Das Paradies ist woanders! (German Edition)
Mann ein kleines, verschlossenes Tütchen zu. Es enthält ein weißes, kristallines Pulver ... Ehe Joshua reagieren kann, erhebt sich sein Gegenüber mit einem vielsagenden Lächeln und geht davon.
Ohne weiter darüber nachzudenken, greift er zu, lässt das kleine Päckchen in der Tasche seiner Hose verschwinden, hofft, dass keiner der Aufseher etwas davon bemerkt.
Erst als der Mann außer Sichtweite ist, wagt er es, sich ein wenig umzusehen.
Fünf dieser Aufpasser stehen an verschiedenen Stellen des Speisesaals, um dort für Ordnung zu sorgen. Keiner von ihnen sieht zu ihm herüber, sie scheinen dem Geschehen an seinem Tisch keine Aufmerksamkeit zu widmen ... , oder es absichtlich zu ignorieren! Wenn er doch nur wüsste, wer von ihnen für die „Guten“ arbeitet. Aber keiner der Männer unterscheidet sich von den anderen. Er seufzt. Wahrscheinlich wird er es nie herausfinden. Vielleicht ist das auch besser so, denn wenn er es herausfinden könnte, dann wäre dies der Gegenseite ebenso möglich. Es ist wohl so, dass viele der Aufseher von den Kartellen bestochen werden ... , wie anders könnte es sonst möglich sein, dass man ihm, ganz offensichtlich, zumindest ohne großartige Vorsichtsmaßnahmen, Drogen zusteckt, dass man dabei keine Angst vor Entdeckung hat? Ich bin mir ziemlich sicher, dass es sich bei dem weißen Pulver um ein Rauschmittel handelt ... , was sonst sollte wohl in dem Tütchen sein, das der Patron mir gegeben hat? Eigenbedarf!
Ha, natürlich! Ich bin ja, in ihren Augen, nur ein mieser, kleiner Drogenkurier. So hat es zumindest Carlos damals formuliert, an dem Tag, als wir uns kennen gelernt haben. Die Bosse der Kartelle, werden es wahrscheinlich ähnlich sehen. Sie benutzen mich für ihre Zwecke, speisen mich mit ein paar Krümeln des Zeugs ab, und verdienen selbst das große Geld.
Sie wissen, dass die kleinen Dealer meistens ebenfalls abhängig sind, dass sie das Zeug nur an den Mann bringen, um sich selbst versorgen zu können. So bin also auch ich, in ihren Augen, nur jemand, der ebenfalls auf diesen Dreck steht! Wahrscheinlich verachten sie mich deshalb sogar ... , genauso, wie auch Carlos und Rico die Drogendealer verachten ... Wenigstens haben die Männer nicht gewartet, bis ich das Zeug vor ihren Augen einnehme ...
Ihm wird abwechselnd heiß und kalt ... , hoffentlich komme ich nie in diese Verlegenheit! Das eine Mal, als ich die Bekanntschaft damit gemacht habe, reicht mir vollkommen aus.
Ich habe total die Kontrolle verloren. Über meinen Körper, meine Handlungen, mein Denken. Einfach über alles! Etwas, was ich nicht wiederholen möchte.
Aber wenn man es ganz realistisch sieht, habe ich sie ja schon eine ganze Weile nicht mehr ... die Kontrolle über mein Leben! Wenn auch alles ein wenig anders ist, als damals, als ich diese Droge in meinem Blut hatte ...
Es ist ein teuflisches Spiel, auf das ich mich da eingelassen habe. Ich kann nur hoffen, dass es, zumindest für mich, irgendwann endet. Und ich hoffe ebenfalls, dass die Verantwortlichen von der DEA, sich dann immer noch an ihr Versprechen erinnern. An das, welches sie mir gegeben haben, damit ich mich, in ihrem Auftrag, auf dieses Spiel einlasse!
Weitere drei Wochen später
Der Aufseher kommt direkt auf ihn zu. Joshua war soeben unter der Dusche, will sich gerade in die Doppelreihe seiner Mitgefangenen einordnen, um in den Schlafsaal zu gehen.
Der Mann bleibt dicht neben ihm stehen, reicht ihm einen kleinen Zettel herüber, wartet einen Moment, dann geht er wieder davon. Rasch steckt Joshua das Papier unter sein T-Shirt. Er wird die Nachricht gleich lesen.
In Schlafsaal geht er sofort zu seinem Bett, legt sich darauf und entfaltet langsam den kleinen Zettel. Es steht nicht besonders viel darauf, nur drei Worte. Drei Worte, die ihn erzittern lassen. ES IST SOWEIT. Mehr nicht.
Aber er befürchtet, dass diese Worte das ankündigen, was der Patron ihm bereits vor ein paar Wochen angekündigt hat. Den Krieg gegen das Militär. Wie auch immer man diesen führen will, die Kartelle haben sich vorbereitet. Und ich zweifele nicht daran, dass sie dies sorgfältig getan haben. Diese Männer sind wahrlich keine Anfänger! Ich muss es unbedingt meinen Freunden sagen!
Am nächsten Morgen
„Und du bist dir ganz sicher, dass sie so etwas planen? Aber wie? Viele ihrer besten Männer sitzen hier, oder in anderen Gefängnissen des Landes.
Das Juarez-Kartell ist geschwächt, der oberste Chef, er nennt sich schlicht „El
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