserviert uns ein Zimmer in einem kleinen Hotel bei Dartmouth, das wir beide gern mögen.«
    Oliver lacht. »Ich glaube, ich habe dich unterschätzt.«
    »Ja«, versetzt Guy trocken. »Das hast du wohl.«
    »Und sag mir nicht, dass du auch schon Pläne hast, zum Mount House zu fahren und die Zwillinge zu besuchen.«
    »Gemma wollte etwas für das Wochenende regeln. Sie haben einen freien Sonntag. Aber Jess hat erzählt, am Samstagnachmittag fände ein Heimspiel der Rugbymannschaft statt. Will – so hieß er doch, Johnnies Enkel, oder? – spielt, deswegen wollten sie, Sophie und Johnnie ihn anfeuern. Ich dachte, wir könnten mit einem ganzen kleinen Trupp fahren. Ich möchte gern, dass Gemma sie alle kennenlernt.« Er hält inne. »Vielleicht möchtest du ja auch kommen?«, fragt er wie beiläufig. »Da du ja sozusagen der große Wohltäter bist.«
    »Danke«, antwortet Oliver bescheiden. »Sehr gern.«
    Als Oliver am nächsten Tag bei den Trehearnes ankommt, klopft er an die offene Hintertür und geht hinein. »Hallo«, ruft er und trifft Sophie in der Küche mit einem sehr gut aussehenden Mann an. Die beiden wirken äußerst entspannt und lachen über einen Scherz; und Oliver ist erstaunt darüber, wie er instinktiv feindselig reagiert.
    »Tut mir leid«, sagt er. »Sie haben mich nicht klopfen gehört.«
    »Oh, hallo, Oliver«, gibt Sophie zurück, die immer noch über den Scherz lacht. »Kommen Sie doch herein! Das ist Freddy. Freddy Grenvile. Er lebt auf dem anderen Flussufer, in Cargreen. Das ist Oliver Wivenhoe, Fred.«
    »Wir sind uns bestimmt schon begegnet«, sagt Freddy und nimmt Olivers ausgestreckte Hand. »Tom und ich sind alte Kameraden. Wie geht es Ihrer hinreißenden Mutter?«
    Und jetzt, als Oliver ihm die Hand schüttelt, sieht er, dass dieser Bursche viel älter ist, als er zunächst angenommen hat, und seine Feindseligkeit löst sich auf, obwohl er sich weiterhin Freddys Vitalität und seines Charmes bewusst ist.
    »Ich bin herübergekommen, um zu hören, warum ich nicht zum Segeln eingeladen bin«, erklärt Fred gerade. »Beim Frühstück habe ich zufällig die Alice flussabwärts segeln gesehen und mich gefragt, wer wohl an Bord ist.«
    »Was er meint, ist«, fällt Sophie ein, »dass er wie immer durch sein Fernglas gespäht und Guy nicht erkannt hat. Ich warne Sie, er ist furchtbar neugierig.«
    Freddy lacht. »Ich gestehe, dass meine Neugierde geweckt war.«
    »Ich habe ihm von Jess erzählt«, sagt Sophie und schenkt Oliver Kaffee ein. »Irgendwie verpasst er sie immer, daher habe ich seine unersättliche Wissbegier befriedigt. Und gerade hatte ich ihm erklärt, wer Guy ist.«
    »An Kate erinnere ich mich natürlich«, bemerkt Freddy. »Aber bei der nächstjüngeren Generation habe ich ziemlich den Überblick verloren. Eine richtige Begegnung mit der Vergangenheit, nicht wahr?«
    »Du könntest morgen zum Mittagessen kommen und Jess richtig kennenlernen«, schlägt Sophie vor.
    »Habe ich dir nicht erzählt, dass ich in die Staaten fliege?«, fragt er, trinkt den Kaffee aus und stellt seinen Becher ab. »Ich treffe mich mit einer sehr alten Freundin, die ich lange nicht gesehen habe. Ich dachte, du wüsstest Bescheid. Ich habe es Johnnie schon vor Ewigkeiten erzählt.«
    »Mir hast du nichts verraten, und Johnnie hat nichts davon erwähnt. Vielleicht war er in letzter Zeit ziemlich von Jess angetan.«
    Sie wirkt ganz leicht beleidigt. Oliver sieht, dass Freddy sich unbehaglich fühlt.
    »Komm mit mir!«, fleht

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