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Das Paradies ist woanders! (German Edition)

Das Paradies ist woanders! (German Edition)

Titel: Das Paradies ist woanders! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Horst
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dem sie sich jetzt befinden. Kameras überall, Stacheldraht oben auf den Mauerkronen. Kurz kommt Joshua der Gedanke, dass sie wieder am Gefängnis sind. Da wird ihnen geöffnet.
    Man bedeutet ihnen einzutreten, dann wird das Tor schnell wieder verschlossen. Er erkennt mehrere bewaffnete Wachleute in der Nähe, in einiger Entfernung sieht er die erleuchteten Fenster eines sehr großen Gebäudes, einer Villa, wie er noch nie zuvor eine gesehen hat. Kurz kommt ihm, beim Anblick der vielen kleinen Türmchen und Erker, das Bild in den Sinn, welches ihm sein Großvater einmal in der Zeitung gezeigt hat, als er noch ein kleiner Junge war. Ein altes Schloss, drüben in Europa. Genauso sieht das Bauwerk aus, auf das sie nun, geführt von einem der Angestellten, zugehen.
    Um bis dorthin zu kommen, müssen sie zunächst die Gartenanlage durchqueren, und obwohl sie nicht besonders langsam gehen, benötigen sie hierzu fast zehn Minuten. Überall auf dem Gelände befinden sich Wachleute, überall auch Kameras und große Strahler, die man bei Bedarf einschalten kann. Manche der Männer haben Hunde dabei, große Hunde, Wachhunde. Abgesichert wie eine Festung , schießt es ihm durch den Kopf. Es wird sehr schwer, vielleicht ist es sogar unmöglich, von hier unbemerkt abzuhauen.
     
    Sie erreichen die Villa, kommen zum Haupteingang. Auch dort stehen Wachleute, auch diese sind mit automatischen Waffen ausgerüstet. Nahezu jeder hier scheint eine Waffe bei sich zu tragen. Als ob so etwas völlig normal wäre!
    Man bittet sie herein, der Patron gibt Joshua und den zwei Männern zu verstehen, dass sie im Eingangsbereich warten sollen, dann geht er eiligen Schrittes eine große Treppe hinauf, in den ersten Stock. Sie müssen sich gedulden, bis man ihnen weitere Anweisungen gibt.
    Joshua ist todmüde, möchte eigentlich nur noch ein Bett oder etwas Ähnliches haben, auf dem er sich ausstrecken kann. Aber in der großen, mit schwarz-weißen Marmorfliesen ausgelegten Halle, steht nicht einmal ein Stuhl, auf den man sich setzten könnte. Er muss abwarten.
    Wahrscheinlich hat er dann doch im Stehen gedöst, denn als ihn der Mann mit dem Feuermal, einige Zeit darauf anspricht, schrickt er ein wenig zusammen.
    Der Mann gibt ihm zu verstehen, dass er mitkommen soll. Joshua nickt einmal kurz und folgt ihm gehorsam. Er führt ihn einen langen Gang entlang, über einen kleinen Innenhof, eine Treppe hinauf. Dann deutet der Mann auf eine Tür, nickt ihm kurz zu, geht anschließend weiter, eine Tür, zwei Türen. Bei der Dritten hält er an, öffnet diese und verschwindet im Zimmer.
    Auch Joshua drückt nun die Klinke herunter. Die Tür öffnet sich, er blickt in ein kleines, sehr freundlich eingerichtetes Zimmer. Ein Bett, ein kleiner Tisch, ein Stuhl, Teppichboden, eine Balkontür, Vorhänge. Er tritt ein, schließt die Türe, sieht, dass der Schlüssel von innen steckt. Er kann nicht widerstehen und schließt ab. Wie lange habe ich das nicht mehr tun können? Dann geht er zur Balkontür, öffnet sie, sieht hinaus. Vor dem Zimmer befindet sich ein Balkon, er scheint um das gesamte Stockwerk herumzugehen.
    Wenn er von dort heruntersieht, fällt sein Blick in den Park. Von der großen Mauer, welche rund um das Anwesen verläuft, kann man nichts erkennen. Hohe Bäume und Büsche wachsen davor. Es wirkt unglaublich friedlich hier, Grillen zirpen, die Nacht ist warm. Man vernimmt das leise Plätschern der Wasserspiele, welche im ganzen Park verteilt sind. Er atmet einmal tief durch. Fast wie im Paradies, könnte man meinen. Wenn ich es nicht besser wüsste!
    Da er sich nun fast nicht mehr wach halten kann, geht er herein, lässt die Balkontür jedoch offen. Er legt sich, so wie er ist, auf das Bett, spürt den sanften Lufthauch, der durch die geöffnete Tür hereinweht und schließt seine Augen. Nur einen Atemzug später ist er eingeschlafen.

Fünf Uhr dreißig
     
    Er schrickt hoch . Wo bin ich? Er braucht einen Augenblick, um sich daran zu erinnern, was gestern passiert ist und wo er sich befindet. Einen weiteren benötigt er, um das Geräusch einzuordnen, welches ihn so unsanft aus seinen Träumen geweckt hat.
    Ein Helikopter. Das Geräusch war sehr laut, er muss sehr dich über das Haus hinweggeflogen sein. Rasch erhebt er sich, geht zur Balkontür, um herauszusehen.
    Immer noch kann man das Geräusch, welches die Rotorblätter des großen Hubschraubers verursachen, gut hören. Er scheint im Kreis zu fliegen. Oder wieder zurückzukommen.
    Und

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