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Das Paradies auf Erden

Das Paradies auf Erden

Titel: Das Paradies auf Erden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betty Neels
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heute wegen der Kinder etwas später Tee, aber seid bis fünf Uhr zurück.”
    Claudia ging in ihr Zimmer hinauf, zog Mantel und Stiefel an und band sich den neuen Seidenschal um den Kopf. Als sie wieder herunterkam, wartete Thomas schon am Fuß der Treppe.
    Sie verließen das Haus wieder durch die Seitentür, gingen bis zur Kirche und bogen dort auf einen schmalen Feldweg ab, der direkt zum Wald führte. Es war ein klarer, frischer Winternachmittag. Der westliche Himmel glühte noch in feurigem Rot und Gelb, während von Osten schon die Dämmerung heraufzog.
    Im Dorf und in den umliegenden Höfen blitzten die ersten Lichter auf.
    “Es war ein besonders schöner Tag”, sagte Claudia, während sie Arm in Arm am Waldrand entlanggingen. “Ich bin so glücklich, Thomas. Du auch?”
    Thomas antwortete nicht direkt, sondern fragte stattdessen: “Wer könnte hier unglücklich sein? Es gibt Orte, die sind für das Glück bestimmt. Ich glaube, unser Cottage in Child Okeford gehört auch dazu.” Er blieb stehen und betrachtete Claudias von der Kälte gerötetes Gesicht. “Wie wollen wir es nennen?”
    “Natürlich ,Christmas Cottage”’, antwortete Claudia, ohne zu überlegen. “Dann wird es mich immer an dieses Weihnachtsfest und mein schönstes Geschenk erinnern.”
    Als sie nach Hause kamen, war der Tisch schon gedeckt. James setzte sich neben Claudia, fragte, ob ihr der Spaziergang gefallen habe, und mein te dann:
    “Schade, dass ihr morgen schon wieder fortmüsst. Ich selbst bleibe noch einige Tage, aber Thomas hat größere Verpflichtungen. Ihr solltet endlich einen längeren Urlaub machen. Arbeit ist schließlich nicht alles.”
    “Ich weiß”, antwortete Claudia, “aber Thomas liebt seinen Beruf. Ich glaube, er ist für ihn das Wichtigste auf der Welt.”
    “Thomas ist auf seine Art ein Genie. Du solltest ihn einmal operieren sehen…“
    “Und er nimmt seine Patienten ernst. Er kam damals zu meinem Großonkel nach Little Planting. So haben wir uns kennen gelernt.” Claudia dachte daran, wie wenig sie Thomas anfangs gemocht hatte. “Er verstand es, mit Onkel William umzugehen. Zum Schluss sprachen sie noch über Lilien…”
    James nickte. „Ja, so ist er, aber er kann auch unangenehm werden, wenn etwas nicht nach seinem Kopf geht. Natürlich wird er nie laut oder unhöflich. Er setzt seinen Willen anders durch.”
    Claudia schwieg dazu, aber die Worte gingen ihr nicht aus dem Sinn. Später am Abend sagte Ann etwas, das sie noch mehr beschäftigte.
    “Du passt so gut zu Thomas, Claudia. Wir hatten immer gehofft, dass er heiraten würde, aber seit diese grässliche Person damals mit einem reichen Südamerikaner durchbrannte … Nicht, dass Thomas sich danach eingeschlossen hätte! Er blieb einer der begehrtesten Junggesellen von London. Du kennst nicht zufällig eine gewisse Honor Thompson? Sie wird außer sich sein, wenn sie von seiner Heirat erfährt.”
    “Ich habe Miss Thompson kennen gelernt”, sagte Claudia mit möglichst unbeteiligter Stimme.
    “Tatsächlich? Dann hat Thomas sie dir also vorgestellt. Honor gehört zu den Hartnäckigen, aber das darf dich nicht beunruhigen. Im Grunde macht er sich nichts aus solchen Frauen. Er wusste immer, was er wollte, und jetzt hat er dich.”
    Hatte er sie deshalb geheiratet? Als Bollwerk gegen hartnäckige Verehrerinnen? Ein kluger Schachzug, denn nun hatte er eine Frau, die keine Liebe forderte, den gleichmäßigen Fluss seines Lebens nicht störte, ihm Gesellschaft leistete, seine Interessen teilte …
    Unsinn, dachte Claudia. Er hätte Honor oder eine andere Verehrerin heiraten können, aber er hat mich gewählt. Ich bin nicht die Frau seiner Träume, aber doch die Frau, die er sich wünscht. Honor Thompson soll nur kommen und versuchen, ihn mir abspenstig zu machen!

11. KAPITEL
    Die Rückfahrt nach London verlief ohne Zwischenfall, und in den folgenden Tagen bekam Claudia Thomas kaum zu sehen. Er verließ früh das Haus -
    manchmal, ohne richtig zu frühstücken und kam erst im Lauf des Abends zurück. Es gäbe jetzt viele Grippefälle, erklärte er, und außerdem sei sein Assistent krank.
    “Sei bitte vorsichtig”, mahnte Claudia. “Gibt es im Krankenhaus viele Ausfälle?”
    “Sehr viele unter dem Pflegepersonal und leider auch einige unter den Ärzten.
    Natürlich sind alle Betten belegt. Wir haben sogar Notbetten aufstellen müssen.”
    Claudia konnte an dieser Situation wenig ändern. Sie achtete darauf, dass immer ein warmes Essen

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