Das Paradies ist woanders! (German Edition)
wirklich, jetzt kann Joshua ihn sehen. Er erschrickt. Das ist kein gewöhnlicher Hubschrauber, sondern einer, wie ihn das Militär benutzt. Apache-Kampfhubschrauber! Ich habe so einen schon mal gesehen, drüben in Arizona. Bei einer Übung des Militärs in der Wüste. Aber was will die Armee hier? Doch dann fällt es ihm wieder ein ... , natürlich, ich befinde mich in Mexiko, hier ist das Militär inzwischen eine eigene Macht im Staat, hat viele Aufgaben der Polizei übernommen.
Auch den Kampf gegen die Drogenkartelle. Carlos, Rico, die Spezialeinheit . Ja, ich weiß genau, was sie hier wollen , und sein Herz krampft sich bei dem Gedanken daran zusammen. Was wird jetzt wohl passieren? Wird es einen Kampf geben, so, wie der Patron es mir angekündigt hat? Gegen die Soldaten? Eine Weile lang steht der Hubschrauber direkt über dem Haus in der Luft, die Soldaten scheinen irgendetwas zu beobachten. Dann, endlich, dreht er ab, verschwindet rasch am Horizont. Es ist wieder ruhig. So ruhig, wie schon in der Nacht zuvor. Außer vielleicht, dass jetzt die Vögel, in den Bäumen, ihr Morgenkonzert beginnen.
Joshua kann sich nicht wieder hinlegen, auch wenn er immer noch müde ist. Der Anblick des Hubschraubers hat ihn beunruhigt.
Da er ohnehin ein leichtes Hungergefühl verspürt, beschließt er, etwas zu essen. Vielleicht gibt es in diesem Haus ja so etwas wie eine Küche. Er tritt auf den Flur vor seiner Zimmertür, schließt diese hinter sich und geht auf dem selben Weg zurück, auf dem er in der Nacht gekommen ist. Kurz darauf steht er wieder in der Eingangshalle, sieht sich um, ob er in der Nähe jemanden finden kann, der ihm Auskunft gibt.
Lange muss er nicht warten. Einer der Hausangestellten kommt eilig auf ihn zu, bittet ihn freundlich, ihm zu folgen und führt ihn in einen großen Raum, welcher anscheinend als Aufenthalts und Frühstücksraum dient. Zumindest befinden sich dort bereits einige der anderen Männer, Wachleute und Bedienstete, ein Büffet ist aufgebaut, Thermoskannen mit warmen Getränken, Karaffen mit verschiedenen Säften, Obst. Joshua steht überwältigt vor diesem Angebot an Speisen, er nimmt sich schließlich doch nur zwei Scheiben Brot mit Käse und einen Kaffee. Irgendwie bin ich es nicht mehr gewöhnt, die Wahl zu haben ...
Dann geht er langsam in einen Nachbarraum, in dem sich bereits einige der Männer, vor einem riesigen Flachbildschirm versammelt haben, und dort die aktuellen Nachrichten ansehen.
Als er hinzukommt, berichtet man gerade von einer Schießerei, in einer Stadt, etwa dreißig Kilometer entfernt. Dann werden Fotos eingeblendet. Bilder von Männern, mehr als fünfzig davon.
Die Sprecherin berichtet von zwei Gefängnisausbrüchen, welche in der letzten Nacht stattgefunden haben, sie spricht über die Maßnahmen, welche die Polizei und das Militär bereits eingeleitet haben. Berichtet von Straßensperren, Personenkontrollen, Schießereien, die stattgefunden haben. Sie bittet auch um die Mithilfe der Bevölkerung. Man soll seine Beobachtungen den örtlichen Polizeiposten mitteilen, mehrere Telefonnummern werden eingeblendet. Dann werden die Fotos der Männer noch einmal größer gezeigt, die Namen genannt. Man warnt vor diesen Männern, davor, dass sie bewaffnet sind. Sagt, dass es sich hierbei um Verbrecher handelt, jeder von ihnen ist zu einer mehrjährigen Haftstrafen verurteilt.
Gefährliche Männer also, Mörder, Drogendealer ... Einer davon ist er selbst, Joshua!
Später
Der Patron hat seine Männer um sich herum versammelt. Mehr als zwanzig sind es, viele davon sind Häftlinge, die in dieser Nacht ausgebrochen sind. Auf verschiedenen Wegen haben sie es geschafft, ihr Ziel zu erreichen. Aber sie berichten auch, dass man drei von ihnen erschossen hat, nicht weit entfernt von hier, an einer Straßensperre. Der Patron nimmt das mit einem kurzen Nicken zur Kenntnis, dann sieht er seine Männer der Reihe nach an.
„Bueno, ihr alle habt den Helikopter gesehen, heute früh. Ihr wisst, was das bedeutet. Die Soldaten kennen euch, sie kennen uns. Sie haben herausgefunden, dass wir hier sind, sie werden jetzt noch etwas abwarten, alles beobachten und ihre Pläne machen. Aber dann, da könnt ihr euch sicher sein, dann werden sie uns angreifen. Egal was sie sagen, egal was sie vielleicht versprechen ... Sie werden angreifen!
Unsere Wachleute beobachten sie ebenfalls, werden uns warnen, wenn sich dort draußen etwas tut. Solange es noch ruhig ist, solltet ihr lieber
Weitere Kostenlose Bücher