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Das Paradies ist woanders! (German Edition)

Das Paradies ist woanders! (German Edition)

Titel: Das Paradies ist woanders! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Horst
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du? Nimm die Waffe, und schieß was das Zeug hält, wenn du einen dieser Mistkerle siehst! Hast du mich verstanden? Comprende? Du weißt, ich vertraue dir!“
    Der Mann mustert ihn nochmals prüfend, will wissen, ob seine Worte bei dem Jungen angekommen sind. Als er sieht, dass Joshua sich nach unten bückt, um die Waffe aufzuheben, nickt er zufrieden. Dann dreht er sich wieder nach vorne, entsichert seine Maschinenpistole, betätigt den elektrischen Fensterheber, um die Scheibe herunterzulassen. Aufmerksam späht er nach draußen, ins Dunkle. Noch ist nichts zu sehen, es verfolgt sie keiner. Aber er weiß, dass die Soldaten dies tun werden. Sie sind wahrscheinlich die Einzigen im ganzen Land, die das machen werden. Alle anderen halten sich zurück, lassen den Kartellen freie Hand. Aber bald  werden wir auch der Armee zeigen, wer die wahren Herren des Landes sind!
    Er blickt weiter konzentriert durch das geöffnete Seitenfenster, versucht dort draußen, in der Dunkelheit, etwas zu erkennen. Es ist immer noch nichts zu sehen. Plötzlich tritt der Fahrer scharf auf die Bremse. Der schwere Wagen kommt zum stehen.
     
    „Verdammt, Patron!“
    Der Angesprochene blickt nun wieder nach vorne. Auch er sieht jetzt, was der Mann am Steuer meint. Eine Straßensperre. Zwei gepanzerte Fahrzeuge, Soldaten. Alles ist hell erleuchtet. Geistesgegenwärtig schaltet der Fahrer die Scheinwerfer ihres Vans aus, sie sind noch etwa fünfhundert Meter von der Absperrung entfernt.
    „Was sollen wir tun? Die Kerle werden uns nicht durchlassen ... , und hinter uns sind sie auch, das wissen wir bereits.“
    Der Mann mit dem Feuermal sieht zu seinem Anführer herüber, ein fragender Blick. Doch auch der Patron muss zunächst nachdenken. Eine Entscheidung treffen. Joshua reißt sich sehr zusammen, er bemüht sich darum, sich nichts anmerken zu lassen.
    Angst kriecht in ihm hoch. Todesangst! Was wird jetzt geschehen? Was werden diese Männer machen, um der Falle zu entgehen? Gibt es überhaupt noch eine Chance dazu? Was ist mit den Soldaten? Werden sie uns die Möglichkeit bieten, uns zu ergeben? Oder ... , diesen Gedanken will er lieber nicht zu Ende denken. Ich hoffe nur, dass die Männer, mit denen ich jetzt in diesem Wagen sitze, die richtige Entscheidung treffen . Die Stimme des Patron unterbricht seine Gedanken.
    „Wie weit ist es noch?“
    Der Fahrer zuckt kurz mit den Schultern.
“Nicht mehr allzu weit, ein oder zwei Kilometer, wenn wir den direkten Weg nehmen. Hier, quer durch das Brachland. Könnte klappen, wenn wir uns beeilen, und wenn diese Bastarde keine Unterstützung aus der Luft erhalten.“
    Der Patron nickt kurz.
    „Bueno, dann los, verderben wir diesen Hunden den Spaß!“
    Er gibt ihnen einen kurzen Wink, dann steigen sie aus. Der zweite Mann, der neben Joshua gesessen hat, geht um den Wagen herum, sieht nach, ob die Soldaten, die zuerst auf sie geschossen haben, irgendwo zu sehen sind. Dann kommt er rasch zurück, und schüttelt, als der Patron ihn fragend ansieht, kurz den Kopf. Es sieht so aus, als brauchten ihre Verfolger noch einige Zeit. Der Patron blickt noch einmal in die Runde seiner Männer, er scheint sehr nachdenklich. Schließlich nickt er kurz.
    „Dann los, versuchen wir es. Entsichert eure Waffen, sobald ihr ein verdächtiges Geräusch hört, schießt ihr sofort. Es ist nicht mehr weit, dann sind wir in Sicherheit!“

Mitternacht
     
    Von irgendwo her kann man die Glocken einer Kirche hören. Zwölf Uhr, Mitternacht.
    Joshua kann nichts anderes tun, als den Männern ins Dunkle zu folgen. Er weiß nicht, wohin sie gehen, weiß nicht, wie weit es noch ist. Außerdem hat er keine Ahnung, wo er sich gerade befindet. Und er spürt das ungewohnte Gewicht der Waffe in seiner Hand.
    Er denkt kurz daran, sie einfach in eines der kleinen, trockenen Gebüsche zu werfen, die überall zu finden sind. Aber er wagt es nicht.
    So versucht er, sich nur auf den Weg zu konzentrieren, den sie nehmen, nicht darüber nachzudenken, was passieren wird, ... was alles passieren könnte.
    „Dort drüben ... , da ist es!“
     
    Der Mann mit dem Feuermal ist einige Schritte voraus. Er deutet in eine bestimmte Richtung. Dann kann auch Joshua es sehen. Ein beleuchtetes Fenster, zwei, dann drei ... , wahrscheinlich ein Haus. Er kann trotz der Dunkelheit erkennen, dass der Patron erleichtert aufatmet.
    Wenig später sind sie dort, stehen vor einem hohen Tor, dickes Metall. Ebenso hohe Mauern umgeben das gesamte, riesige Anwesen, vor

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